[Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

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Seraph
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[Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Seraph »

Die Innenministerkonferenz hat u.a. zwei interessante Themen, resultierend aus dem Amoklauf von Winnenden, abgedeckt und interessante Ergebnisse gebracht:
  1. es soll ein einheitliches nationales Waffenregister aufgebaut werden, sprich die bestehenden Netze sollen besser miteinander verknuepft werden (Quelle)
  2. die Herstellung und Verbreitung von "Killerspielen" soll verboten werden (Quelle), ein Zitat aus der Beschlussvorlage welche Welt Online vorliegt:

    "Für Spiele, bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die virtuelle Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen grausamen oder sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist, ein ausdrückliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot so schnell wie möglich umzusetzen."
Seraph
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Seraph »

Das oben ist nun die News, welche neutral gehalten ist, nun moechte ich dennoch etwas dazu loswerden. :P Im Grunde genommen sehe ich da fuenf Punkte:

1. Was faellt da alles drunter? Ich vermute, dass da da nicht nur FPS zugehoeren, sondern dadurch wohl auch RTS-Spiele wie Men of War, Company of Heroes, etc. abgedeckt werden, bis vielleicht sogar hin zur Anno-Serie. Und ich denke man kann da auch noch problemlos einige andere Genres mit abdecken.

2. Wieso wird nur die Gewalt gegen Menschen respektive menschenaehnliche Wesen abgelehnt/verurteilt? Was ist mit anderen Wesen, seien es nun Tiere, Roboter oder Aliens? Sollte wenn dann nicht das toeten allgemein verboten werden?

3. Was ist mit anderen Medien? Filme, Nachrichten, Buecher? Was ist mit anderen Bereichen wie Pornographie, etc.?

4. Wie weit haben sie gedacht? Wie wollen sie den Konsum verhindern? (Bezug aus dem Ausland, illegale Downloads (die dadurch sicher noch weiter steigen wuerden)) Haben sie an die Konsequenzen fuer den dt. Markt gedacht? (Entwicklerfirmen und potentielle Entwickler wandern ab, Bezug (auch von anderen Produkten) wird mehr ins Ausland verlagert, etc.)

5. Wird es wirklich die Ursachen der Amoklaeufe beheben und damit auch die Anzahl der Amoklaeufe reduzieren? Waere vielleicht nicht sogar ein gegenteiliger Effekt moeglich? (Man stelle sich mal vor man muesste den ganzen Tag Bluemchen-Sendungen sehen, fuer einige sicher kein Problem, fuer andere schon.)
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Richard Schubert
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Richard Schubert »

Warum findet diese Idee "Killerspiele" zu verbieten so plötzlich eine Mehrheit an Zustimmung? Durch den Bundestag werden die das wie bisher sicher nicht bekommen.

Naja, bleiben noch Autorennspiele und Puzzlegames.... :?
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Aramis
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Aramis »

Ein weitere Ausgeburt dieser Computerhasserpolitik. Was mich immer wieder schockiert ist diese engstirnige, einseitige Denkweise - Amokläufer hat Killerspiel - Killerspiel kann nur Schuld sein, denn bevor es Killerspiele gab, gab es weniger Amokläufe -> Killerspiel ist böse -> Killerspiel wird verboten.

'Bessere Vernetzung' von Waffenregistern - lachhaft. Den Amoklauf von Winnenden hätte eine 'Bessere Vernetzung' von Waffenregistern nicht verhindert - der Vater hatte die Waffen gemäß der Berichterstattung in den Medien legal. Was den Amoklauf aber _vielleicht_ verhindert hätte, wäre ein totales Besitz-, Herstellungs- und Verbreitungsverbot für Waffen. Ach ja, geht ja nicht. Freizeitschützen, Waffenlobby, CDU-Wähler. Sorry, Mr. Schäuble, hab ich ganz vergessen.

