Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Wieso nicht? Auf der Petitionsseite sind die "Objectives" ja erstmal halbwegs oberflächlich, aber damit sinnvoll dargestellt. Spiele sollen weiter funktionieren, wenn sie nicht mehr supported werden. So wie ich das verstanden habe, müsste dann ein konkretes Gesetz mit konkreten Regelungen bei Erfolg der Petition ausgearbeitet werden. Erst dann kann man sagen, ob die Regelungen geeignet sind, oder nicht?
Und gut, dass sich die Industrie bei allem was mit Regulierung zu tun hat, endlos rauswindet (siehe z.B. Taxi gegen Uber) ist halt auch so. Aber dann zu sagen "das können wir ja eh nicht regulieren, also lassen wir es am besten ganz", find ich auch komisch - dann muss man eben einfach bessere Regeln machen. Und vielleicht noch 5 mal nachbessern. Hat ja niemand behauptet, dass Politik trivial ist, aber da arbeiten ja auch bezahlte Profis dran, da erwarte ich dann auch einfach mal was von denen.
Und gut, dass sich die Industrie bei allem was mit Regulierung zu tun hat, endlos rauswindet (siehe z.B. Taxi gegen Uber) ist halt auch so. Aber dann zu sagen "das können wir ja eh nicht regulieren, also lassen wir es am besten ganz", find ich auch komisch - dann muss man eben einfach bessere Regeln machen. Und vielleicht noch 5 mal nachbessern. Hat ja niemand behauptet, dass Politik trivial ist, aber da arbeiten ja auch bezahlte Profis dran, da erwarte ich dann auch einfach mal was von denen.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ich meine, ich verstehe wohl auch, dass Spiele ein Spektrum sind. Wenn der Flight Simulator hochdetaillierte Geometrie für die ganze Welt hat, für die in Gänze auf keinem Consumer PC Speicherplatz ist, und die zumal ständig aktualisiert wird, dann macht Streaming da schon irgendwie Sinn. Aber wenn ein Rennspiel alle Daten lokal hat und nur deshalb nicht starten will, weil es vom Server kein "Hallo" zurück bekommt, ist das halt unnötig und leicht zu beheben.
Es soll ja auch nicht darum gehen, bestimmte Spielkonzepte komplett zu verbieten, aber wenn es zumindest schonmal eine Grundlage gäbe, aufgrund derer man sich bei Herstellern beschweren könnte, wäre ja schon viel gewonnen. Es gibt nach wie vor eine ganze Reihe offensichtlicher Single-Player Spiele, es gibt offensichtliche Online-Only Spiele und für alles andere dazwischen gibt es Gerichte, die das dann entsprechend entscheiden können. So ist es ja sonst auch überall. Ich sehe da weniger ein unüberwindliches, prinzipielles Problem, sondern mehr einen Unwillen das einfach mal anzugehen.
Es soll ja auch nicht darum gehen, bestimmte Spielkonzepte komplett zu verbieten, aber wenn es zumindest schonmal eine Grundlage gäbe, aufgrund derer man sich bei Herstellern beschweren könnte, wäre ja schon viel gewonnen. Es gibt nach wie vor eine ganze Reihe offensichtlicher Single-Player Spiele, es gibt offensichtliche Online-Only Spiele und für alles andere dazwischen gibt es Gerichte, die das dann entsprechend entscheiden können. So ist es ja sonst auch überall. Ich sehe da weniger ein unüberwindliches, prinzipielles Problem, sondern mehr einen Unwillen das einfach mal anzugehen.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Nochmal kurz zum Thema "sollte die EU vorschreiben dürfen, wie Spiele entwickelt werden müssen?". Sowas ist ja schon gängige Praxis, auf Konsolen darf man ja z.B. nur veröffentlichen, wenn das Produkt bestimmte Bedingungen erfüllt:
https://learn.microsoft.com/en-us/gamin ... quirements
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Link zur Petition läuft gerade in lange Ladezeit und dann irgendwann 404 (sollte aber wahrscheinlich eher ein 5xx sein).
Bin ich ja sehr neugierig ob unter dem organischen Traffic zusammengebrochen, gezielte DoS attacke oder ob die Software einfach nie für den Fall getestet wurde, dass eine Petition die Million tatsächlich erreicht.
Bin ich ja sehr neugierig ob unter dem organischen Traffic zusammengebrochen, gezielte DoS attacke oder ob die Software einfach nie für den Fall getestet wurde, dass eine Petition die Million tatsächlich erreicht.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ich verstehe den Unterschied nicht, der Videospiele so anders macht, als andere Apps. Die Regelung müsste doch dann auch andere Programme betreffen. Da gibt es ja sicher auch sehr viele, die nur online gehen.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ja, da hast Du Recht, aber es grenzt schon an Whataboutism. Der Gründer hat sich halt für Spiele interessiert, und ist daher dafür tätig geworden. Der hatte sicher keine präzise Liste von Axiomen im Kopf, aus der sich sauber ableiten lässt, welche Software nun erhaltenswert ist und welche nicht.
