Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

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kimmi
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Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von kimmi »

Wolfgang Walk rechnet mit den aktuellen Spielemark ab: http://thevirtualmirror.wordpress.com/2 ... he-bruste/

Gruß Kimmi
Dennis
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von Dennis »

Ist nicht Dota 2 das meistgespielte PC-spiel? Bei dem es sicherlich nicht um Grafikeffekte geht und das einen hohen Schwierigkeitsgrad hat? Allgemein nähert sich die Spieleindustrie an die Filmindustrie an. Spiele sind imho fast Filme, durch die man halt einfach durchläuft und wie in vielen Filmen, die Umgebung bewundert.
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kimmi
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von kimmi »

Das ist meiner Meinung nach eine ziemliche Simplifizierung dessen, was mit Spielen möglich ist. Schließlich kann man in Spielen durchaus auch sehr kreativ sein ( siehe Mindcraft ). Allerdings unterstützen AAA-Titel nicht gerade diesen Trend :(.

MIr gehen die toll lakierten Schlauchlevel mittlerweile auch auf den Geist. Irgendwie fehlt mir das Innovative, das Neue und Überraschende. Im Indi-Markt sieht es da glücklicherweise anders aus. Nur dort weht dann doch einn sehr rauher Wind ( siehe Schrompf's Kommentare bezüglich Splatter ).

Gruß Kimmi
Alexander Kornrumpf
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von Alexander Kornrumpf »

Naja ich weiß nicht. Ich glaube das ist der Rant eines alten Mannes der nicht damit klar kommt dass die Welt sich weiterdreht.

Paar Gedanken:

- Ich habe im Wortsinn nicht viel mehr eine Handvoll halbwegs aktuelle AAA Titel gespielt (Fallout New Vegas, Dragon Age: Origins, Deus Ex: Human Revolution, Mass Effect Serie, Witcher 1, L.A. Noir, da hört es dann schon wieder auf) und so leid es mir tut, diese Spiele sind (für mich) einfach besser als hochgelobte "Indie-Perlen" (FTL, Braid, Limbo...).

- Ja Spiele sind einen langen Weg gegangen von "das Spiel ist eine unschaffbare Herausforderung die man nur durch immer währenden Wiederholen und Üben meistern kann" zu "Man kommt im ersten Anlauf durch". Aber ich sehe daran nichts negatives. Die Wiederholung war mMn nur ein Trick um zu kaschieren dass "damals" wenig Content da war. Wenn ich was durch Wiederholen lernen will, lerne ich ein Instrument. Wenn ich eine Herausforderung durch Geduld überwinden will kaufe ich ein Puzzle aus Papier. Wenn ich spiele will ich unterhalten werden. Wer ist der Mann darüber zu urteilen? Es gibt eine nette Comedynummer die ich leider nicht wiederfinde, die sinngemäß darauf hinausläuft das Spiele das einzige Medium sind das von mir verlangt eine Aufgabe zu erfüllen um Content zu sehen den ich verdammt nochmal bezahlt habe.

- Da es Herrn Walk beliebt seinen Rant sehr persönlich aufzuziehen möchte ich ebenso persönlich anmerken dass Siedler 3 und 4 scheiße waren. Siedler 2 war toll, danach haben sie die Serie kaputt gemacht. Also wahrlich kein Grund sich für diese "Innovation" selbst abzufeiern.

Ich hoffe dass wir noch einige Spiele zu sehen bekommen werden an denen das Herz der Entwickler hängt und die gleichzeitig die Umsetzung von AAA Titeln haben. Ich finde nämlich beides gut und will beides. Wenn der Rest der Welt in der Zeit CoD 27 spielt solls mir recht sein. Ich habe das nie gespielt, aber irgendwas müssen die ja auch richtig machen, da.
Dennis
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von Dennis »

kimmi hat geschrieben:Das ist meiner Meinung nach eine ziemliche Simplifizierung dessen, was mit Spielen möglich ist. Schließlich kann man in Spielen durchaus auch sehr kreativ sein ( siehe Mindcraft ). Allerdings unterstützen AAA-Titel nicht gerade diesen Trend :(.