Innenministerkonferenz bedeutet zumindest eine Mehrheit im Bundesrat, denke ich. Wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß, wer eigentlich für ein solches Verbot zuständig wäre ... Bundestag, Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates, Landesparlamente?
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Seraph »

Richard Schubert hat geschrieben:Naja, bleiben noch Autorennspiele und Puzzlegames.... :?
Wohl auch nicht alle Autorennspiele, wenn ich mir solche wie Flatout ansehe. *g*
Aramis hat geschrieben:Was den Amoklauf aber _vielleicht_ verhindert hätte, wäre ein totales Besitz-, Herstellungs- und Verbreitungsverbot für Waffen. Ach ja, geht ja nicht. Freizeitschützen, Waffenlobby, CDU-Wähler.
Irgendwie weiss ich nicht mehr ob ich lachen oder weinen soll, wenn ich mir in diesem Zusammenhang noch die Diskussionen um das Verbot von Paintball und das Laser-Aequivalent ansehe.
Aramis hat geschrieben:Innenministerkonferenz bedeutet zumindest eine Mehrheit im Bundesrat, denke ich. Wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß, wer eigentlich für ein solches Verbot zuständig wäre ... Bundestag, Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates, Landesparlamente?
Erinnert mich irgendwie an die Sache mit den Inet-Sperren, was wohl anscheinend nicht Bundes-, sondern Laendersache ist.
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Richard Schubert
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Richard Schubert »

Seraph hat geschrieben:Richard Schubert hat geschrieben:
Naja, bleiben noch Autorennspiele und Puzzlegames....

Wohl auch nicht alle Autorennspiele, wenn ich mir solche wie Flatout ansehe. *g*
Das war ja schon geschnitten, indem nur Crashtestdummies in den Autes gesessen haben. Soweit sind wir mittlerweile schon.
Seraph hat geschrieben:Aramis hat geschrieben:
Innenministerkonferenz bedeutet zumindest eine Mehrheit im Bundesrat, denke ich. Wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß, wer eigentlich für ein solches Verbot zuständig wäre ... Bundestag, Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates, Landesparlamente?

Erinnert mich irgendwie an die Sache mit den Inet-Sperren, was wohl anscheinend nicht Bundes-, sondern Laendersache ist.
Das würde bedeuten, dass es in Bayern verboten wird, in Berlin aber nicht? Das wär ja witzig. Aber wenn sich eh schon alle Innenminister einig sind, dann ist das wohl beschlossene Sache. :shock: "Hallo Arbeitsamt...."
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Seraph
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Seraph »

Richard Schubert hat geschrieben:
Seraph hat geschrieben:Richard Schubert hat geschrieben:
Naja, bleiben noch Autorennspiele und Puzzlegames....

Wohl auch nicht alle Autorennspiele, wenn ich mir solche wie Flatout ansehe. *g*
Das war ja schon geschnitten, indem nur Crashtestdummies in den Autes gesessen haben. Soweit sind wir mittlerweile schon.
Stimmt, ganz vergessen, ein Freund von mir hat die dt. Version und hat sich gewundert woher die Schreie bei mir immer kommen (TS), da es sich bei mir um "Menschen" gehandelt hat.

Apropos Zensur, erinnert mich an diese Screenshots. :D
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Andi
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Andi »

Seraph hat geschrieben:Irgendwie weiss ich nicht mehr ob ich lachen oder weinen soll, wenn ich mir in diesem Zusammenhang noch die Diskussionen um das Verbot von Paintball und das Laser-Aequivalent ansehe.
So gehts mir irgend wie auch. Ein Zitat, weiss nicht mehr von wem das war, lautet:
Nicht die Politik soll die Bürger kontrolieren, sondern die Bürger die Politik.
Ich denke es wird langsam an der Zeit, dass sich Bürger/Gamer auf den Strassen treffen, um gegen solche inkompetenter Salamipolitk zu demonstrieren. Jedenfalls ist mir noch kein Fall bekannt wo einer oder von mir aus auch mehrere Menschen durch ein ""Killerspiel"", das Wort ist einfach zu lächerlich, Menschen oder menschenähnliche Wesen *smiles bis hinter die Ohren* getötet hat.

