Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

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Lord Delvin
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Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Lord Delvin »

Ich hab die letzten zwei Tage WoW gespielt, weil ich wissen wollte, warum es Leute gibt die das so unglaublich faszinierend finden und auch ein bisschen, weil ich wissen wollte, warum es mich nie gereizt hat, Warhammer aber schon. Und das ist mein Ergebnis:

Grundvoraussetzung für den Erfolg ist, dass WoW keinerlei intelektuelle Ansprüche an den Spieler stellt. (das soll nicht heißen, dass es nicht belohnt wird zu denken, es ist nur nicht notwendig)
Die Spieler werden allerdings dadurch gebunden, dass es keinerlei Form von Story oder Richtung gibt, dass man immernoch irgendein Quest machen kann(anders als in Diablo) und das man immernoch irgendein Item findet, das einen ein mächtigeres Monster töten lässt, dass einen cooler aussehen lässt oder mit dem man bessere Chancen im PvP-Teil des Spiels hat.
Diese kleinen Verbesserungen die man immer erreichen kann geben den meisten Menschen ein Erfolgsgefühl, dass sie aus ihrem Alltag nicht kennen, weil sie entweder keine Erfolge haben oder weil sie diese nicht erkennen können. Wobei es denke ich ausreichend ist im Alltag nur ab und zu mal Erfolg zu haben, da man scheinbar in WoW jeden Tag irgendwas tolles neues bekommen kann.

Die Fragen wären jetzt:

Liege ich damit überhaupt richtig?
Will man sowas in seinem Spiel überhaupt haben?
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Chromanoid
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Chromanoid »

Ich glaube das sind nicht die entscheidenen Erfolgsfaktoren. Der Erfolg von WoW lässt sich damit nicht wirklich erklären. Schließlich gibt es zig andere MMORPGs ähnlichen Schlages die nicht so erfolgreich sind.
Lord Delvin hat geschrieben:Die Spieler werden allerdings dadurch gebunden, dass es keinerlei Form von Story oder Richtung gibt, dass man immernoch irgendein Quest machen kann(anders als in Diablo) und das man immernoch irgendein Item findet, das einen ein mächtigeres Monster töten lässt, dass einen cooler aussehen lässt oder mit dem man bessere Chancen im PvP-Teil des Spiels hat.
World of Warcraft besitzt allerdings eine recht komplexe Story. Davon bekommt man natürlich nur was mit wenn man die Quests liest und sich beim Questen Zeit nimmt. Besonders auf RP Servern wird vor allem die Hintergrundstory sehr ernst genommen. Diablo ist ein Singleplayer-Spiel und deshalb tragen die Quests dort viel mehr zum Hauptplot bei, da man nicht so viel Spielmöglichkeiten wie bei einem MMORPG bereitstellen muss.

Die Hauptmotivation in einem MMORPG ist vor allem der soziale Aspekt. Den lernt man allerdings erst kennen wenn man sich darauf einlässt in eine Gilde einzutreten und zusammen mit anderen zu spielen. Dank des neuen Raid-Finders sollte es sogar noch einfacher geworden sein Mitspieler zu finden.
Lord Delvin hat geschrieben:Grundvoraussetzung für den Erfolg ist, dass WoW keinerlei intelektuelle Ansprüche an den Spieler stellt.
Die wenigsten MMORPGs beinhalten solch einen Anspruch. Ich würde sogar sagen die wenigsten Videospiele beinhalten so einen Anspruch. WoW unterscheidet sich darin also nicht wirklich von anderen MMORPGs bzw. Videospielen.
Lord Delvin hat geschrieben:Diese kleinen Verbesserungen die man immer erreichen kann geben den meisten Menschen ein Erfolgsgefühl, dass sie aus ihrem Alltag nicht kennen, weil sie entweder keine Erfolge haben oder weil sie diese nicht erkennen können. Wobei es denke ich ausreichend ist im Alltag nur ab und zu mal Erfolg zu haben, da man scheinbar in WoW jeden Tag irgendwas tolles neues bekommen kann.
Dies erklärt auch nicht den Erfolg von WoW, da genau dasselbe auch auf die ganze Konkurrenz zutrifft.