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ich finde es spannend, dass hier so viele Entwickler dafür sind. Ich bin sehr für Kulturkonservation, aber ich habe echt das Gefühl, dass das eher ein Vehikel ist, um bestimmte Spiele mit bestimmten Geschäftsmodellen oder Spielmechaniken abzusägen. Von Browsergames über Gacha Games bis Social Games, die in soziale Plattformen eingebettet sind, da macht das so viel Stress, dass es vor allem Indiespieleentwickler treffen wird, wenn es wirklich eine so generelle Vorgabe wird, wie die Petition den Anschein erweckt. Das ist so wie, wenn man verlangt, dass Musik auch immer als CD vertrieben werden muss. Und braucht mir keiner erzählen, dass das nur ein theoretisches Problem bei Indies bleibt, gerade bei Indies, die sich persönlich exponieren, gibt es bereits ernstzunehmende Todesdrohungen und Belästigungen, wenn das Spiel vorerst exklusiv bei Epic laufen soll... (https://www.eurogamer.de/epic-verurteil ... klusivdeal) und das ist ja nur die Spitze des Eisbergs...
Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Weiß nicht, ich meine, am Ende hängt es ja eh vom konkreten Gesetz ab. Ich weiß z.B. nicht, ob sich das sofort auf jegliche Art von Unterhaltungssoftware auswirken würde, es scheint mir eher um Singleplayerspiele zu gehen. Es mag hybride geben, aber wenn ich mir aktuell meine Spiele angucke, gibt es da doch schon eine sehr klare Trennung zwischen Singleplayer und Multiplayer Modus. Und naja, Browserspiele kauft man ja in der Regel auch nicht für 50 EUR im Handel. Sagen wir einfach mal die wären ausgenommen, weil sie halt keine klaren Singleplayerspiele sind.
Den Patch vorzubereiten, ist nicht so das Problem, insbesonders wenn man bei der Entwicklung schon weiß, was auf einen zukommt. Die allermeisten Indiespiele sind eh nicht so ausgelegt, dass sie permanent einen Server brauchen, weil das entsprechende dynamische Skalieren der Serverfarm eh nicht das ist, was der typische Indie macht.
Und, naja, all das kommt ja erst dann auf einen zu, wenn man aufhört die Software zu verkaufen. Wenn man jetzt eine eigene Firma hat und die geht pleite, dann haftet man ja eh nicht als Privatmensch, d.h. etwaige Kundenansprüche laufen dann ins Leere (passiert ja in allen anderen Branchen auch immer mal wieder). D.h. es sind vornehmlich große Entwickler oder Publisher betroffen, die dann halt die Kapazitäten hätten, sich darum zu kümmern, oder ansonsten eventuelle Strafzahlungen leisten müssten und es dann beim nächsten mal besser machen, um zukünftige Strafen zu vermeiden. Analog wie das aktuell mit Datenschutzverstößen funktioniert.
Solange die gleichen Regeln für alle gelten, wird ja auch niemand benachteiligt. Dass es in der Übergangsphase an Stellen zu Knirschen kommt muss man natürlich erwarten, aber auch das ist ja immer und überall so.
Den Patch vorzubereiten, ist nicht so das Problem, insbesonders wenn man bei der Entwicklung schon weiß, was auf einen zukommt. Die allermeisten Indiespiele sind eh nicht so ausgelegt, dass sie permanent einen Server brauchen, weil das entsprechende dynamische Skalieren der Serverfarm eh nicht das ist, was der typische Indie macht.
Und, naja, all das kommt ja erst dann auf einen zu, wenn man aufhört die Software zu verkaufen. Wenn man jetzt eine eigene Firma hat und die geht pleite, dann haftet man ja eh nicht als Privatmensch, d.h. etwaige Kundenansprüche laufen dann ins Leere (passiert ja in allen anderen Branchen auch immer mal wieder). D.h. es sind vornehmlich große Entwickler oder Publisher betroffen, die dann halt die Kapazitäten hätten, sich darum zu kümmern, oder ansonsten eventuelle Strafzahlungen leisten müssten und es dann beim nächsten mal besser machen, um zukünftige Strafen zu vermeiden. Analog wie das aktuell mit Datenschutzverstößen funktioniert.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
"es scheint mir eher um Singleplayerspiele zu gehen."
Das ist halt das Problem wenn man so eine Petition nach Vibes beurteilt und nicht nach Inhalten.
Wenn es "eher um Singleplayerspiele" gehen würde wäre das ganze wesentlich weniger kontrovers. Es geht explizit um alle Spiele einschließlich In-Game Microtransactions. Sage nicht ich, sagt Ross, der Organisator der Kampagne. Schau dir seine Videos gerne an.
