Arte Sendung mit Spieldesign-Legende Chris Crawford

Grafik, Musik, Sound, Spieledesign, Spielmechanik, Story Writing und sonstiger kreativer Kram, der nichts mit Programmieren zu tun hat.
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Chromanoid
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Arte Sendung mit Spieldesign-Legende Chris Crawford

Beitrag von Chromanoid »

Ganz nett und interessant anzusehen... (bis zum 9.07. verfügbar)
http://plus7.arte.tv/de/detailPage/1697 ... 23270.html

Wobei die Beschreibung dazu etwas reißerisch/übertrieben rüberkommt und nicht unbedingt das beschreibt was in der Sendung thematisiert wird.
Durch die Nacht mit ...
Chris Crawford, 58, legendärer Computerspieldesigner und scharfer Kritiker der heutigen Game-Industrie, trifft bei der Game Developers Conference in San Francisco auf Wunderkind Jason Rohrer, 31, der mit seinen metaphorischen Computerspielen innovative Wege verfolgt.

Computer- und Konsolenspiele - das ist ein Markt, der heute um ein vielfaches mehr Geld abwirft als jeder andere audiovisuelle Medienbereich. Schon längst hat die Spieleindustrie das Musik- und Filmgeschäft weit hinter sich gelassen. Die Welt der Games hat eine derartige Popularität erreicht, dass die Branche in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht nur bestehen, sondern sich sogar über Zuwächse freuen kann.
Auf der einen Seite müssen brutale Ego-Shooter als Sündenbock für Amokläufe an Schulen herhalten; in ihnen sieht man den Trigger für Gewaltphantasien, in harmloseren Spielen für die ganze Familie lauert hingegen die Degeneration des kommunikativen Miteinanders. Auf der anderen Seite beeinflusst die immer perfekter realisierte Ästhetik von Computerspielen die Bilderwelten von Werbung, Fernsehen und Kino. Die fast grenzenlos begehbaren künstlichen Welten der Games verändern schon jetzt unseren Blick auf unser Leben.
"Durch die Nacht mit ..." wagt sich auf dieses Terrain und hat sich zwei außergewöhnliche, exzentrische Lichtgestalten der Spieleindustrie ausgesucht, um den Geheimnissen dieser Welt auf den Grund zu gehen - und den Zuschauer mit auf die Reise zu nehmen.
Bei der Game Developers Conference, dem größten Branchenevent der Welt, begegnen sich Chris Crawford und Jason Rohrer. Crawford hat die Conference 1987 gegründet; in einer Zeit, in der er als Designer von strategischen Computerkriegsspielen große Erfolge feierte. Vom Mangel an Innovativität in der Branche enttäuscht, zog er sich 1992 mit der exzentrischen, berüchtigten "Drachen-Rede" aus der Industrie zurück und tüftele seither an "Interactive Storytelling". Mit der Computersimulation "Balance of Power 2K" läutet er nun sein Comeback ein. Jason Rohrer gilt als junges Genie. Mit metaphorischen Computerspielen wie "Passage" und "Between" führt er die Games vom visuellen Overkill zurück zu vielschichtigen, psychologischen Fragestellungen.
Die Meinung dieser zwei zu manchen Themen ist so unterschiedlich wie ihre Körpergröße, aber die gemeinsame Sehnsucht nach der Revolution in der Games-Industrie führt sie zusammen. In San Francisco diskutieren sie ihre Ideen, ihr Werk, blicken zurück auf die Meilensteine der Computerspielgeschichte und wagen Prognosen für die Zukunft. Ein erstaunlich philosophischer Abend, der die Welt der Videogames von einer ganz anderen Warte betrachtet.
(via http://www.indiegames.com/blog/2009/07/ ... rohre.html / http://dieubussy.blogspot.com/2009/07/i ... chris.html )
Gelöschter Benutzer
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Re: Arte Sendung mit Spieldesign-Legende Chris Crawford

Beitrag von Gelöschter Benutzer »

Also ich betrachte die Doku mehr oder weniger zwei Seiten.

Einerseits liegt er richtig, wenn er sagt, dass es mittlerweile an neuen Spielideen mangelt und weitestgehend Gedankenkopien einfach nur verbessert werden. Es wird zwar netter aufbereitet, aber am Grundprinzip ändert sich nicht wirklich etwas und das ermüdet ihn. Dann sehe ich dort die andere Seite: Den Vergleich. Wenn ich mir dort immer die alten Spiele anschaue und dann einen vergleich mit heutiger Technik sehe, liegen dort nun doch sehr viele Welten, bei der alten Leistung allem Respekt. Auch seinen Beimann finde ich nicht gerade sehr sympatisch: Er sieht moderne Technik und freut sich nun besonders alte Technik zu verwenden, als "Highlight". Wo ist der Sinn?

Dann finde ich das Beispiel mit diesen kleinen Figuren auf dem HD-Fernseher nicht wirklich monoton. Die Idee an sich ist neu, dass man dort jetzt nun unbedingt eine PS3 und einen HD-Fernseher braucht ist ein ungeschicktes Argument. Das sein Beimann ihm am LKW allerdings auch indirekt mal einen simplem Klon zeigt, der herausragend sein soll, finde ich nun weniger Beeindruckend als die Idee mit der sich verändernden Gegend.

Würde er auf unsere geliebten Killerspiele oder Kriegsspiele eingehen in diesem Bezug, würde ich ihm schlichtweg recht geben. Da stimmt dies tatsächlich. Tomb Raider, Indianer Jones, Counter Strike, Crysis. Aber das jetzt nun auf Alle verallgemeinern sehe ich anders. Mal ehrlich: Was soll sich am grundsätzlichen Spielprinzip eines Genres ändern? Das ist wie Mathematik. Damals erfunden, früher verfeinert, heute perfektioniert. Oder sollen wir nun eine neue Zahlenebene mal aus reinem Spaß erfinden?

Das er kritisch gegenübersteht, dass wenn auch relativ simple Spiele nicht bei der "Indipendent Games Convention"(?) akzeptiert werden finde ich allerdings gut. Es ist richtig, dass man absolut primitivem Schauwerk keinen Stellplatz zur Verfügung stellen kann, aber es ist genauso richtig auch relativ kleinen anfangenden Firmen wenigstens die Möglichkeiten zur Etablierung einer Kundenbekanntschaft zu geben. Es muss kein Bamborium sein, aber auch ein kleiner Stellplatz in einer "Hobby Game Developer"-Ecke wäre wenigstens ein kleiner Anfang. Würde man nur große Hersteller bevorzugen, oder die das interne(?) Spiel mitmachen, müsse man sich natürlich fragen, inwieweit diese Veranstaltung dort nun Unabhängig sei.

Trotz aller Umstände muss ich jedoch feststellen, dass dieses "Amiganachgeheule" doch nervt. Damals war damals und Heute ist jetzt. Und Damals hat man andere Umstände gehabt als sie jetzt existieren. Deshalb ist ein wissenschaftlicher Vergleich auf längst vergangene Zeiten übertragen auf Heutige relativ nichtssagend.
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