Ich denke ein großer Teil des Erfolges liegt an folgenden Dingen, die WoW vielleicht von anderen MMORPGs unterscheidet:
* die recht spartanische Optik der Spielwelt, die die Spielcharaktäre in den Mittelpunkt des Geschehen rückt
** der spezielle Charme der Spielwelt
**** große Erfolge von Warcraft 1,2,3 und Starcraft
***** Marketing an Zielgruppen die vorher nicht angesprochen wurden:

zum Vergleich final fantasy XI Werbung


Das Markting ist also meiner Meinung nach der entscheidenste Erfolgsfaktor. Blizzard hat es geschafft das MMORPG World of Warcraft mehr oder weniger salonfähig zu machen. Wenn man sagt man spielt WoW wussten viele schnell worum es geht, da man schon Werbung dafür im Fernsehen gesehen hat, eine gute Bewertung in einer Videospielzeitschrift gelesen hat o.Ä. Da Blizzard erst 2006 den ersten TV Spot austrahlte erkläre ich mir den Anfangserfolg vor allem durch die großen Erfolge der RTS Spiele im Warcraft Universum, anderweitige Marketingmaßnahmen, den Ruf von Blizzard, Timing, die gute Presserezeption und die für die damalige Zeit recht frische UI.
Blizzard und WoW sind eine gut gepflegte Marke und wenn man WoW spielt profitiert man von dieser Marke. Anderen Fantasy MMORPGs der WoW Generation ist der Markenaufbau einfach nicht so gut gelungen...
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Lord Delvin
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Lord Delvin »

Chromanoid hat geschrieben:Blizzard und WoW sind eine gut gepflegte Marke und wenn man WoW spielt profitiert man von dieser Marke.
Hmm hast recht. Ein Sache die ich einfach viel zu leicht übersehen habe.

Aber bekommt man das dann auch mit jedem anderen Spiel hin?
(Hatte schon immer den Verdacht, dass die Final Fantasy nur Playstation Spieler und Final Fantasy 7+ fans ansprechen will, aber die scheinen daven leben zu können)

Oder braucht man nen guten Ruf als Starthilfe, so wie das Blizzard hatte? Ich mein die Erwartung war ja schon ziemlich hoch und sie ist eigentlich nicht enttäuscht worden. Es gab ne Menge Quests, ne riesige Welt und es hat einfach funktioniert. Nicht so wie das andere Leute machen, die nicht gut im Zeitplan liegen und dann einfach releasen um zu versuchen schonmal Geld zu verdienen. Das bringt sehr schlechte Presse und dann ist man tot. Blizzard hat das denke ich schon vor zehn Jahren verstanden. Führt bei denen halt ab und zu dazu, dass sie sich anhören müssen, dass sie Spiele ankündigen und dann nicht rausbringen, so wie grad mit Starcraft und demnächst vermutlich auch mit Diablo. Deren erwartete Releasetermine liegen ja schon beide in der Vergangenheit.
Aber vielleicht glauben sie auch einfach, dass beide Spiele zum Releasezeitpunkt konkurrenzlos sein werden und halten sie deswegen einfach nur zurück.

(Und ich finde die Story ist ein Witz und als jemand, der von Hardcore WoW zockern umgeben war, würde ich auch nicht sagen, dass die sich für die Story interessiert haben. Die fandens eigentlich nur toll Ehre zu sammeln und immer größere Fiecher in irgendwelchen Dungeons abzumetzeln.)


Jetzt bliebe noch die Frage, will man den Spielern die Möglichkeit geben sich endlos zu steigern? Oder hat man die Verantwortung das Spiel irgendwann zu beenden um denen, die das selbst nicht können den Ausstieg zu ermöglichen?
In meinen Augen müssen sich die Blizzardentwickler schon das Ruinieren einiger Menschenleben vorwerfen lassen. Sie sind zwar nicht alleine Schuld, aber sie nehmen das gerne in Kauf. Man könnte auch einfach Leute debuffen, die mehr als 30h die Woche spielen.
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Seraph »

Mal so halb unabhaengig von Chris seiner Antwort moechte ich auch meinen Senf noch hinzufuegen. :D

Zuerst einmal, ich kenne einige Leute, die WoW oder auch andere MMOGs mal angetestet haben, zumeist allein. Das ist allerdings auch schon der grosse Fehler. MMOGs leben durch die Community und meines Erachtens ist auch die Community mit ein starker Grund dafuer, warum WoW so erfolgreich ist. Nicht weil die Community so toll ist, sondern wegen der Interaktionen zwischen den Personen.

