Gewinnbeteiligung bei Projekten

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ponx
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Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von ponx »

hallo Leute,
ich wollte mal fragen ob jemand schon Erfahrungen und Tipps hat, wenn's darum geht, eine Gewinnbeteiligung bei einem Projekt zu vereinbaren. Ich hab konkret gerade das Problem, dass mein Budget nicht reicht, um mein ganzes Projekt zu finanzieren, aber ich hab potentielle Mitarbeiter an der Hand, die grundsätzlich mit einer Gewinnbeteiligung einverstanden wären.
Mein Projekt ist ein Online-Spiel, und für den Fall dass es gut ankommt würd ich es gerne immer weiter ausgebauen. Also die Entwicklungsdauer ist demzufolge Open-End, sozusagen. Ich hab jetzt natürlich das Problem, dass ich weder weiß, wie sich der einzelne Arbeitsaufwand auf die Gesamtarbeitszeit verteilt, geschweige denn, wie lange die einzelnen Entwickler überhaupt Lust haben, dabei zu bleiben. Also falls jemand nach soundsoviel Arbeitsstunden aussteigt, muss ich ggf. Ersatz finden, und das muss ich natürlich im Vorfeld irgendwie berücksichtigen. Hat da jemand schon Erfahrung, wie man sowas angeht? Vielleicht auch mit VCs oder anderen Investoren, da stellen sich ja ähnliche Fragen, wahrscheinlich.
Mein Ansatz wäre jetzt, erstmal nen Anforderungskatalog für die Launch-Version zu vereinbaren, und dann kann man anhand der voraussichtlichen Arbeitsstunden ja schonmal ein prozentuales Verhältnis festlegen, an dem sich dann die Beteiligung grob orientiert. (Aber Beteiligung an was genau eigentlich, ich will ja nach dem Launch auch weiter investieren in neue Assets und Marketing und so..) Aber für wie lange läuft die Beteiligung dann, wenn Leute nach dem Launch aussteigen? Soll ich dann die Beteiligung für Aussteiger auf nen Maximalbetrag deckeln? Oder die Laufzeit, in der ausbezahlt wird? Oder die Beteiligung generell klein halten, und dafür unbefristet? Oder eher in zeitlichen Etappen bzw. Milestones denken? Auf jeden Fall den Leuten die Wahl lassen, wäre ja gut. Ich steh da nur gerade davor wie der Ochs vorm Berg.

Für jede Anregung dankbar:
ponx
kaiserludi
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von kaiserludi »

Wie wärs damit:
Arbeitsstunen tracken, jede Arbeitsstunde eines jeden Mitarbeiters hat einen individuellen vorherausgehandelten Wert in Punkten, der, wenn der Mitarbeiter sich als entsprechend wertvoll entpuppt und du ihm einen höheren Anreiz geben willst, entsprechend später für zukünftige Arbeitsstunden neu ausgehandelt werden kann (ähnlich einer Gehaltsverhandlung). Gewinne werden anhand der zum Ausschüttungszeitpunkt vorhandenen Punkte aufgeteilt.
Erste Gewinnausschüttung: Mitarbeiter A hat 10 Punkte Gegenwert pro Arbeitsstunde, 2.000 Stunden gearbeitet, Mitarbeiter B 7 Punkte pro Stunde, 500 Stunden gearbeitet. A bekommt demnach 10*2.000/(10*2.000+7*500)==85,1%, B entsprechend 14,9%.
Zweite Gewinnausschüttung: Nach 3.000 Stunden ist A aus dem Projekt ausgestiegen. B bekommt hat 1.000 Stunden eine saftige Punkteerhöhung bekommen und ab da für 12 Punkte pro Stunde gearbeitet und ist nun bei insgesamt 4.000 Punkten. A bekommt demnach 10*3.000/(10*3.000+7*1.000+12*3.000)==41,1%, B 58,9% der 2.ten Ausschüttung.
Dritte Ausschüttung: A hat seine angehäuften 30.000 Punkte inzwischen an B verkauft, dieser hat nochmal weitere 40.000 angehäuft und ist nun bei insgesamt bei 30.000 von A + 37.000, die er zur letzten Ausschüttung besaß + 40.000 dazu bei 107.000 Punkten. Inzwischen sind C und D dazu gekommen und haben 25.000 und 15.000 Punkte angehäuft. Dazu ist ein Investor eingestiegen und hat für dafür für seinen Betrag X, den er ins Unternehmen gepumpt hat, 100.000 Punkte erhalten. Insgesamt sind nun also 247.000 Punkte vorhanden. Entsprechend bekommt bei dieser Ausschüttung nun A nichts mehr, B 43,3%, C 10,1%, D 6,1% und der Investor 40,5% des Gewinns.