MIr gehen die toll lakierten Schlauchlevel mittlerweile auch auf den Geist. Irgendwie fehlt mir das Innovative, das Neue und Überraschende. Im Indi-Markt sieht es da glücklicherweise anders aus. Nur dort weht dann doch einn sehr rauher Wind ( siehe Schrompf's Kommentare bezüglich Splatter ).

Gruß Kimmi
Min"d"craft, sehr passend.
Vielleicht hätte ich ein "inzwischen" einfügen sollen, damit klar ist was ich meine.--> Spiele sind inzwischen imho fast Filme, durch die man halt einfach durchläuft und wie in vielen Filmen, die Umgebung bewundert.
Ich erinnere mich, an das ziemliche Gegenteil: Super Probotector Alien Rebels. Jede Berührung war der direkte Tod. Das Spiel war so abartig schwer, dass man es quasi auswendig gelernt hat um durchzukommen. Ich schätze mal heutzutage würde ich sowas nicht mehr spielen wollen.
kimmi hat geschrieben:Wenn der Rest der Welt in der Zeit CoD 27 spielt solls mir recht sein. Ich habe das nie gespielt, aber irgendwas müssen die ja auch richtig machen, da.
Die Zielgruppe von CoD X ist wahrscheinlich auch eine andere. Wir spielen im Freundeskreis außer Dota 2 (was im Prinzip ja auch alt ist) eigentlich hauptsächlich Uralt spiele. Die dutzenden unnötigen Humble Bundles, die ich gekauft habe, werde ich wohl nie ausprobieren. Die eher 16 Jährigen die ich kenne finden COD oder Battlefield aber super geil...
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ponx
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von ponx »

Wenn der Herr Walk Spiele wirklich so lieben würde, wie er schreibt, dann wäre sicher nicht Demon Souls / Dark Souls an ihm vorbei gegangen, was alles so macht wie damals (knüppelhart bestrafen, kaum was erklären), und damit sehr erfolgreich ist. Sein Extreme Assault damals hab ich geliebt, da kam mir das Adrenalin und Testosteron genauso aus den Ohren raus wie heute bei Battlefield. Ich seh den grundsätzlichen Unterschied da nicht, außer dass heute alles 10 x besser aussieht und auch unfassbar gut klingt (Battlefield!), und eben auch zig mal aufwendiger und teurer ist in der Produktion. Ich kann's verstehen dass man nicht auf Risiko spielt, wenn man da mehrere hundert Mitarbeiter sitzen hat, und die Kiddies jedes Jahr ja doch wieder Call of Duty kaufen.
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Schrompf
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von Schrompf »

Habe mir den Artikel jetzt auch mal durchgelesen. Oder besser: den Rant, den der ganze Text ist für meinen Geschmack mehr aus persönlichem Frust motiviert als aus tatsächlichen Missständen. Ich mag Blockbuster, bei denen man quasi nicht verlieren kann. Ich ärgere mich, wenn ein Spiel wie Bioshock künstlich die Level verlängert und die Gegner mitskaliert, weil ich das Spiel bezahlt habe und es irgendwann nach einer schönen Reise verdammt nochmal zu den Akten legen will. Vielleicht bin ich ja auch seltsam, weil mich Highscores oder das Gefühl der perfekten Ausübung einer Passage nie angehoben haben. Aus dem Grund spiele ich auch Indies nicht so gerne: ich spiele primär weiter, um Neues zu sehen, nicht um zu bemerken, wieviel besser ich eine vollständig artifizielle Herausforderung meistern kann, die es ohne meine Einwilligung gar nicht geben würde. Und Indies haben zumeist nicht das Budget, um immer wieder Neues zu bringen.