"Solange die gleichen Regeln für alle gelten, wird ja auch niemand benachteiligt."
Das wäre nur wahr wenn alle auch von sonst gleichen Bedinungen starten würde. Tatsächlich hat Ubisoft schon eine Rechtsabteilung die das ggf. ausfechten wird und du ... nicht. Und Ubisoft hat seine Größe erreicht _bevor_ es die Regulierung gab. Allein das ist ein historischer Nachteil für alle die jetzt anfangen.
Regulierung zementiert den Status quo. Sie ist immer mehr ein Markteintrittshindernis als sie bestehende Marktteilnehmer einschränkt.
Das ist halt das Problem wenn man so eine Petition nach Vibes beurteilt und nicht nach Inhalten.
Wenn es "eher um Singleplayerspiele" gehen würde wäre das ganze wesentlich weniger kontrovers. Es geht explizit um alle Spiele einschließlich In-Game Microtransactions. Sage nicht ich, sagt Ross, der Organisator der Kampagne. Schau dir seine Videos gerne an.
"Solange die gleichen Regeln für alle gelten, wird ja auch niemand benachteiligt."
Das wäre nur wahr wenn alle auch von sonst gleichen Bedinungen starten würde. Tatsächlich hat Ubisoft schon eine Rechtsabteilung die das ggf. ausfechten wird und du ... nicht. Und Ubisoft hat seine Größe erreicht _bevor_ es die Regulierung gab. Allein das ist ein historischer Nachteil für alle die jetzt anfangen.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Also ich bin ganz klar gegen diese regulierung. Wenn ich mir ein online spiel bzw generell ein Spiel / Software kaufe muss ich ganz klar davon ausgehen das man es ggf nicht sein Leben lang spielen kann. Selbst früher als es noch spielen auf CD gab war das schon Teilweise so (zum Beispiel wenn das Spiel nicht mehr auf der nächsten windows version lief) wenn mir das absolut nicht taugt dann darf ich mir eben kein Spiel kaufen. Das sowas gesetzlich geregelt wird ist unsinn, das sollte ganz klar der Markt regeln. Man braucht nicht für alles eine regulierung vom staat. Zumal es doch meistens um minimal beträge geht. Maximal ein MHD würde sinn machen aber selbst das wäre wahrscheinlich in der praxis nicht umsetzbar.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Gleiche Regeln für alle, kommt mir gerade vor, wie dieser Comic zu Chancengleicheit, wenn man die Art der Spiele mit einbezieht...
Hier mal ein Beispiel, wo die Petition die Geschäftsmodelle von Indieentwicklern und dem Plattformentwickler selbst angeht: https://www.pocketgamer.biz/company-spo ... on-engine/ und ich finde das eine echt sinnvolle Aufteilung.
Gibt es zur Petition eigentlich auch Stimmen von betroffenen Indies? Ich würde vermuten, die sind lieber still, siehe mein vorheriger Beitrag unten...
Spiele dürfen auch flüchtige Kunst sein. Es muss beim Kauf drauf stehen, das ist das einzige was ich gesetzlich festlegen würde. https://m.youtube.com/watch?v=eXKE0nAMmg4 :))
Gibt es zur Petition eigentlich auch Stimmen von betroffenen Indies? Ich würde vermuten, die sind lieber still, siehe mein vorheriger Beitrag unten...
Spiele dürfen auch flüchtige Kunst sein. Es muss beim Kauf drauf stehen, das ist das einzige was ich gesetzlich festlegen würde. https://m.youtube.com/watch?v=eXKE0nAMmg4 :))
Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Wie viele MMORPGs und Live-Service Games sind Indie-Spiele? Wie viele Indies betreiben Server-Farmen um ihre Spiele am Leben zu erhalten? Ich finde das jetzt nicht unzumutbar, die entsprechenden Änderungen vorzunehmen. Bei den aller aller meisten Spielen wird das heute schon sehr einfach sein. Früher gab es ja auch für jedes Spiel dedicated Server, oder man konnte es halt im LAN Spielen. So schwierig ist das nun wirklich nicht, gerade für Indies.Chromanoid hat geschrieben: ↑05.07.2025, 00:45 Gibt es zur Petition eigentlich auch Stimmen von betroffenen Indies? Ich würde vermuten, die sind lieber still, siehe mein vorheriger Beitrag unten...
Und man braucht auch keine große Rechtsabteilung um Dinge anzufechten, wenn man sie stattdessen einfach umsetzt.