Hauptsach das Folk wird "kontrolliert" und verdummt durch Einschränkungen , wie spielt schluss endlich keine Rolle. Wenn es die Chinesen können, dann können das die Europäer erst recht, muhahahaha.
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von VirtualLabs2000 »

Seraph hat geschrieben:5. Wird es wirklich die Ursachen der Amoklaeufe beheben und damit auch die Anzahl der Amoklaeufe reduzieren? Waere vielleicht nicht sogar ein gegenteiliger Effekt moeglich? (Man stelle sich mal vor man muesste den ganzen Tag Bluemchen-Sendungen sehen, fuer einige sicher kein Problem, fuer andere schon.)
Diese Vermutung des gegenteiligen Effekts kann ich nur unterstützen. Auch wenn nachfolgende These vielleicht am Anfang etwas gewagt erscheint, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass das vielleicht gar nicht so weit her geholt ist:

Auch wenn der Mensch sich über die Jahrtausende von den Tieren wegentwickelt hat, zwei Triebe/Instinkte sind ihm immer noch erhalten geblieben (hab ich gelegentlich von Evolutionsbiologen gehört/gelesen): der Sexualtrieb und der Aggressionstrieb. Diese Triebe sind bei jedem natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt und wir haben mit der Zeit gelernt sie zu kontrollieren und zivilisiert zu leben.

Das heißt nicht, dass wir nicht mehr aggressiv sind, sondern wir können diese Aggression/Gewalt größtenteils steuern. Trotzdem ist sie aber noch da und staut sich bei manchen mehr, bei manchen weniger auf. Früher war es normal, dass man sich ab und zu mal geprügelt hat, das war nichts ungewöhnliches. Nach und nach wurde aber alle offene Gewalt von der Gesellschaft geächtet (was ja in sehr vielen Bereichen auch sehr gut ist!!) und je nach Vorlieben suchten sich die einzelnen Menschen andere Möglichkeiten, dieses aufgestaute abzubauen. Sei es durch mehr oder weniger extremen Sport aber bestimmt auch durch Computerspiele.

Ich denke deshalb, dass es der größte Fehler wäre, nun solche Spiele auch noch zu verbieten. Dadurch würde man nur noch mehr Gewalt in Form von Amokläufen oder ähnlichem erzeugen, da man den Menschen so nach und nach jedes Ventil nimmt, diesen Agressionstrieb in einer sicheren Umgebung wie z.B. einem PC-Spiel auszuleben.
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Eike Anderson
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Eike Anderson »

Aramis hat geschrieben:Was den Amoklauf aber _vielleicht_ verhindert hätte, wäre ein totales Besitz-, Herstellungs- und Verbreitungsverbot für Waffen. Ach ja, geht ja nicht. Freizeitschützen, Waffenlobby, CDU-Wähler. Sorry, Mr. Schäuble, hab ich ganz vergessen.
Das ist reines Wunschdenken - in Grossbritannien ist der Besitz von Schusswaffen nach dem Dunblane Massacre (http://en.wikipedia.org/wiki/Dunblane_massacre - Massenmord an einer Grundschule) 1996 verboten worden. Vorher gab es hier kaum Gewaltverbrechen, die mit Schusswaffen bagangen wurden. Seit es aber illegal ist, Waffen zu besitzen, ist die Anzahl der Verbrechen mit Schusswaffen extremst angestiegen.

Ein Schrei nach Verboten ist reinster Populismus in einem Wahljahr - die meisten der Politiker die etwas gegen Spiele haben, haben selber nie ein modernes Spiel gespielt.

Fakt ist, dass die legalen Besitzer von Waffen, diese so gut wie nie missbrauchen (USA mal abgesehen) und verantwortungsvoll mit den Waffen umgehen... und jeder baumarkt hat Werkzeuge die wesentlich mehr Schaden anrichten koennen als die meisten Schusswaffen.
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Aramis
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Aramis »

Ich wollte damit auch nicht ausdrücken dass ich _für_ ein Verbot von Waffen bin (ehrlich gesagt hab ich da keine wirkliche Meinung dazu). Was mich stört ist der Wiederspruch zwischen dem Totalverbot für (aua, dieses Wort tut weh) "Killerspiele" und den doch eher minimalen Einschränkungen für Waffenbesitzer.