Ich selbst habe schon einige MMOGs gespielt/getestet, am meisten gebunden hat mich allerdings immer noch WoW (von diesen gearteten MMOGs). Gruende dafuer gibt es einige:
  • man kennt die Leute schon ;)
  • der Grafikstil spricht mich mehr an als von den meisten anderen MMOGs, vor allem wenn andere versuchen die Welt moeglichst real erscheinen zu lassen und daran klaeglich scheitern
  • die Animationen sind im Vergleich zu den meisten anderen MMOGs butterweich
  • es ist in vielerlei Hinsicht 'fluessiger' als andere MMOGs
  • das modifizierbare UI ist genial
  • es ist vom Hardwarehunger sehr skalierbar
  • es ist eine grosse offene Welt ohne zerstueckelt zu sein wie einige andere MMOGs
  • ich empfinde die Spielweise der verschiedenen Klassen im Gegensatz zu anderen MMOGs als abwechslungsreich (zumindest im PvP)
  • zumindest seit dem Lich King-Addon haben sie viele lustige Quests und Moeglichkeiten (Vehikel) eingebaut
  • regelmaessige 'kostenlose' Content-Updates und mittlerweile sehr gute Kommunikationsfaehigkeit seitens Blizzard
  • ...

Aber das ist halt nur mein persoenlicher Geschmack. Um nun noch auf deine Punkte einzugehen, warum WoW deiner Ansicht nach so erfolgreich ist.

@intellektueller Anspruch an den Spieler: Chris hat da ja schon gesagt, dass der bei den meisten MMOGs oder gar Spielen nicht sehr hoch ist. Natuerlich gibt es Ausnahmen. Es ist allerdings kein Kriterium dafuer, warum WoW so erfolgreich ist. (Man sollte vielleicht auch erwaehnen, dass wenn man will man durchaus einen gewissen intellektuellen Anspruch in dem Spiel finden kann. Muss ich das erklaeren?)

@Bindung durch Nicht-Story/-Richtung: Ich wuerde sagen man bindet Spieler eher durch eine Geschichte und WoW hat sehr viele Geschichten zu erzaehlen. Wie Chris schon sagte, man muss sich natuerlich die Zeit nehmen diese auch zu lesen (Questtexte, Buecher, Gespraeche von NPCs, ...).

Auch muss ich sagen, dass ein Freund und ich vor kurzem ueber ein Problem von Quests und Leveln nachgedacht haben, denn haeufig setzen Quests in WoW diverse Vorquests voraus, so dass man nicht ohne weiteres den gleichen Aufgaben nachgehen kann. Das stellt sich natuerlich auch gleich gegen deine Aussage von keiner Story/Richtung.

@Verbesserung des Charakters: Das ist eines der Merkmale von den meisten MMOGs und haeufig auch RPGs, nichts WoW-spezifisches. (PvE- und PvP-Ausruestung wird in WoW uebrigens zumeist getrennt erworben.)

@Erfolg im Spiel als Ersatz fuer Erfolg im RL: Zu einem gewissen Grad stimmt das wahrscheinlich sogar, verallgemeinern wuerde ich es aber nicht wollen. (Man kann auch in WoW ab einem bestimmten Punkt nicht jeden Tag etwas 'tolles' neues bekommen und auch nicht jede Person hat es noetig einen 'Erfolgsersatz' in einem Spiel zu finden. Als Ausgleich/Rueckzugsstrategie trifft es aber sicher auf recht viele Personen zu.)


Fazit: Du liegst mit vielen Dingen daneben, was wahrscheinlich auch an deiner mangelnden Einsicht in WoW liegt. Woher der Erfolg wirklich kommt, kann ich auch nur erahnen. Am besten gefaellt mir immer noch die Theorie, dass sie unterschwellige Botschaften im Spiel vermitteln 'Spiel mich!'. :D
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Chromanoid
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Chromanoid »

