[Linux] Ordner auf USB Stick erweitern

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Jonathan
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[Linux] Ordner auf USB Stick erweitern

Beitrag von Jonathan »

Hi,

ich habe einen Raspberry Pi mit 64GB mini-SD Karte. Jetzt reicht mir der Speicherplatz aber nicht mehr, ich würde ihn gerne erweitern. Man könnte jetzt entweder eine externe Festplatte anschließen, aber die bräuchte dann eine extra Stromversorgung (der Raspberry liefert zu wenig per USB) und würde dementsprechend auch des Gesamtbedarf erhöhen (soll halt schon im Dauerbetrieb laufen). Außerdem hat man die Festplatte die ich mal angeschlossen hatte, dann doch ganz leise gehört (dreht sich halt), was nervig ist.

Die derzeit vernünftigste Art, den Speicher zu erweitern scheint mir daher ein großer USB-Stick zu sein. 128GB gibt es ab 35€, was zwar wenig für eine 'Festplatte' ist, aber mir fürs erste doch weiterhelfen würde. Jetzt würde ich aber gerne auch den Platz auf der SD Karte weiterhin benutzen. Konkret würde ich gerne Seafile so konfigurieren, dass die Dateien sowohl auf der SD-Karte als auch am Stick gespeichert werden. Im Grunde will ich also ein Raid-0 innerhalb eines Ordners - am besten komplett transparent für alle darauf laufenden Programme.
Ich hab noch nie ein Raid aufgesetzt, aber ich glaube, sowas läuft eher auf Datenträger- oder Partitionsebene. Wie könnte man das, was ich vorhabe, am Besten umsetzen?
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xq
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Re: [Linux] Ordner auf USB Stick erweitern

Beitrag von xq »

Hey,

von RAID würde ich in dem Fall abraten, da es immer nur für ganze Datenträger gilt (also zwei USB-Sticks o.ä.). Was du eher willst: Kopier deine ganzen Daten (also nur die Nutzdaten in dem Ordner) auf den Stick und mach nen Symlink von dem Ordner auf den Stick (bzw. Mounte den Stick einfach direkt in den Ordner rein). Sieht danach Dateisystemmäßig genauso aus, nur sind alle Files in dem Ordner eigentlich "der Stick".

Grüße
Felix
War mal MasterQ32, findet den Namen aber mittlerweile ziemlich albern…

Programmiert viel in ⚡️Zig⚡️ und nervt Leute damit.
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Sternmull
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Re: [Linux] Ordner auf USB Stick erweitern

Beitrag von Sternmull »

Ja, Raid-Funktionalität wird auf der Ebene von Block-Geräten implementiert und nicht auf Verzeichnis-Ebene. Es gibt diverse Möglichkeiten mehrere Geräte oder ihre Partitionen wie eine größere zusammenhängende Partition zu verwenden. Das geht z.B. mit LVM oder BTRFS (beides seit Längerem im offiziellen Kernel). Damit lassen sich die Daten des Dateisystems auf beliebig viele Geräte verstreuen.
Ich würde BTRFS nehmen. Das hat im Vergleich zu anderen Dateisystemen auch scheinbar ganz gute Performance auf USB-Sticks. Abgesehen davon hat es auch andere coole Features. Ich persönlich verwende z.B. seit langem BTRFS-Snapshots und die inkrementelle Synchronisierung für Backups.
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Jonathan
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Re: [Linux] Ordner auf USB Stick erweitern

Beitrag von Jonathan »

Ok, ich schätze, ich müsste mir dann überlegen, wie viel ich von der SD-Karte mit dem USB-Stick kombinieren will, und dementsprechend eine zweite Partition auf der Karte erstellen, die ich dann mit BTRFS zu einer großen virtuellen zusammenlegen kann und dann halt in den Ordner mounte? Hört sich eigentlich machbar an.
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Re: [Linux] Ordner auf USB Stick erweitern

Beitrag von Sternmull »

Naja, die einfachste und flexibelste Variante wäre einfach die komplette SD-Karte und den kompletten USB-Stick zu einem BRTFS-Dateisystem zu verbinden. Dann steht dir in diesem Dateisystem die Summe des insgesamt verfügbaren Speichers aller Datenträger zur Verfügung und du brauchst dir über bestimmte Verzeichnisse keine Gedanken machen.
Die Daten dieses Dateisystems sind dann natürlich futsch sobald die SD-Karte oder der USB-Stick ausfällt. Aber ich denke mal das war dir klar. Man könnte auch noch eine reine System-Partition auf der SD-Karte anlegen, denn normalerweise kann man ja ganz gut abschätzen wie viel Speicher man für das System an sich braucht. Dann wäre das System auch ohne USB-Stick lauffähig während du die restlichen Daten auf den übrigen Platz von SD-Karte und USB-Stick verteilen könntest. Aber wie gesagt ist es einfacher und flexibler einfach alles zu einem Dateisystem zusammen zu legen. Dann braucht man nicht im voraus abschätze für was wie viel Platz gebraucht wird... und am Ende hat man doch irgendwo eine Partition auf der noch Platz übrig ist während eine andere voll ist und diesen Platz braucht. Mit BTRFS lässt sich das auch nachträglich anpassen. Aber erst mal ein Dateisystem für alles zu verwenden scheint mir für deinen Zweck ein guter Ausgangspunkt.
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