Ich frage mich, wie kann man das als Mitglied dieser Konferenz, oder auch als ganz 'normaler' MdB oder Landespolitiker, mit seinem Gewissen vereinen?
Despotist
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Despotist »

Es wundert mich ein wenig dass hier alle Vorposter derselben Meinung sind ;) Aber dieser möchte ich mich anschließen. In die Argumentationskette von Aramis könnte man genauso Brot oder Dihydrogenmonoxid einfügen: "Was der hat mal Brot gegessen? Dann lassen wir das auch verbieten."
Johann Nepomuk Nestroy hat geschrieben: Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.
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Chromanoid
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Chromanoid »

Gibt's dagegen eigentlich ne Petition zum Unterschreiben?
Sowas a'la "Gegen Zensur von interaktiven Medien, für mehr Medienkompetenz"
Ich fürchte nicht, ich glaube ich reiche eine ein...
Würdet ihr unterschreiben?
Seraph
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Seraph »

Ich habe gestern schon mit Eike (Swordfighter) darueber gesprochen, ob es nicht moeglich waere von ZFX aus aktiv etwas dagegen zu tun. Etwas richtig sinnvolles ist uns aber leider nicht eingefallen zumal eine Petition auch nur aehnlich wirkt wie die Internetsperren. Es behebt evtl. ein einzelnes Problem, aber es bekaempft die Ursache fuer diese Probleme nicht.

Aber eine Petition hatte ich auch schon im Sinn, leider ist ZFX keine Institution, Verein o.ae., so dass es nicht moeglich ist es als Initiator der Petition zu benutzen. Ob eine solche Petition erfolgreich sein wuerde vermag ich leider nicht einzuschaetzen. Es gibt zwar denke mehrere Millionen Spieler in Dtl. und davon ist sicher auch ein nicht unbeachtlicher Anteil auch volljaehrig, aber wieviele von denen erkennen das eigentliche Problem, naemlich dass das Gesetz letztendlich nur mehr Probleme schaffen wuerden und an den eigentlichen Problemen (wenn es denn um Amoklaeufe geht) vorbeigehandelt wird.

Im Gegensatz zu Internetsperren gibt es beim Verbot von "Killerspielen" sogar noch das Problem, dass es das Hobby von vielen Personen als illegal erklaeren wuerde. Und wer wuerde denn (fuer den Rest seines Lebens) freiwillig darauf verzichten wollen?

Und sie ziehen doch immer andere Laender als Beispiele fuer die achso-positive Entwicklung heran. Hier in der UK gibt es im Gegensatz zu Dtl. einen doch recht aktiven Spieleentwicklerbereich, welcher auch von der Regierung unterstuetzt wird. In Dtl. muss man sich wohl momentan vorsehen ob man dieses Thema in seiner Bewerbung/Lebenslauf ueberhaupt erwaehnt.

Zurueck zur Petition. Wenn Du wirklich eine einreichen moechtest (und auch mit den Konsequenzen leben kannst), dann mach doch vielleicht einen Entwurf fertig, den wir hier diskutieren koennen, um evtl. Probleme von vornherein auszuraeumen.
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Chromanoid
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Chromanoid »

Ja möchte ich :) / kann ich.
ich schreibe gleich einen Entwurf... nach dem Abwaschen :D :D
Seraph
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Seraph »

Sehr schoen. :) Vielleicht sollten wir gleich noch eine fuer Paintball mitmachen. Nicht, dass ich es aktiv spielen oder in Dtl. leben wuerde..., aber naja, dem Schwachsinn der Symbolpolitik sollte irgendwas entgegengesetzt werden. ;)
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Chromanoid
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Chromanoid »

Beschwerde über:
Dies ist eine Beschwerde über
die Erwägung eines generellen Verbreitungs- und/oder Herstellungsverbots von bestimmten Medien, deren Verbreitung bisher in ausreichender Form durch das Jugendschutzgesetz geregelt ist,
sowie eine unsachgemäße Behandlung von interaktiven Medien in der politischen Diskussion.