Was mich eher ärgert, ist das völlig rücksichtslose Gewinnoptimieren an den Endkunden, dass mit dem finanziellen Oligopol Einzug gehalten hat. Speziell UbiSoft mit ihrem UPlay versuchen nicht mal mehr, das irgendwie als Kundenvorteil zu verkaufen, sondern gehen ganz offen die "Macht den Zirkus mit oder geht kacken"-Straße hinunter. Also ging ich auf's Klo und ärgerte mich, dass ich FarCry3 und die Assassinencreden, die ich eigentlich sehr mochte, wohl nicht mehr spielen werde.
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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ponx
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von ponx »

Schrompf hat geschrieben:Was mich eher ärgert, ist das völlig rücksichtslose Gewinnoptimieren an den Endkunden, dass mit dem finanziellen Oligopol Einzug gehalten hat. Speziell UbiSoft mit ihrem UPlay versuchen nicht mal mehr, das irgendwie als Kundenvorteil zu verkaufen, sondern gehen ganz offen die "Macht den Zirkus mit oder geht kacken"-Straße hinunter.
Amen, Schrompf! Mir hat's auch so die Laune verhagelt. CD Project will ja jetzt bei The Witcher 3 auf dem PC völlig auf DRM verzichten. Ich drück ihnen so die Daumen, dass das nicht nach hinten losgeht.
AyJayKay
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von AyJayKay »

Amen, auch von mir.

Richtig ekelhaft, finde ich, dass solche Monopole alles kreative zerdrücken. Ich mein wer CoD 100 spielen möchte, kann das meiner Meinung nach gerne tun, nur möchte ich, dass nicht die gepublished werden, die kein publishing mehr brauchen. Ich mein, die Idee vom Spiel ist tief im Menschen verwurzelt und es gibt so viele interessante Ansätze der Entwicklung. Warum kann Kreativität nicht Kreativität bleiben und nicht nur Geldscheißerei? (Und damit meine ich auch die Kreativität der Spieler...)
Wie bei allem, aus dem sich Geld machen lässt, brauchs wieder irgendeine Grenzüberschreitung, damit die Sesselputzer, die die Kreativität und Lebensliquidität von Entwicklern ausnutzen, was auf den mit Geld gepolsterten Allerwertesten bekommen. (Online-Registrierung/ Dann vor jeden Start/ dann laufend im Spiel/ krassere Registrierung[Bankdaten usw.] + nur Lizens-Kauf... japp mittlerweile erwirbt man nicht mehr das Spiel sondern das Recht es bis zum nächsten Onlinecheck benutzen zu dürfen.../ First Patch mit 2GB...)

Und dann fand man heraus (O_O) Spiele haben wie Filme und Bücher auch bildenden/erzieherischen Charakter. (Ja, 100% der Amokläufer essen zwar Brot; Spiele bilden herranwachsende Menschen aber trotzdem, auch wenn sie unserem BILDungsfernsehn damit nicht umgehen können...)
(Daran sind nur die Killerspiele schuld... oh Moment das steht USK 18 drauf... aber in einer Schrift, die für Mütter viel zu klein ist (facepalm))
Nach dieser Entdeckung MUSSTE natürlich etwas innovatives in die Spiele; deshalb haben wir das Gefühl des Spielers verbessert: Fische verhalten sich jetzt intelligent und man kann sogar Mülltonnen umfallen hören [got it?]

Klar gibt es gute AAA Titel, aber es entwickelt sich meiner Meinung nach zu einer unkreativen Einlullung mit Shadern, Titten, coolen Dreitagebartmännern die ohne Verstand aber mit sehr viel Leidenschaft (Hass/Trauer/Swag oder so) mit großen Kanonen oder coolen Riesenschwerten auf irgendeine Zielgruppe einkloppen und dazu in einem Gameplay, das so viel Innovation hat, wie eine Suppendose. Dazu gibts dann noch Cookieklicker und "Shake-It"-Apps und dann haben die Fans doch was wofür es sich lohnt auf den Exklusivveranstaltungen in der ersten Reihe umzukippen, damit die zweite nachrücken kann.
"Es gibt 10 Arten von Menschen, die die Binär verstehen und die die es nicht tun."
"Hier gibts Code zum Auskommentieren. Wo ist der Praktikant? Hmpf, so müssen sich Lehrer beim Kontrollieren von Arbeiten fühlen..."
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kimmi
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von kimmi »