In ein solches Modell müsstest du natürlich noch mit einfließen lassen, obs für denGründer einen gewissen Punktebonus geben soll. Frühere Stunden mit mehr Punkten berwrten als spätere ist eventuell auch eine Option.

Möglich ist natürlich auch, dass ein Mitarbeiter 1 im Monat X Euro + Y Punkte bekommt, während Mitarbeiter 2 auf die Punkte verzichtet und entsprechend mehr Euro bekommt und Mitarbeiter 3 auf das Festgehalt verzichtet und dafür entsprechend mehr Punkte bekommt. Der Wechselkurs Arbeitsstunden in Punkten könnte dabei auch nicht fest sein, sondern sich nach dem Wechselkurs Stunden in Euro und dem aktuellen Punktwert, der sich aus dem geschätzten Firmenwert im Moment der Gehaltsauszahlung und der zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Punktemenge ermittelt.
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"According to the C++ standard, it's "undefined". That's a technical term that means, in theory, anything can happen: the program can crash, or keep running but generate garbage results, or send Bjarne Stroustrup an e-mail saying how ugly you are and how funny your mother dresses you." :shock:[/size]
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Tiles
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von Tiles »

Ich bin grundsätzlich gegen Gewinnbeteiligung als Geschäftsmodell. Das zieht die falschen Leute an. Ein Profi langt da schon mal gar nicht hin. Der muss seinen Kühlschrank vollbekommen, der arbeitet nicht für ein unsicheres Vielleicht. Was bedeutet dass die Qualität leidet. Und das spätere auseinanderklabüsern wer nun für was wieviel Prozent bekommt kann eigentlich nur in Streit enden. Andererseits. Einen Investor zu finden ist in den heutigen Tagen verflucht schwer geworden. Kickstarter gibts ja hier in Deutschland leider nicht. Schwierig.

Aber muss es denn unbedingt mit Gewinnabsicht ablaufen? Wieso nicht einfach Hobby Hobby sein lassen? Da draussen herrscht inzwischen eine Spieleschwemme ohnegleichen. Das wird schon verdammt schwer mit einem Indie Game auch nur die Serverkosten wieder reinzuholen.
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ponx
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von ponx »

danke Ludi! Das mit den Gewinnausschüttungen zu festen Terminen ist ein guter Ansatz. Und auch das mit dem höher Bewerten von frühen Arbeitsstunden, am Anfang wird die Userbase ja auf jeden Fall noch winzig sein.

@Tiles: Ich bin grundsätzlich auch gegen Gewinnbeteiligung als Geschäftsmodell! Aber Prototypenförderung / Zuschüsse gibt's in Hamburg schon seit 3 Jahren nicht mehr (dafür haben wir jetzt ne halbfertige Elbphilharmonie...). Ich hab das seltene Glück, Profis von früher aus meinem Games Master Studiengang zu kennen, die beim Projekt einsteigen würden. Ich kann nur mein gesamtes Erspartes auf den Kopf hauen, aber das reicht nicht für ne angemessene Entlohnung. Aber immerhin um den Kühlschrank für 3 Monate von drei Leuten halb voll zu halten, bis (hoffentlich) zur Launch-Version.
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starcow
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von starcow »

Tiles hat geschrieben: Kickstarter gibts ja hier in Deutschland leider nicht. Schwierig.
Heisst das, dass man als deutscher Staatsbürger nicht die Möglichkeit hat auf Kickstarter ein Projekt zu lancieren?
Oder wie hast du das gemeint?

Gruss starcow
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Schrompf
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von Schrompf »

starcow hat geschrieben:Heisst das, dass man als deutscher Staatsbürger nicht die Möglichkeit hat auf Kickstarter ein Projekt zu lancieren? Oder wie hast du das gemeint?
Genau das bedeutet es. Nachzulesen auf der Kickstarter-Seite.
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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Artificial Mind
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von Artificial Mind »

starcow hat geschrieben:
Tiles hat geschrieben: Kickstarter gibts ja hier in Deutschland leider nicht. Schwierig.
Heisst das, dass man als deutscher Staatsbürger nicht die Möglichkeit hat auf Kickstarter ein Projekt zu lancieren?
Oder wie hast du das gemeint?

Gruss starcow
Genau das. Dafür muss man Staatsbürger der USA sein (oder neuerdings UK, aber das ist noch nicht richtig akzeptiert).
Und es gibt tierische Steuerprobleme.

EDIT: Da war Schrompf schneller ;)
TDK
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von TDK »

1.) ist eine Gewinnbeteiligung kappes, weil dein Gewinn abzüglich Investitionen mal schnell "0" sein kann, während dein Umsatz boomt. Also wird man sich bei sowas nur auf eine Umsatzbeteiligung aushandeln lassen.