Es gab ja damals auch viel Verwirrung bei der DSGVO, wo zig Vereine ihre Webseiten lieber erstmal abgeschaltet haben. Klar, Verwirrung ist blöd, aber das war halt in den meisten Fällen unnötig. Dein Fußballclub wertet keine Nutzerdaten aus, man kann im Zweifelsfalle einfach Daten, die man eh nicht braucht, nicht speichern. Und dann beantwortet man jede Anfrage über gespeicherte Nutzerdaten mit "keine" und fertig. Klar, man muss sich ein klein wenig informieren, aber Webseiten bauen ist halt auch eh immer Arbeit. Und vielleicht ist deine Standard-Worpress Installation auch so voreingestellt, dass sie viel zu viel speichert, und man muss das erst mühsam umkonfigurieren. Aber, wenn sich entsprechende Regelungen erstmal etabliert haben, sind halt auch solche defaults im Zweifelsfalle irgendwann entsprechend gesetzt und es ist für den Durchschnittsnutzer wieder simpel.
Aber klar, Betroffene werden sich immer erstmal beschweren, wenn es mehr Arbeit gibt. Dafür muss man dann halt die Kosten/Nutzen Abwägung der einzelnen Interessensparteien machen. Ich finde es ehrlich gesagt erstaunlich, wie vielen Menschen es egal ist, ob die Sachen die sie heute mögen, auch morgen noch verfügbar sind. Aber ich kann ja keinem vorschreiben, was er gut zu finden hat. Ich kann nur deutlich meine eigene Meinung sagen, und wenn genügend Menschen im demokratischen System die selbe Meinung haben, dann kommt so ein Gesetz halt hoffentlich, wenn nicht, dann halt nicht, und ich muss mich damit abfinden, dass die Dinge die mir wichtig sind, vielleicht nicht allen anderen genau so wichtig sind.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ich kann dich ja jetzt ein wenig provozieren und gleich noch Vorschlagen, dass man Plattformbetreibern verbieten könnte, exklusiv-Deals zu machen. Damit hätten entsprechende Indies dann auch besagte Todesdrohungen nicht erhalten ;)Chromanoid hat geschrieben: ↑05.07.2025, 00:45 Gibt es zur Petition eigentlich auch Stimmen von betroffenen Indies? Ich würde vermuten, die sind lieber still, siehe mein vorheriger Beitrag unten...
(nicht komplett ernst gemeint, ich will jetzt nicht noch eine riesige zweite Diskussion anfangen^^. Ich bin halt bloß im Zweifelsfalle pro Regulierung, und vielleicht ist das gerade einfach mein Hammer, mit dem ich auch auf jede Schraube haue :D)
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Hast Du meinen Link zu Photon nicht angeschaut? Das ist ja gerade mein Punkt, als Indie will man das nicht. Da nimmt man SaaS.Jonathan hat geschrieben: ↑05.07.2025, 12:02Wie viele MMORPGs und Live-Service Games sind Indie-Spiele?Chromanoid hat geschrieben: ↑05.07.2025, 00:45 Gibt es zur Petition eigentlich auch Stimmen von betroffenen Indies? Ich würde vermuten, die sind lieber still, siehe mein vorheriger Beitrag unten...
Einfach umsetzen, ja ja. Sag mir mal, wie man das bei einer SaaS, die einem nicht gehört, macht? Man wird dann als Indie belästigt, rechtlich sowie privat. Da hilft einem dann eine Rechtsabteilung auch nicht.
Das ist und war so schlecht organisierte Regulierung. Cookie-Terror-Banner-Firmen und Gate-Keeper-Compliance-Industrie ist da aus dem Nichts entstanden. Sowas will man nicht bei Spielen.
Da geht es um ein Kulturprodukt. Da will man doch keine Hürden aufbauen. Spiele sind so risikoreich, pro Tag kommen um die 50 Spiele bei Steam raus. Es gibt 900k Entwickler, die Photon für ihre Projekte nutzen (Achtung, deren Zahlen...). Ich will als Künstler das Recht haben, meine Kunst so zu vertreiben wie ich möchte. Wenn das Spiel nur Dienstag abends oder Vollmond verfügbar sein soll, ist das meine Entscheidung. Wenn ich meinen Kunden das so vermittle, dann lassen die sich darauf ein und das ist in Ordnung. Bei Spieleautomaten ist das doch genauso. Ich finde es ja ok, wenn es nicht verboten ist Vollpreis-AAA-Spiele zu cracken nachdem EA den Stecker vom Telemetrieserver zieht. Aber da sehe ich nicht die Pflicht bei EA. Da muss man lediglich ein bisschen am Urheber-Recht ändern und dann passt das schon.Jonathan hat geschrieben: ↑05.07.2025, 12:02 Aber klar, Betroffene werden sich immer erstmal beschweren, wenn es mehr Arbeit gibt. Dafür muss man dann halt die Kosten/Nutzen Abwägung der einzelnen Interessensparteien machen. Ich finde es ehrlich gesagt erstaunlich, wie vielen Menschen es egal ist, ob die Sachen die sie heute mögen, auch morgen noch verfügbar sind. Aber ich kann ja keinem vorschreiben, was er gut zu finden hat. Ich kann nur deutlich meine eigene Meinung sagen, und wenn genügend Menschen im demokratischen System die selbe Meinung haben, dann kommt so ein Gesetz halt hoffentlich, wenn nicht, dann halt nicht, und ich muss mich damit abfinden, dass die Dinge die mir wichtig sind, vielleicht nicht allen anderen genau so wichtig sind.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Die wollten so ihren Lebensunterhalt verdienen. Ich finde diesen Epic-Deal-Hass ggü. den Spieleentwicklern unfassbar. Geld und Kunst sind strukturell verwoben und wenn es Mäzene gibt, die so wenig als Gegenleistung verlangen, dann ist es doch eine wunderbare Möglichkeit. Die Möchte-Gern-Mäzene, die tausende Spiele aus Humble-Bundles und Co. in ihrer Steam-Bibliothek sammeln und nicht spielen, aber genau wissen, dass dieser eine Indie ihre Gunst verschmäht und das nicht ertragen können, das sind die Kulturvergifter.Jonathan hat geschrieben: ↑05.07.2025, 12:06Ich kann dich ja jetzt ein wenig provozieren und gleich noch Vorschlagen, dass man Plattformbetreibern verbieten könnte, exklusiv-Deals zu machen. Damit hätten entsprechende Indies dann auch besagte Todesdrohungen nicht erhalten ;) [...]Chromanoid hat geschrieben: ↑05.07.2025, 00:45 Gibt es zur Petition eigentlich auch Stimmen von betroffenen Indies? Ich würde vermuten, die sind lieber still, siehe mein vorheriger Beitrag unten...