Wobei ich fairerweise sagen muß, dass ich nach einem langen anstrengenden Tag voller Diskussionen mit Chefs, PM's und Testern mich doch an den testosteron-geschwängerten Schlauchfilmen erfreuen kann, um mal auf andere Gedanken zu kommen.
Mir imponiert aber trotz dessen die Risikobereitschaft von beispielsweise Schrompf, der trotz "leichter"finanzieller Einschränkungen für sich neue Wege bestreitet und mich mich Splatter erfreut. Letztendlich macht es nun mal der MIx von verschiedenen Konzepten. Nur die einstige Faszination, die der Besuch eines Spieleregals bei mir ausgelöst hat, ist leider so nicht mehr da. Zu viel Schlauchlevel und zu wenig gute Ideen.

Und dann gibt man sich dem Alte-Herren-Gejammere hin und findest so Perlen wie Battleworld Kronos und alles wird wieder gut. Auch X-Rebirth ist etwas, auf das ich mich sehr freuen kann.

Gruß Kimmi
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von Schrompf »

Danke :-)

Ich habe auch keine Probleme mit Schlauchlevels und pompösem Triple-A-AnDieHandNehmen. Ich bevorzuge das sogar, wenn ich nach Arbeit, den täglichen Pflichten und Beziehungspflege noch Zeit zum Zocken habe. Nur leider haben es die großen Publisher recht konsequenz geschafft, die schnelle halbe Stunde Zocken durch ihre gierigen Zwangsmaßnahmen auf 10 Minuten einzudampfen. Der Rest sind Zwangs-Updates, Pflicht-Online-Accounts, nicht abklickbare Introvideos und Rechtsbelehrungen und noch ein dämlicher Client.
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von kimmi »

Gerade das ewige Wieder-HGerauskramen von Passwörtern, Aktualiserungen von Game-Date, Spielerdata und werweißnichtwas nervt mich ebenfalls ungemein. Das halte ich in der Tat für eine krasse Fehlentwicklung. Spiel kaufen und installieren und loslegen geht kaum noch. Ich habe keinerlei Probleme mit den Patches, aber das Anmelden, Wieder-Authentifizieren, dort dann anmelden und Website aufmachen, mich dann dreimal im Kreise drehene, wenn draußen gerade die Sonne scheint, bremst den Spielgenuß doch ungemein :).

Gruß Kimmi
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ponx
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von ponx »

ich find ja Steam da sehr angenehm, mit automatischen Updates und allem. Wenn man sich so schwer von Spielen trennen kann und die eh nicht verkauft, und dann auch nicht weiß wohin mit den Spiele-Packungen, bis sie dann nach 10 Jahren ja doch im Müll landen, dann hat man dadurch eigentlich nur Vorteile. Wenn aber ein Hersteller/Publisher meint, da noch das eigene DRM-System zusätzlich dranflanschen zu müssen, krich ich Plack!
AyJayKay
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von AyJayKay »

huhu,
ich buddel den mal aus. Mir sind nämlich folgende Links über den Weg gelaufen:
Witcher ohne DRM
http://www.gamestar.de/spiele/the-witch ... 25672.html
und ne Ode an EA
http://www.gamestar.de/news/branche/303 ... iness.html
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Alexander Kornrumpf
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von Alexander Kornrumpf »

Mein Kommentar zum aktuellen Markt unterscheidet sich dann doch vom Stand 11/2013:

Ich hoffe wirklich inständig, dass sie Wasteland 2 nicht versauen. Weil... ich sehe wenig anderes worauf sich hoffen lässt. Und ich bin durch die ganzen Rabattaktionen inzwischen so verdorben dass ich 44€ (Steam Preis) unverschämt viel finde. Ich meine, ich gönnen denen jeden Dollar, den sie aus Kickstarter rausgeholt haben. Aber gefühlt fair wäre doch wohl eher 20-30€ für early access und 44€ dann bei Release.