Ziel Ihrer Bitte / Beschwerde :
Mit dieser Petition wird gefordert Diskussionen über Verbote von bestimmten interaktiven Medien (insbesondere Videospielen mit Gewaltdarstellungen) aufzugeben und stattdessen Maßnahmen zur besseren Durchsetzung des Jugendschutzgesetzes und zur Stärkung der Medienkompetenz von Eltern und Kindern einzuleiten.
Außerdem wird hiermit gefordert diffamierende Bezeichnungen wie „Killerspiele“, „Tötungstrainingssoftware“ o.Ä. für Videospiele in öffentlichen Bekanntmachungen nicht mehr zu verwenden.

Beschwerde gegen:
Alle an o.g. Diskussionen beteiligten politischen Organe

Begründung:
Das bestehende Jugendschutzgesetz regelt die Verbreitung von jugendgefährdenden Medien bereits ausreichend. Trotzdem wird in der politischen Diskussion immer wieder ein generelles Verbreitungs- und/oder Herstellungsverbot solcher Medien (insbesondere von Videospielen mit Gewaltdarstellungen) in Erwägung gezogen. Ein derartiges Verbot würde über eine Maßnahme zum Schutze der Jugend hinaus gehen und somit gegen das Grundgesetz (Artikel 5) verstoßen.

Um deutlich zu machen, dass das Jugendschutzgesetz die immer wieder zur Diskussion stehenden Videospiele bereits in ihrer Verbreitung einschränkt und somit eine ausreichende Rechtslage für diesen Sachverhalt darstellt, sind im Folgenden relevante Abschnitte daraus aufgeführt:

Als jugendgefährdende Inhalte gelten unter Anderem nach § 18 JuSchG, wenn:
1. Gewalthandlungen wie Mord- und Metzelszenen selbstzweckhaft und detailliert dargestellt werden oder
2. Selbstjustiz als einzig bewährtes Mittel zur Durchsetzung der vermeintlichen Gerechtigkeit nahe gelegt wird.

Medien die derartige Inhalte transportieren dürfen nach § 15 JuSchG nicht:
1. einem Kind oder einer jugendlichen Person angeboten, überlassen oder sonst zugänglich gemacht werden,
2. an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen eingesehen werden kann, ausgestellt, angeschlagen, vorgeführt oder sonst zugänglich gemacht werden,
3. im Einzelhandel außerhalb von Geschäftsräumen, in Kiosken oder anderen Verkaufsstellen, die Kunden nicht zu betreten pflegen, im Versandhandel oder in gewerblichen Leihbüchereien oder Lesezirkeln einer anderen Person angeboten oder überlassen werden,
4. im Wege gewerblicher Vermietung oder vergleichbarer gewerblicher Gewährung des Gebrauchs, ausgenommen in Ladengeschäften, die Kindern und Jugendlichen nicht zugänglich sind und von ihnen nicht eingesehen werden können, einer anderen Person angeboten oder überlassen werden,
5. im Wege des Versandhandels eingeführt werden,
6. öffentlich an einem Ort, der Kindern oder Jugendlichen zugänglich ist oder von ihnen eingesehen werden kann, oder durch Verbreiten von Träger- oder Telemedien außerhalb des Geschäftsverkehrs mit dem einschlägigen Handel angeboten, angekündigt oder angepriesen werden,
7. hergestellt, bezogen, geliefert, vorrätig gehalten oder eingeführt werden, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 6 zu verwenden oder einer anderen Person eine solche Verwendung zu ermöglichen.
Was haltet ihr davon?
Seraph
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Seraph »

Ich werde es mir spaeter ansehen und dann auch antworten. Es wuerde vielleicht Sinn machen dafuer ein eigenes Thema zu erstellen. (Loesche notfalls meinen Beitrag.)
Seraph
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Seraph »