Ich bin auch pro Regulierung, aber ich bin gegen Totalitarismus. Ich finde mittlerweile die Petition ist ein übler snobistischer Versuch eine sich weiterentwickelnde Spielkultur aufzuhalten und die eigene Idee von guten Spielen durchzudrücken. Das ist ein Versuch der PC-Master-Race Videospiele als Kommerz, Massen- und Trivialkultur zu verhindern bzw. regulatorisch im eigenen Sinne zu lenken. Im Hintergrund lungern Gamergate-Methoden und Elitarismus.
Es gibt üble Methoden in der Spielebranche, aber die Petition zeichnet sich nicht dadurch aus, diese verhindern zu wollen.
Man hat zwar schon Pferde kotzen sehen, aber am Ende glaube ich nicht, dass die Petition so einen starken Eingriff auf die grundgesetzlich geschützte Vertragsfreiheit durchkriegen kann. Ich bin nur irritiert, dass sich das so viele wünschen.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ich finde den Schluss von "Singleplayer-Spiele sollen am Ende von Online-Zwang befreit werden" zu "Indies bekommen Morddrohungen bei Deals mit Epic" einen sehr sehr weiten Sprung. Warum Indies? Und was haben Morddrohungen mit EA-Telemetrie zu tun?
Kommt, wir lassen wir die Kirche mal im Dorf. Wer die Petition nicht mag, muss sie ja nicht mittragen. Und es ist nur ne Petition. Der Volksentscheid in Berlin zur Enteignung der Deutsche Wohnen ist theoretisch rechtlich bindend, und wird trotzdem die ganze Zeit ignoriert. Das hier hat nur die Verbindlichkeit eines Schaufel-Deals zweier Kleinkinder im Sandkasten.
Randnotiz: Ich bin ja großer Fan von Horizon Zero Dawn und Freunden. Und habe mir jetzt billig das Remaster auf Steam gekauft. Jetzt, nachdem der Sony-Account endlich optional und Denuvo rausgepatcht wurde. Stellt sich heraus, dass da immer noch Telemetrie drin ist, mit den tollen Wahlmöglichkeiten "ein bissl" und "ein bissl mehr". Mit dem dreckigen Betrugsversuch dran "nur so viel Telemetrie, wie für das Funktionieren des Spiels notwendig ist". Und das Ding STARTET NICHT ohne Internet. Ich hab ne Firewall, um Outgoing Traffic zu verwalten, und es stellte sich heraus, dass die nix von nem Timeout halten. Ohne Internet kommst Du nicht ins Hauptmenü.
Kommt, wir lassen wir die Kirche mal im Dorf. Wer die Petition nicht mag, muss sie ja nicht mittragen. Und es ist nur ne Petition. Der Volksentscheid in Berlin zur Enteignung der Deutsche Wohnen ist theoretisch rechtlich bindend, und wird trotzdem die ganze Zeit ignoriert. Das hier hat nur die Verbindlichkeit eines Schaufel-Deals zweier Kleinkinder im Sandkasten.
Randnotiz: Ich bin ja großer Fan von Horizon Zero Dawn und Freunden. Und habe mir jetzt billig das Remaster auf Steam gekauft. Jetzt, nachdem der Sony-Account endlich optional und Denuvo rausgepatcht wurde. Stellt sich heraus, dass da immer noch Telemetrie drin ist, mit den tollen Wahlmöglichkeiten "ein bissl" und "ein bissl mehr". Mit dem dreckigen Betrugsversuch dran "nur so viel Telemetrie, wie für das Funktionieren des Spiels notwendig ist". Und das Ding STARTET NICHT ohne Internet. Ich hab ne Firewall, um Outgoing Traffic zu verwalten, und es stellte sich heraus, dass die nix von nem Timeout halten. Ohne Internet kommst Du nicht ins Hauptmenü.