Wer early acess kauft trägt ein Teil des Risikos (Vielleicht wird es nie fertig. Vielleicht ändern sie es so, dass man es nie gekauft hätte. Vielleicht ändern sie es wider erwarten nicht so, dass man es gekauft hätte) und bezahlt den Hersteller sogar noch dafür Betatesten zu dürfen. Die Wichtigkeit des Inputs von den frühen Usern betonen die ja auch selbst ganz gerne.

Das riecht halt alles so danach jeden Cent der geht auszupressen und will so gar nicht zu dem Image passen mit dem Fargo sich gerne umgibt.
Seraph
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von Seraph »

Der Grund duerfte darin liegen, dass die Kickstarter afaik $55 fuer den Beta-Access bezahlen mussten und sie denen nun natuerlich nicht vor den Kopf stossen wollen. Gibt noch einige andere Spiele, bei denen aus diesem Grund die Early-Access-Preise so hoch sind, Planetary Annihilation faellt mir da auf Anhieb ein.
NytroX
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Re: Harte Worte über den aktuellen Spielemarkt

Beitrag von NytroX »

Hmm, ich fand den Artikel auch irgendwie nicht gut und total unsachlich und unprofessionell.

Ja, ich denke auch wir haben Probleme in der Spiele-Szene, aber der Artikel zeigt das nicht wirklich gut; hört sich eher wie ein Rant an.

Zudem gibt es auch bei den Gamestudios immer wieder Überraschungen.
Da fangen 3 Brüder an, eine total resourcenhungrige eigene Engine für ein Spiel zu programmieren und gründen ein Studio.
Und das auch noch mitten in Deutschland; wer kann bitte so doof sein, sowas zu probieren, und das ausgerechnet hier bei der damaligen wie aktuellen Marktlage?
Meiner Meinung nach ein totales Banane-Konzept, das gar nicht funktionieren dürfte; mittlerweile sind aber genau DIE einer der größeren Player.

Allerdings steht meiner Meinung nach die Entwicklung mit der allgemeinen PC-Entwicklung in Verbindung; viele Leute brauchen einfach keinen PC mehr.
Ich hole mir zum Spielen eher eine Konsole und zum Surfen ein Tablet (also nicht wirklich ich, aber der normale User halt).
Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass eine moderne Engine auf allen diesen Architekturen laufen muss, sonst interessiert sich niemand mehr dafür.
Und niemand ist Experte in allen Bereichen, man braucht da mittlerweile einfach große Firmen und Zusammenschlüsse.

Ich persönlich spiele auch mehr Gelegenheitsspiele, da tuns viele Indie-Titel (oder "nicht-AAA"-Titel) auch. Das stundenlange zocken ist einfach nicht mehr mein Ding, vielleicht bin ich einfach zu alt dafür.
Die Kiddies freuts jedenfalls, die kaufen auch noch Battlefield 33 oder so; die Kunden geben den Firmen recht, auch wenn das alles aus unserer Sicht keine Innovationen mehr sind.
Als Spielefirmen-Besitzer steht man ja dann quasi vor der Wahl: "Nehme ich die Millionen dieses Jahr, nächstes Jahr und das Jahr danach, oder lass ichs bleiben und probier was neues?"

Ich würde ohne zu zögern die Millionen nehmen :-)
Und dann setz ich mich zur Ruhe. Oder mach doch noch mal ne Fortsetzung, solange es noch funktioniert... Geld kann man immer gebrauchen und hart arbeiten muss ich dafür ja auch nicht mehr.
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