Lord Delvin hat geschrieben:Jetzt bliebe noch die Frage, will man den Spielern die Möglichkeit geben sich endlos zu steigern? Oder hat man die Verantwortung das Spiel irgendwann zu beenden um denen, die das selbst nicht können den Ausstieg zu ermöglichen?
In meinen Augen müssen sich die Blizzardentwickler schon das Ruinieren einiger Menschenleben vorwerfen lassen. Sie sind zwar nicht alleine Schuld, aber sie nehmen das gerne in Kauf. Man könnte auch einfach Leute debuffen, die mehr als 30h die Woche spielen.
ja das finde ich auch schwierig. ich kenne mehrere leute die durch wow wirklich abgestürzt sind. ich will gar nicht wissen wieviele beziehungen dank wow ihr ende fanden. ich denke als Spielemacher hat man in der tat eine Verantwortung dazu, dass Spieler nicht unendlich viel Zeit in das Spiel investieren. Jedenfalls sollte man es nicht provozieren in dem man diese Zeitinvestition ständig belohnt. In China wird das lt. Wikipedia folgendermaßen gemacht (ähnliche Ansätze gibt es vor allem bei MMOs für Kinder unter 12 Jahren):
Wikipedia hat geschrieben:Um das Abhängigkeitspotenzial einzuschränken, wurden in der Volksrepublik China Gegenmaßnahmen ergriffen. So erhält der Spieler nach drei Stunden Spielzeit deutlich weniger Erfahrungspunkte, Geld und Gegenstände. Nach fünf Stunden wird dies auf ein absolutes Minimum reduziert. Nur durch eine fünfstündige Pause, in der der Spielaccount nicht eingeloggt ist, wird dieser Status zurückgesetzt.
Den Ansatz Eve Online finde ich auch nicht schlecht. Dort steigt ja der eigene Avatar auch auf, wenn man nicht spielt und offline ist...

Man muss sich als Entwickler einfach bewusst sein, dass Medien süchtig machen können und entsprechend handeln. Sonst ist man nicht besser als die Tabakindustrie...
Lord Delvin hat geschrieben:(Und ich finde die Story ist ein Witz und als jemand, der von Hardcore WoW zockern umgeben war, würde ich auch nicht sagen, dass die sich für die Story interessiert haben. Die fandens eigentlich nur toll Ehre zu sammeln und immer größere Fiecher in irgendwelchen Dungeons abzumetzeln.)
naja du solltest dich mal mit leuten von den rp servern unterhalten (vor allem mit denen die in den anfangszeiten dabei waren). Mittlerweile sind die rp server wohl recht kompromittiert mit nicht rp spielern. Es gibt wirklich recht viel fan fiction, fan hörbücher u.Ä. All das entstammt einer Community die sich fast ausschließlich für die Story von WoW und nicht das gameplay interessieren. Das sind dann aber eben nicht hardcore wow spieler, sondern hardcore wow rp spieler... ein beispiel: http://www.orden-der-seelenhueter.de/in ... &Itemid=20
Wenn man bspw. in eine Hardcore Wow Rp Gilde möchte muss man erst mal ein paar Seiten zur eigenen Charaktergeschichte abgeben usw.. Das ist schon etwas anderes, als was da auf den normalen WoW Servern los ist...
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Seraph »

Hmpf, dein neuer Post ist untergegangen.

Man sollte bedenken, dass WoW primaer die westlichen Spieler ansprechen soll. Und dafuer ist es sehr erfolgreich. Ich meine mal gehoert zu haben, dass der asiatische Markt auch von asiatischen MMOGs beherrscht wird. ;) Oh, und Final Fantasy hat eher (aber nicht ausschliesslich) eine asiatische Zielgruppe.

Auch der WoW-Start war weit entfernt von perfekt, es gabe vieeele Bugs, die Server waren anfangs extrem ueberlastet, allerdings kannten viele Blizzard von Diablo, Starcraft und Warcraft. Aber ja, Blizzards Strategie es erst dann rauszubringen wenn es soweit ist, scheint besser zu funktionieren als es rauspressen zu muessen.

Wieso kuendigt Blizzard Spiele an und bringt sie dann nicht raus? Ich kenne andere Spiele die angekuendigt worden, einen Termin hatten und der letztendlich um ein paar Jahre verschoben wurde. Age of Conan, Warhammer, nur um einige zu nennen. ;)

Ja, sie haben Starcraft und Diablo angekuendigt, aber keinen Release-Termin genannt. Und mit der recht fruehen Ankuendigung halten sie die Leute in gewisser Hinsicht bei der Stange und koennen langsam aber sicher einen Hype um die Spiele aufbauen.