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Gegen ersteres habe ich nichts, sofern das Spiel tatsächlich ohne Online-Server funktioniert, und das wäre völlig im Einklang mit dem Recht auf Reparatur. Die Petition möchte unterschiedslose Regulierung von Spielen. Der Weg zu den Indies ist hier durch die Unterschiedslosigkeit der Petition begründet. Indies sind ggü. Studio-Angestellten stärker exponiert und schneller Opfer von Hasskampagnen, die insbesondere in der Videospielkultur leider dazu gehören. Die treffen natürlich auch immer wieder Studio-Angestellte. Richtlinien, wie sie die Petition verlangen, würden hier Munition liefern, die aus meiner Sicht die Spielkultur noch stärker vergiften würde.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
This initiative calls to require publishers that sell or license videogames to consumers in the European Union [...] to leave said videogames in a functional (playable) state.
Specifically, the initiative seeks to prevent the remote disabling of videogames by the publishers, before providing reasonable means to continue functioning of said videogames without the involvement from the side of the publisher.
The initiative does not seek to acquire ownership [...], neither does it expect the publisher to provide resources for the said videogame once they discontinue it while leaving it in a reasonably functional (playable) state.
Das ist der (von mir eingedampfte) Text der Initiative, und für mich klingt das sehr nach "nach dem Ende weiter funktionsfähig". Und daher glaube ich auch nicht, dass hier Indies überhaupt betroffen sind. Die bauen ja selten Telemetrie ein, deren Server dann den Weiterbetrieb unmöglich machen könnten.
Was ich tatsächlich nicht aus der Einleitung lese, ist eine Einschränkung auf SinglePlayer-Spiele. "Indies" als MMO-Betreiber könnten also wirklich betroffen sein, zusätzlich zum Standard-Druck einer MMO-Community mit Cheatern, Griftern, Online-Hass... ne, ich kauf den Indie immer noch nicht ab.
Specifically, the initiative seeks to prevent the remote disabling of videogames by the publishers, before providing reasonable means to continue functioning of said videogames without the involvement from the side of the publisher.
The initiative does not seek to acquire ownership [...], neither does it expect the publisher to provide resources for the said videogame once they discontinue it while leaving it in a reasonably functional (playable) state.
Das ist der (von mir eingedampfte) Text der Initiative, und für mich klingt das sehr nach "nach dem Ende weiter funktionsfähig". Und daher glaube ich auch nicht, dass hier Indies überhaupt betroffen sind. Die bauen ja selten Telemetrie ein, deren Server dann den Weiterbetrieb unmöglich machen könnten.
Was ich tatsächlich nicht aus der Einleitung lese, ist eine Einschränkung auf SinglePlayer-Spiele. "Indies" als MMO-Betreiber könnten also wirklich betroffen sein, zusätzlich zum Standard-Druck einer MMO-Community mit Cheatern, Griftern, Online-Hass... ne, ich kauf den Indie immer noch nicht ab.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Du hast eine wichtige Sache weg gelassen: or related features and assets sold for videogames they operate Was einen klaren Bezug zu F2P herstellt.
Und before providing reasonable means to continue functioning of said videogames without the involvement from the side of the publisher heißt nicht für den Publisher "zumutbarem Aufwand" sondern für den Spieler "zumutbare Mittel zum Betrieb".
Discontinue it while leaving it in a "reasonably functional (playable) state heißt wieder nicht zumutbar für den Publisher sondern zumutbar für den Spieler. Wenn das Spiel also ein Multiplayer-Only-Spiel auf einer gemieteten SaaS-Plattform ist (SaaS! - also inkl. der Multiplayer-Engine für das Spiel), wie soll das gehen? Viele Handyspiele nutzen ja auch https://firebase.google.com/games und Co. Und bei Cloud profitiert man i.d.R. erst so richtig, wenn man sich voll drauf einlässt und alles davon nutzt, was nicht bei drei auf dem Baum ist bzw. einen über Nacht versehentlich arm machen kann.
Es gibt keinen Ausschluss von Indies. Das ist auch gewollt. Es gibt auch keinen Ausschluss für F2P MMOGs. Vertragsfreiheit wird bedeuten, dass die Spiele "vermietet" werden oder das lediglich der Zugang verkauft wird. Was ich auch OK finde, aber da hätte man ansetzen sollen - das man sauberes Wording verlangt.