Einige Reaktionen auf das Ergebnis:

Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden begrüßt Verbotsforderung
Deutscher Kulturrat: "wahltaktischer Schnellschuss"

Und weil es so schoen ist die Politiker selbst zu lesen hier gleich noch ein Link mit ein paar Zitaten:

http://www.welt.de/politik/article38740 ... ister.html

Besonders interessant ist die Aussage: "Gewalt ist jung und männlich – wir müssen uns darum kümmern, wie junge Männer bei uns aufwachsen." im Hinblick auf die vorhergehende Aussage dass beim Waffengesetz nicht mehr machbar ist, aber dass ein "Killerspiel"verbot kommt. Diese Naivitaet ist... mir fehlen die Worte...
Nikon
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Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergebnis

Beitrag von Nikon »

Natürlich ist ein Amoklauf sowie ein Terroranschlag besonders tragisch. Vorallem weil die Opfer nichts getan haben um das Geschehen in irgendeiner Form zu fördern. Ich verstehe auch den Wunsch solche Taten in Zukunft zu verhindern.
Was ich nicht verstehe, ist dieser wahnwitzige Populismus der da von der Politik betrieben wird. Anstatt die wirklichen Ursachen für einen Amoklauf zu bekämpfen ( soziale Ausgrenzung, Mobbing, Perspektivlosigkeit und manchmal einfach ein, evtl sogar unerkanntes, psychologisches Krankheitsbild), wird sich auf das äußerst medienwirksame Verbot von Killerspielen versteift.

Entweder muss man langsam an der geistigen Leistungsfähigkeit unserer Politiker zweifeln oder einfach erkennen, dass es den Politikern, die solche Verbote fordern, überhaupt nicht um das Wohl der Menschen sondern einfach nur um Wahlergebnisse geht.

Das tragische an der Sache ist, dass man bei dieser Interessenslage der involvierten Poliker, keinerlei sachliche Diskussion führen kann. Es geht ihnen ja garnicht um den Schutz der Bevölkerung sondern nur um den Schutz ihrer Wahlergebnisse.

Leider funktioniert das auch noch. Man kann von der breiten Masse der Bevölkerung ja nicht verlangen, sich über jedes momentan in der Politik diskutiertes Thema zu informieren. Da man genau das nicht verlangen kann, gibt es keinen Volksentscheid in Deutschland und genau dafür haben wir unsere Politiker ja.

Wir als betroffende Minderheit sind natürlich die, die darunter zu leiden haben.

Cu Nikon
ZELPAD

Re: [Politik] Innenministerkonferenz mit interessantem Ergeb

Beitrag von ZELPAD »

das hatt alles kein sinn. Es handelt sich um die Schuld Frage. Bei einem Attentat schreien die betroffen gleich zum papa und rufen nach gerechtigkeit, da der einzelne nichts tun kann, sind ja wohl die Politiker die einzigen die was machen könnten, das ist ganz normal. Und die Politik weis damit nicht umzugehen, und brauch da etwas bedenkzeit und schiebt das alles auf die Brtroffenen/Eltern wieder zurück die doch bitte auf ihre kinder selber aufpassen sollten, und ihre kinder lieber gleich in die Arme schiken sollten. :mrgreen:

Das die Menschheit kein gewaltfreites wesen ist, ist ja klar. Vornerann geht ja der einzelne Krieger woraus dann der Krieg entsteht.
So lange die Politik eine Arme / den Krieger unterstützt, kann sie auch nichts gegen gewalt bereite Leute haben. Da sie ja selbst gewalt bereit sind. Da sieht mann wieder mal das sie kein Jesus freund sind, da der keine angst vor gewalt hatte, bis zum tode.
Und wer will sich schon umbringen lassen? Da tötet mann(der Mann) lieber.

was mich persönlich interessiert, ist ob ich mein eigenes Spiel das Gewalt darstellt ohne weiteres selbst vermarkten kann? das ist für mich freitheit, wenn ich meine Arbeit auch gerecht entlohnt bekomme.
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