Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

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Krishty
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Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von Krishty »

Ich habe hier noch jede Menge Videos aus dem 00ern, die überwiegend als MPG oder AVI mit MPEG-1- und MPEG-2-Kompression vorliegen … und 600 MiB sind für so eine shitty Qualität heute imho nicht mehr akzeptabel. Das geniale H.264/MPEG-4 würde die sicher auf höchstens 150 MiB kriegen und mich total glücklich machen …

… aber einfach MPEG-1 dekodieren und mit H.264 rekodieren geht natürlich nicht, weil dann entweder die Qualität noch weiter abnimmt oder die Datei noch größer wird.

Da alle drei Formate eine ähnliche Grundstruktur haben (Y'CbCr-Konvertierung, Blöcke hin- und herschieben) müsste eine quasi-verlustfreie Konvertierung ohne Rekodierung doch theoretisch möglich sein, oder?

Sind euch Tools dafür bekannt?
Mir jedenfalls nicht; und sobald man nach Converter sucht wird man unter einer Spam-Lawine erschlagen …

Gruß, Ky
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antisteo
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Re: Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von antisteo »

Krishty hat geschrieben:Da alle drei Formate eine ähnliche Grundstruktur haben (Y'CbCr-Konvertierung, Blöcke hin- und herschieben) müsste eine quasi-verlustfreie Konvertierung ohne Rekodierung doch theoretisch möglich sein, oder?
Theoretisch ja. Allerdings vermute ich auch, dass wenn zwei Codecs ziemlich dasselbe machen, sie auch dieselben Pattern beim Rekodieren exakt wiederfinden würden.
Krishty hat geschrieben:Sind euch Tools dafür bekannt?
Mir jedenfalls nicht; und sobald man nach Converter sucht wird man unter einer Spam-Lawine erschlagen …

Gruß, Ky
Also der Anwenderkreis dafür ist ehrlich gesagt _fast_ null. Der gängige Weg ist halt, dass man die Rohdaten hat und diese umwandelt. Wo du vielleicht fündig werden könntest, wäre der mencoder. Einfach mal im IRC #mencoder auf freenode.org hereinspazieren und nachfragen, in den Sourcecode einlesen.
http://fedoraproject.org/ <-- freies Betriebssystem
http://launix.de <-- kompetente Firma
In allen Posts ist das imo und das afaik inbegriffen.
Dirk Schulz
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Re: Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von Dirk Schulz »

Hi,

ich nutze für sowas immer SUPER. (Darf man sowas einfach posten? :? )

Aber verspricht dir nicht zuviel davon. Ich habe eine 35MiB mpg-I auf gerade mal 32MiB MPG4 bekommen, bei gleichen Bitraten.



@antisteo:
warum sollte der Anwenderkreis für sowas fast null sein? Alleine flv-videos umwandeln ist denke ich sehr gefragt bei der heutigen youtube-generation. ;)

von apple-datenformaten garnicht erst zu reden. :roll:
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Krishty
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Re: Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von Krishty »

@Dirk Schulz: Und wie lange schon? Ich meine: Die Wobsite sieht ja nicht gerade professionell aus; die Installation hat an die 40 Prozesse meines Systems (vom Desktopfenster-Manager bis zum Browser) abstürzen lassen und Adware installiert, der ich während der Installation explizit nicht zugestimmt hatte … und minimieren lässt sich das jetzt auch nicht, flackert dafür aber lustig überall rum, sobald ich es verschieben will óÔ
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Dirk Schulz
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Re: Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von Dirk Schulz »

hm ... das tut mir jetzt leid.

Habe das Programm schon länger (~2 Jahre) und nie Probleme damit gehabt, allerdings auch noch nicht auf die neueste Version upgedatet.

vielleicht mal die chip-version ausprobieren: http://www.chip.de/downloads/SUPER-2011_17370353.html ???
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Krishty
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Re: Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von Krishty »

Fazit: Eigentlich ein sehr empfehlenswertes Konvertier-Werkzeug, das aber in letzter Zeit zu häufig nach Hause telefoniert.
Hinweis: Einige Virenscanner schlagen bei der Verwendung des Tools an. Dabei handelt es sich jedoch sehr wahrscheinlich um einen Fehlalarm, den Sie ignorieren können.
Während der Installation versucht SUPER eine weitere Software auf Ihren Rechner zu installieren.
Naja … man lese dort auch die Kommentare ^^ Jetzt ist es drauf (und geht wahrscheinlich nie mehr runter ;) ); mal sehen, ob es taugt.
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Krishty
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Re: Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von Krishty »

Nee, dat is nix. Das Flimmern der GUI ist schon ziemlich typisch für die Gesamtqualität. Und so, wie ich das sehe, kann ich da auch nur de- und wieder enkodieren … bloß weg damit.

Dass du die Dateien nicht kleiner gekriegt hast, ist kein Wunder – mit dem überlegenen Codec musst du die Datei bei mindestens derselben Bitrate kodieren um nicht an Qualität zu verlieren, und das, obwohl der eigentlich 10× mehr Information pro Bit speichern können müsste. Das kann man auch mit jedem anderen Konverter.
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eXile
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Re: Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von eXile »

Ich war vor zweieinhalb Monaten in exakt der gleichen Situation wie du, Krishty.
  1. SUPER ist super scheiße, benutzte Handbrake (benutzt wiederum ffmpeg und x264).
  2. Man nennt dieses Umgehen der Reenkodierung auch „Transcoding“.
  3. Der Hauptgrund für Transcoding ist nicht bessere Bildqualität, sondern schnellere Enkodierung (weil man die DCT-Koeffizienten wiederverwendet).
  4. Ich habe im ganzen Internet damals exakt zwei Quellen gefunden.
    • Die erste Quelle hat beim Transcoding eine schlechtere Bildqualität erreicht (der PSNR – peak signal to noise ratio – ist um ca. 4 dB schlechter, siehe hier) als das MPEG-2 → H.264 De- und Enkodieren.
    • Die zweite Quelle hat durchschnittlich einen um 0.19-0.31 dB besseren PSNR erreicht (dabei lag die PSNR immer so zwischen 35 und 40 dB). Das ist meiner Meinung nach hart an der Rauschgrenze der Messgenauigkeit. Zumal einige Messreihen mit Transcoding schlechter waren als mit De- und Enkodieren (z.B. Susie hatte 39.10 dB im Transcoding und 38.97 dB im normalen De- und Enkodieren).
  5. Es gibt keinerlei Programme oder Quelltext für sämtliche dahingehend publizierte Forschung.
Fazit: Gibt's IMHO nicht; erfreu' dich schon mal deines langsamen, qualvollen Entropietodes.

Nachtrag: Für die Paranoiden gibt's unter x264 mit RF:0 auch eine verlustfreie Enkodierung. Natürlich mit entsprechendem Speicherbedarf.
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Krishty
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Re: Verlustfrei MPEG-1/2 zu MPEG-4 konvertiern?

Beitrag von Krishty »

Oh Mann, was für ein Debakel.

Also, Transcoding hatte ich schon gefunden, die Wikipedia-Beschreibung klang aber abschreckend … die Unterschiede in der ersten Quelle sind wirklich auffällig; das sieht schon wie einfaches Rekodieren aus. Zum Selberprogrammieren ist der ganze Kram viel zu wuchtig. Den verlustfreien Modus von x264 kenne ich, aber damit wächst das alles ja nur, also ist der für die Katz.

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