2.) ist das Punktesystem leicht zu missbrauchen. Weil man kann sich auch gerne mal ein paar Stunden zuschreiben, in denen man nur gegammelt hat. Sieht wie in 5.) in einem Büro ganz anders aus.

3.) Forciere dich lieber auf festangestellte Mitarbeiter oder Auftragsarbeiter mit festgelegten Entlohnungen. Deine Autragsnehmer und Mitarbeiter sollten vom Lohn allerdings auch angemessen leben können. Nehmen und Geben halt. Außerdem haben feste Arbeitnehmer die Möglichkeit, die Tätigkeit bei dir als Referenz und offizielle Berufstätigkeit mitnehmen zu können, was nicht nur erhebliche Vorteile für andere mitbringt. Es gibt schließlich sowas wie Normen und Quali-Siegel, die man später auch mal haben möchte wegen der Aufträge halber.

4.) Wenn dein Projekt wirklich ernsthaft ist, dürfte es ein Leichtes sein, ein ausführliches Konzept auszuarbeiten (+40 Seiten), in dem Projekt-Idee, Finanzierung, Weiterfinanzierung, Milestones, angesetzte Fertigstellungstermine und vsl. notwendige Arbeitszeit großzügig definiert sind. Wenn das passt und ein Kapitalgeber darin eine sinnvolle Investition sieht, kannst du dir auch sicher sein, dass deine Strategie als funktionierend betrachtet wird.

5.) Bei Beteiligungen schlagen jedoch nicht nur die sicheren Investoren die Bücher schnell zu. Weil das Geld möchte bitte zeitnah und regelmäßig kommen. Genauso wie du das auch von deinem Investor verlangen würdest.

6.) Weitergehend kannst du bei mehr Geldmitteln dir Geschäftsräume anmieten, womit ihr alle an einem Standort auch tatsächlich wirtschaftlich arbeiten könnt. Weil Heimarbeit ist bei solchen Tätigkeiten unangemessen, wenn du es wirklich ernst meinen willst. Bzw. das eignet sich nur bei einfachen Aufträgen und Leuten, mit denen du auf Dauer doch nichts zu tun haben willst.

Sorry, das ich dir mit deine durchaus logischen Idee da den Kopf waschen muss. Das ist in der Deutschen Branche einfach nicht üblich, was du machen willst. In Amerika macht man es teilweise übrigens nur selten über Gewinn- oder Umsatzbeteiligung, sondern über Firmen- und Aktienbesitz, was du dir da denkst. Somit basierend auf der Idee, die du da hast. Ansonsten ist da auch der übliche Weg der feste "Job".
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ponx
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von ponx »

Danke für's Feedback, TDK. Vor allem der Hinweis mit Umsatz vs Gewinn. Der Anteil den man bei sowas re-investieren will muss ja auf jeden Fall geklärt werden mit allen Beteiligten.
Ich hab mich die letzten 2 Jahre vergeblich um Publisher bemüht (acht mal das gleiche zu hören bekommen und lasse es jetzt). Um Sponsoren und Fördergelder bemühe ich mich auch weiterhin, aber VCs als Geldgeber will ich vermeiden, solange es irgendwie geht. Das Projekt ist überschaubar genug, um's auch so zu probieren, zumindest bis zum Launch. Festanstellung ist bis dahin völlig utopisch, genauso wie ein eigenes Büro.
antisteo
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von antisteo »

Ich würde kein Projekt allein mit Gewinnbeteiligung mehr machen. Meine Erfahrung: Wenn die Mitarbeiter nur so viel Kosten, wieviel Erfolg man hat, dann wird das Projekt kein Erfolg, weil man nicht unter Erfolgsdruck steht.

Ich hatte den Fehler gemacht, für einen Auftraggeber mit Gewinnbeteiligung zu arbeiten, die Vermarktung lag aber allein in der Hand des Auftraggebers. Fazit: Der hat so viel verkauft, wie er wollte, aber nicht so viel, wie ich bräuchte, um davon profitieren zu können. Risiko nehme ich heute nur noch auf, wenn ich den Ausgang des Geschäfts mitbestimmen kann.

Ebenfalls die Frage: Was ist, wenn du als Projektleiter ausfällst? Haben dann die Members umsonst gearbeitet? Ich würde den Fall "Abbruch des Projekts" genauer regeln, denn die Chancen eines Scheiterns sind hoch. Eine Vertragsstrafe (Abfindung) sollte schon rein, auch wenn sie die Kosten nicht komplett deckt, aber zumindest eine Hürde darstellen, dass der Projektleiter, wenn er rausgeht, wenigstens sein Erspartes verliert.
http://fedoraproject.org/ <-- freies Betriebssystem
http://launix.de <-- kompetente Firma
In allen Posts ist das imo und das afaik inbegriffen.
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starcow
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von starcow »

Artificial Mind hat geschrieben:
starcow hat geschrieben:
Tiles hat geschrieben: Kickstarter gibts ja hier in Deutschland leider nicht. Schwierig.
Heisst das, dass man als deutscher Staatsbürger nicht die Möglichkeit hat auf Kickstarter ein Projekt zu lancieren?
Oder wie hast du das gemeint?