Hier mal ein Indie-Beispiel: https://www.kineticgames.co.uk/ sollte, mal abgesehen von ihrem Standort bspw. direkt betroffen sein, wenn argumentiert wird, dass der Multiplayer-Modus das Spiel ausmacht. Keine Ahnung, was die von Photon benutzen, je nachdem ist das Zurücklassen des Spiels in einem zumutbaren Zustand mehr oder weniger schwierig...
Apropos, das führt mich zu einem Monetarisierungs-Gedankenspiel, über das ich schon länger nachdenke. Ich finde es sehr schwierig Multiplayer-Spiele "sauber" zu finanzieren, wenn man die im Grunde F2P anbieten möchte. Das bedeutet ja i.d.R. erst mal, dass man die Hoheit über die Server behalten muss und diese auch kostenfrei zur Nutzung bereitstellt. Was haltet ihr von einer Monetarisierung darüber, dass Spieler sagen wir mal für 1 EUR einen Server für eine gewisse Zeit (also Selbstkosten mit Aufschlag für Wartung und Weiterentwicklung) a'la Spieleautomat freischalten können. Als Spieler kann man dann entscheiden, ob es free-for-all ist, oder nur mit Einladung etc. Vielleicht kann man auch mehr Einstelllungen treffen, wie die Map-Rotation etc. Aber am Ende soll es sich wie eine Art Arcade-Automat anfühlen, den man für sich und seine Mitspieler freischaltet, so richtig mit "INSERT COIN"...
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Hier mal ein Indie-Beispiel: https://www.kineticgames.co.uk/ sollte, mal abgesehen von ihrem Standort bspw. direkt betroffen sein, wenn argumentiert wird, dass der Multiplayer-Modus das Spiel ausmacht. Keine Ahnung, was die von Photon benutzen, je nachdem ist das Zurücklassen des Spiels in einem zumutbaren Zustand mehr oder weniger schwierig...
Apropos, das führt mich zu einem Monetarisierungs-Gedankenspiel, über das ich schon länger nachdenke. Ich finde es sehr schwierig Multiplayer-Spiele "sauber" zu finanzieren, wenn man die im Grunde F2P anbieten möchte. Das bedeutet ja i.d.R. erst mal, dass man die Hoheit über die Server behalten muss und diese auch kostenfrei zur Nutzung bereitstellt. Was haltet ihr von einer Monetarisierung darüber, dass Spieler sagen wir mal für 1 EUR einen Server für eine gewisse Zeit (also Selbstkosten mit Aufschlag für Wartung und Weiterentwicklung) a'la Spieleautomat freischalten können. Als Spieler kann man dann entscheiden, ob es free-for-all ist, oder nur mit Einladung etc. Vielleicht kann man auch mehr Einstelllungen treffen, wie die Map-Rotation etc. Aber am Ende soll es sich wie eine Art Arcade-Automat anfühlen, den man für sich und seine Mitspieler freischaltet, so richtig mit "INSERT COIN"...
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
hm ja, ok, sehe ich ein, die Formulierung könnte auch anders ausgelegt werden. Aber es ist nur der Text einer Petition, nicht der Text eines Gesetzes.
Wobei, wenn man sich die Diskussion um die Altersverifikation oder auch um die Chatkontrolle anschaut, sieht man doch recht deutlich, dass die Arbeitsweise einiger politischer Akteure nur wenig von "mögliche Kollateralschäden" geleitet wird.
Wobei, wenn man sich die Diskussion um die Altersverifikation oder auch um die Chatkontrolle anschaut, sieht man doch recht deutlich, dass die Arbeitsweise einiger politischer Akteure nur wenig von "mögliche Kollateralschäden" geleitet wird.
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Könnte auch anders ausgelegt werden? Hast Du den Text hinter meinem Spoiler-Button gesehen?
edit: Achtung im folgenden bin ich falschen Informationen aufgesessen.
Nur mal so als Datenpunkt (habe ich eben erst gesehen)... https://www.dexerto.com/twitch/pirate-s ... s-3222961/
Und apropos Indies sind nicht betroffen (wenn man den Streamer nicht schon als solchen zählt):
edit: Achtung im folgenden bin ich falschen Informationen aufgesessen.
Nur mal so als Datenpunkt (habe ich eben erst gesehen)... https://www.dexerto.com/twitch/pirate-s ... s-3222961/
Und Swatting, insbesondere in den USA, ist nicht ungefährlich. Hier ein Beispiel aus der nächstenliebenden Videospiel-Gemeinschaft... Ohio Gamer Pleads Guilty In Swatting that Caused a DeathIn 2024, the streamer criticized the movement, calling its aims too “vague,” adding, “The movement is essentially asking for rights that don’t exist while ignoring the extensive protections that already do,”
During a July 4 Twitch stream, Pirate Software, also known as Thor, said:
“I got swatted on Tuesday. I’ve been having constant calls to my cellphone. I had tens of thousands of death threats to myself and the rest of the moderation team,” he said.