Irgendwie ist hier keine Struktur mehr drin, aber ich folge einfach deinem strukturlosen Text. ;)

Wieso ist die Story ein Witz? Und welche von den vielen? Die Hauptstory? Gut, sie muss einem nicht zusagen, mir sagt die Story von vielen Filmen auch nicht zu. Na gut, es gibt andere Filme die ich gucken kann.

Und Hardcore-WoW-Zocker sind zumeist Raider und/oder PvPler. Ja, diese haben zumeist kein/wenig Interesse fuer die Story. Sie interessiert primaer das Verbessern der Attribute ihres Charakters, Sammeln von Achievements, etc. Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?


Solange WoW kommerziell erfolgreich ist, werden sie den Spielern sicher die Moeglichkeit geben, ihre Charaktere weiter zu verbessern. Macht ja auch Sinn, ist schliesslich eine Firma die Geld machen moechte. Irgendwie bist Du nun imho ziemlich entgleist. Dachte ich anfangs es interessiert Dich warum WoW so erfolgreich ist, gleitet es nun in einen Anti-Blizzard/WoW-Thread ab. Aber um noch darauf einzugehen...

Sicher, das Spiel hat wahrscheinlich schon einige Menschenleben ruiniert, andere Spiele ebenso, genauso wie andere Drogen, seien es Drogen-Drogen ;), Kaffee, Alkohol, Tabak, aber auch Dinge wie Arbeit, Sport, etc.

Mal so aus rein firmenpolitischer Sicht. Warum sollten sie Personen Nachteile geben, weil sie eine bestimmte Anzahl an Stunden gespielt haben? Wer bestimmt die Anzahl an Stunden? Und selbst wenn sie das tun wuerden? Was waere deiner Ansicht nach die Folge? Dass die Personen ganz aufhoeren zu spielen oder dass sie weiter spielen oder das Spiel wechseln?

Und sie bieten Spielern schon Kontrollmoeglichkeiten, diese befinden sich in der Accountverwaltung, wo man das Spielen sehr gut einschraenken kann. ;)


Ich hoffe Du findest nun wieder auf die Spur zurueck...
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Seraph »

Den EVE Online Ansatz finde ich nach einigen Monaten EVE spielen nur beschraenkt gut. Sie zwingen Dich dadurch naemlich ueber viele Monate/Jahre das Spiel zu spielen, ohne dass Du grossen Einfluss darauf hast. Dazu kommt, dass trotz des sehr guten Ansatzes von EVE, man nur ein gaaaanz kleines Licht ist und man seeeehrrr viel Zeit investieren muesste, um in EVE etwas zu erreichen.

Ich muss Chris Recht geben, als Entwickler sollte man eine gewisse Verantwortung uebernehmen, das Problem hierbei ist jedoch, dass man dadurch unter Umstaenden hinter die Konkurrenz faellt und da man die Kunden benoetigt um die Firma zu finanzieren... Was benoetigt wird sind generelle Richtlinien. Auf der anderen Seite welcher Erwachsene moechte sich schon gern so etwas vorschreiben lassen? Wer tatsaechlich mehr spielt als gut ist, der sollte entweder ganz aufhoeren oder die Moeglichkeiten nutzen welche Blizzard anbietet.


@RP-Server: Ich spiele uebrigens seit vielen Jahren auf einem RP-PvP-Server (mit vielen (teils langen) Pausen), und ja, diese sind mittlerweile zumeist von OOClern ueberlaufen. Allerdings sind diese immer noch 'anders' als Non-RP-Server, da hier der Wettkampf zumeist nicht so gross, die 'Deppen-Dichte' geringer und die Atmosphaere allgemein hoeher ist.
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Lord Delvin »

Seraph hat geschrieben:Ich hoffe Du findest nun wieder auf die Spur zurueck...
Is ja gut, ich habs verstanden:)
(Ich glaub das Suchtkonzept ist geschickter in der Philosophie zu untersuchen als in der Spielmechanik an sich)

Ich glaub ich hab einfach ein anderes Verständnis von Story. Ich will einfach, dass ich in nem RPG die Welt verändere, so wie etwa in FF7, Gothic, o.ä.. Bei MMO(RPGs) wird die Welt ja nach kurzer Zeit wieder zurückgesetzt, was ich irgendwie frustrierend finde. Naja...ich glaub meine Erwartung an MMOs ist einfach nicht das, was sie letztlich darstellen. Ich verfalle früher oder später irgendwie immer in einen Powergamingmodus in dem es mir scheiß egal ist, warum ich die Orks jetzt zum 10ten mal töte. Aber vermutlich ist mein Konzept von Story in einem MMO änhlich schwer umzusetzen, wie Zeitverzerrung in Multiplayershootern.

