Schnelles Windows - wie?

[Psycho]

Hallo,

ich habe gestern meinen Rechner neu aufgesetzt.
Also habe ich zuerst Windows XP installiert - soweit alles gut.

Dann installiere ich folgende Treiber:
NForce 4 Chipsatz (LAN, SMBUS, Audio)
ATI Catalyst
HP Drucker
Microsoft LifeCam VX-3000

Danach dauerte der Boot schon erheblich länger und für ein frisch installiertes Windows meiner Meinung nach zu lange. Der blaue Balken lief 10 Mal durch.
Zusätzlich war der Rechner nicht nach Erscheinen des Desktops einsatzbereit, sondern es dauert etwa eine Minute, bis die LAN-Verbindung korrekt "geladen" ist (Ist wie früher unter Windows 98: Bootvorgang bleibt stehen, "Start" kann nicht angeklickt werden, Festplatte steht).

Dann diese Bloatware-Treiber. Meine Webcam braucht zuerst ne 30 MB große Installationsdatei, die sich aber nur als Downloader entpuppt, der geschätzt weitere 100 MB runterlädt und am liebsten gleich alle Windows Live Programme installieren möchte. Am liebsten wärs mir: .inf-Datei in Gerätemanager knallen. 300 KB von mir aus, und fertig.

Der Catalyst ist zwar installiert auch >150 MB groß, aber den würde ich mir antun, denn ich möchte reibungslos zwischen verschiedenen Monitoren wechseln können.

Habt ihr Tipps, um die Treiberinstallation schlank zu halten? Gleich beim Hardwarekauf darauf achten, dass der Hersteller keine Bloatware anbietet?

Gruß
Psycho

[Schrompf]

Du musst an Treibern nehmen, was Dir angeboten wird. Aber es hat sich bewährt, nach der Installation nochmal mit irgendnem Tool durch die Autostart zu gehen - ich benutze dazu immer Spybot. Jedes verdammte Tool und sein Hund hinterlassen da einen Schnellstarter, irgendein übernützliches Tray-Icon oder sonstwas. Die kann man ohne schlechtes Gewissen alle plätten und bekommt ein paar Sekunden Bootzeit zurück.

[Lord Delvin]

Kauf dir ne SSD, das sollte auch unter windows ne menge helfen. Und du musst ja nur root und nicht home reinmachen, das geht auch schon in xp, wobei das mit dem Programmordner zugegebenermaßen eventuell zu Problemen führt. Habs nie ausprobiert.

Du kannst auch ma Ubuntu installieren und schaun obs dir gefällt, die bootzeiten find ich ziemlich krass, dafür hat das beim booten imo ne racecondition; wenn man da den bootsplash ausmacht, dann bootets bei mir zwar schneller, aber danach geschehen komische dinge

[Krishty]

Was ist mit nLite? Für meine VM habe ich damit ein XP komponiert, das mit einem halben GiB Festplattenspeicher und (im Leerlauf) 50 MiB RAM auskommt.

Wenn es dir darum geht, dass das System möglichst schnell bedienbar ist, benutz Win 6.1 (bootet angeblich auch schneller) mit nLite. Dass die Platte rattert und der Explorer zwei Minuten nicht reagiert kommt schon seit Vista nicht mehr vor.

Gruß, Ky

[Psycho]

Hallo,

die Autostart-Programme kontrolliere ich bereits.
Eine SSD ist mir zur Zeit noch zu teuer, wäre aber natürlich generell ein erheblicher Systembeschleuniger.
Meine Hardware ist auch schon recht alt (3000+ Single-Core auf 939 Socket), aber nichtsdestotrotz ist das System ja durchaus in der Lage schnell zu booten, nämlich mit einem nackten XP. Erst wenn die ganzen Treiber dazukommen, wird es langsam. Und halt nicht, weil das so sein muss, sondern weil die Treiber riesig und langsam sind.
Deswegen würde auch ein abgespecktes Windows wohl nicht helfen. Ich habe mir bisher noch nicht die Mühe gemacht, ein eigenes Windows mit NLite zusammenzustellen (erfordert glaub ich auch Detailwissen, denn ich weiß zB nicht, welche Abhängigkeiten die verschiedenen Dienste zueinander haben). Ich habe aber bereits einmal TinyXP getestet (100MB-Download).
Windows 7 werde ich testen (da bin ich mir auch recht sicher, dass der alle Treiber bis auf die Webcam bereits mitbringt).

Ubuntu werde ich zwar parallel installieren, jedoch ist es keine wirkliche Alternative für die tägliche Arbeit für mich. Dafür arbeite ich zu viel mit Windows-Programmen.

Psycho

[Despotist]

Mit SSD flutscht es sehr gut. Kann ich nur empfehlen.

Benutz den Ruhezustand (Hibernate) da wird nicht bei jedem Start alles neu initialisiert sondern der RAM-Inhalt auf Platte gespeichert (was das runterfahren verzögert) und beim nächsten Start wieder geladen. Quasi ein Laufzeitimage.
Edit: Die Hiberfile.sys belegt dann natürlich so viel Platz auf der Platte wie du RAM hast und ist bei langsamen Festplatten vermutlich nicht viel schneller. Musst du mal probieren. Und wenn du es benutzt solltest du das System trotzdem regelmäßig neu booten.

Es gab mal ein Tool von MS was die Bootsektoren neu anordnet und so ein schnelleres hochfahren ermöglichen soll (hab den Namen gerade nicht zur Hand). War aber umstritten da es angeblich auch das System unbrauchmar machen kann. Habs nie benutzt.

Neben dem Autostart kannst du auch in msconfig das Starten von Programmen und Diensten festlegen. Gibt ja auch einige die über Registry gestartet werden und nicht über den Autostart-Ordner. Gerade von den Diensten benötigt man oft nur die Hälfte. Und NLite hab ich paarmal probiert aber nur einmal ein lauffähiges System hinbekommen wo dann auch was wichtiges gefehlt hat. Da viele Komponenten voneinander abhängig sind (was kaum dokumentiert ist) ist es meist nicht so gut wenn man "brauch ich nicht" auswählt. Da wirst du viel probieren müssen und testet das am besten wie schon gesagt in einer VM.

[PsychoChris]

Unter WindowsXP kann man über das freie Tool Bootvis von Microsoft den Bootvorgang optimieren. Das Tool analysiert die Reihenfolge und Abhängigkeiten der Module, welche beim Systemstart geladen werden, und ordnet diese neu an. Das hat bei mir, je nach System, zwischen 5% und 50% schnellere Bootzeiten gebracht.

Gruss,
Chris