Gruss starcow
Genau das. Dafür muss man Staatsbürger der USA sein (oder neuerdings UK, aber das ist noch nicht richtig akzeptiert).
Und es gibt tierische Steuerprobleme.

EDIT: Da war Schrompf schneller ;)
Sorry fürs OT.
Ich lese hier in den Kickstarter Guidlines (http://www.kickstarter.com/help/guidelines?ref=footer), dass es lediglich Einzelprsonen ausserhalb der USA und UK nicht möglich ist ein Projekt zu lancieren.
Organisationen ist es aber anscheinend möglich.
Genauere Details konnte ich jetzt zwar auf die schnelle nicht finden, aber eine Gmbh sollte ja vermutlich bereits ausreichen.
Ich kenne mich auf diesem Gebiet zugegebenermassen schlecht aus, aber ist es nicht so, das eine GmBH Gründung für eine Einzelnperson grundsätzlich gut möglich ist - selbst mit beschränkten finanziellen Mitteln?

Gruss starcow
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von RazorX »

So wie ich das noch gelernt habe, benötigst du zur Gründung einer GmbH 25.000€ Mindesteinlage, der Wert kann vlt mittlerweile etwas anders sein.
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Chromanoid
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von Chromanoid »

Genau. In Deutschland kann man außerdem eine "Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)" gründen (für 150EUR glaub ich, das haftungsbeschränkt muss ausgeschrieben und angegeben werden, also minimal kommt man auf UG haftungsbeschränkt), dann ist man aber auch gleich verpflichtet eine Bilanz abzugeben und sich mit vielen anderen bürokratischen Dingen zu beschäftigen, ist wahrscheinlich trotzdem besser als eine ausländische Rechtsform zu wählen.

Die Son of Nor Leute haben für Kickstarter übrigens eine amerikanische Rechtsform gewählt und entsprechend eine amerikanische Firma gegründet. Hier haben sie auch mal aufgelistet, dass sie die ganze Aktion (inkl. Marketing) wohl um die 11k gekostet hat. Da kommen noch die Belohnungen und der Betrag an Kickstarter dazu, so dass man bei einem Ziel von 150k, das nur knapp erreicht wurde, wohl auf ca. 70k kommt. Das ist nicht gerade viel.
kaiserludi
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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von kaiserludi »

RazorX hat geschrieben:So wie ich das noch gelernt habe, benötigst du zur Gründung einer GmbH 25.000€ Mindesteinlage, der Wert kann vlt mittlerweile etwas anders sein.
Ist meines Wisens nach immer noch bei 25.000, aber statt einer GmbH kann man ja auch einfach eine Ltd mit eienr Mindesteinlage von 1 Pfund gründen, wenns nur darum geht, aus rechtlicher Sicht keine Einzelperson darzustellen.
"Mir ist auch klar, dass der Tag, an dem ZFX und Developia zusammengehen werden der selbe Tag sein wird, an dem DirectGL rauskommt."
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:)

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Re: Gewinnbeteiligung bei Projekten

Beitrag von ponx »

Das Problem mit der Ltd. in Deutschland ist, dass du als Gründer trotzdem mit deinem Privatvermögen haftest, wenn man dir Insolvenzverschleppung nachweisen kann (siehe hier: http://www.ug-ltd.de/limited/haftung.html). Bei 1€ Eigenkapital ist die Firma schon pleite, nachdem du die erste Briefmarke gekauft hast, und du hättest bei der Firmengründung praktisch gleich Insolvenz anmelden müssen. Ich glaub das war der Hintergrund, warum sie als Alternative dann die "UG haftungsbeschränkt" eingeführt haben.

@antisteo: danke dir. Wir machen das im Team mit sofortiger Minimalbezahlung, bis mein Geld weg ist (sollte dann reichen bis zum Launch, wenn ich richtig kalkuliert habe), also ich hafte sowieso mit meinem kompletten Ersparten. Die Gewinnbeteiligung ist nur als Ausgleich gedacht, weil die Leute unter Marktwert mitgearbeitet haben. Dann sollte es auch mehr geben, weil das Risiko des Scheiterns ja wirklich hoch ist. Also fertig wird's, ich hab nur keine Ahnung ob das jemand spielen will..! :)
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