Ich glaub ich will nicht länger groß über MMO artige Spiele nachdenken, sondern mich wieder mehr auf Konzepte beschränken, die nach ein/zwei Stunden zu Ende sind. Ich denke meine eigentliche Frage kann ich jetzt beantworten, also warum noch drei Seiten drüber nachdenken?
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Seraph »

@veraendernde Welt: Das ist doch mal ein guter Punkt und aus der Hinsicht kann ich auch durchaus nachvollziehen, dass es frustrierend ist.

EVE hat eine sich 'veraendernde Welt', wenn man es denn so nennen will. Mein Problem bei EVE ist jedoch, dass man ein viel zu kleines Licht ist um etwas bewegen zu koennen. Man muss also viel Zeit investieren um sich entweder in einer Corp/Alliance einen entsprechenden Status zu verschaffen oder noch mehr Zeit (und echtes Geld) wenn man es allein versuchen will, etwas zu bewegen.

Auch WoW hat da mittlerweile zumindest ein klein wenig nachgebessert. Zwar gab es schon einige wenige Stellen in Burning Crusade, aber seit dem Lich-King nutzen sie ihr 'Phasing-System' um die Welt permanent zu veraendern. Wobei diese Veraenderungen noch nicht das Terrain selbst betreffen, das kommt wohl erst mit dem naechsten Addon.


Wer will denn ein Spiel spielen, welches nach 1-2 Stunden zu Ende ist? :P
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Lord Delvin »

Seraph hat geschrieben:Wer will denn ein Spiel spielen, welches nach 1-2 Stunden zu Ende ist? :P
Solitair, Minesweeper; es geht also auch in <5min ;)

Mir ist btw. doch noch ne ganz gute Idee gekommen, wie man das Problem auf eine für mich akzeptable Weise lösen kann: Man startet einen Server mit einem definierten Ziel, welches nicht trivial zu erreichen ist, wie z.B. Weltherrschaft einer Fraktion. Dann kann man den Spielern erlauben das quasi beliebig zu beeinflussen, so wie das in EVE ist und wenn das Ziel erreicht wurde, dann wird der Server geschlossen und man kann nochmal von vorne anfangen. Dann weis man auch ganz klar, wofür man kämpfen will und am Ende steht dein Name dann ganz oben in der Highscore...oder in meinem Fall eher auf Platz 39.324:)
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Seraph »

Solitair und Minesweeper sind Spiele? Ich dachte das sind Applikationen zum Zeitvertreib im Buero oder so. ;)

Deine Idee erinnert mich an unser Projekt, allerdings haben wir uns gegen den MMOG-Gedanken entschieden und setzen aus diversen Gruenden auf kleinere Massstaebe.
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Alexander Kornrumpf »

Und ich dachte immer dieses "WoW" wäre nur ein ziemlich aufwändig gestaltetes Instant Messaging System :)
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Seraph »

Nein, nein, das ist nicht nur ein IMS, das ist ein vollwertiger Chat mit Raeumen, Kick-/Bann-Funktion und so mit einem virtuellen Raum drumrum. :P
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kimmi
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von kimmi »

Wohlgemerkt einen ziemlich großem Raum drumrum. Da kannst schon mal ein paar Stunden rennen, bis man den zum Sabbeln trifft. Vielleicht sollte man WoW einfach per WII spielen, um die körperliche Fittness der WoW-Spieler garantieren zu können :twisted: ...

Gruß Kimmi
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Re: Endloser Aufstieg oder über den Erfolg von WoW

Beitrag von Lord Delvin »

Hab gestern abend nochmal n paar Stunden mit meiner Freundin gezockt und muss sagen so kann man das auch wirklich als Spiel bezeichnen:) Ist ganz witzig zu zweit und entspannend. Ich denk ich hab was gelernt:)
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