Und apropos Indies sind nicht betroffen (wenn man den Streamer nicht schon als solchen zählt):
https://www.dexerto.com/twitch/pirate-s ... y-3222241/Ludwig addressed the review bombs, stating that Pirate Software has “no personal stake” in the game and it “feels wrong” that his studio was being punished.
Since then, the streamer has stepped away from the development team. “I am no longer working at @offbrand_games. People were attacking all of the games we were publishing and trying to mass review bomb them,” he posted on X (formerly Twitter).
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ich klink mich mal aus. Du haust hier irgendwelche Gruselgeschichten raus und erklärst nichtmal, was mit wem zu tun hat. Und irgendwie bist Du heftig einseitig vorgespannt. Da hab ich keinen Bock mehr drauf.
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ok, sorry, ich dachte der Kontext wäre klar. Da hat sich ein Streamer gegen "Stop Killing Games" geäußert. Der wurde dann belästigt und vorgestern geswattet. Belästigt wurde auch der Indie-Publisher, für den er gearbeitet hat. Da wurden alle Spiele absichtlich schlecht bewertet als Rache und Exempel für seine Äußerungen gegen die Petition.
edit: Es hat sich herausgestellt, dass das falsche Informationen sind. Sorry dafür!
Ich war am Anfang der Petition nicht abgeneigt. Dann habe ich das Gefühl bekommen, dass da was anderes hintersteckt. Und mit der Zeit hat sich mein Gefühl glaube ich bestätigt.
edit: Es hat sich herausgestellt, dass das falsche Informationen sind. Sorry dafür!
Ich war am Anfang der Petition nicht abgeneigt. Dann habe ich das Gefühl bekommen, dass da was anderes hintersteckt. Und mit der Zeit hat sich mein Gefühl glaube ich bestätigt.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Du meinst der Markt hat das auch ohne staatliche Intervention allein geregelt? (SCNR) 🔥Chromanoid hat geschrieben: ↑06.07.2025, 22:30Da wurden alle Spiele absichtlich schlecht bewertet als Rache und Exempel für seine Äußerungen gegen die Petition.
Swatten usw. geht natürlich gar nicht, aber das ist doch ganz genau die Philosophie “wenn ihr die Produktpolitik nicht mögt, dann kauft das Spiel eben nicht” [und falls ihr erst nach dem Kauf frustriert seid, hinterlasst eine schlechte Bewertung], die laut Gegnern staatlicher Regulierung so gut funktioniert? Vote with your Wallet? Und das ist jetzt “Belästigung”?
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Streitig ist nicht welche Ergebnisse der Mark produzieren würde, das haben wir im weitesten Sinne ja jetzt gerade, sondern welche Ergebnisse eine Regulierung wie petiert produzieren würde. Insbesondere ob auch nur ein einziges Spiel weniger "gekillt" würde.
"Vote with your Wallet" ist kein Lösungsvorschlag, es ist was die Leute bereits jetzt tun. Um mal ein in diesem Kontext weniger aufgeladenenes Beispiel zu bringen: Fliegen (in Economy) ist so beschissen wie es ist, weil die Leute zwar immer viel Meckern aber am Ende eben doch, ohne Rücksicht auf irgendwelche anderen Faktoren das günstigste Angebot kaufen. Fliegen in reguliert hatten wir schon, ich kann mich so gerade noch dran erinnern, weil ich als Kind (aus Gründen) viel "Linie" geflogen bin. Das war _viel_ besser als das weniger regulierte und ... um mindestens einen Faktor 100 teurer.
Es bringt nichts hier eine Grundsatzdiskussion über Regulierung zu führen, aber wir reden hier nicht davon, dass irgendwelche unbeteiligten Dritten vor Schaden geschützt werden müssen (wie z. B. bei Rauchverboten). Die Leute geben ihr Geld freiwillig für Spiele aus. Jetzt schon. Das heißt normalerweise dass sie denken, dass sie einen guten Deal bekommen (jetzt schon).
Was hier passiert ist das eine Millionen sehr aufgeregter Menschen einen Deal neu aushandeln wollen, denn hundert Millionen freiwillig eingegangen sind. Ohne die anderen 99 Millionen zu fragen. Und das nennen sie dann Demokratie.
Das ist das Markt-Argument. Niemand behauptet, dass der Markt das im Sinne der Petenten regeln wird. Der Markt regelt es im Sinne der Marktteilnehmer. Per Definition.
"Vote with your Wallet" ist kein Lösungsvorschlag, es ist was die Leute bereits jetzt tun. Um mal ein in diesem Kontext weniger aufgeladenenes Beispiel zu bringen: Fliegen (in Economy) ist so beschissen wie es ist, weil die Leute zwar immer viel Meckern aber am Ende eben doch, ohne Rücksicht auf irgendwelche anderen Faktoren das günstigste Angebot kaufen. Fliegen in reguliert hatten wir schon, ich kann mich so gerade noch dran erinnern, weil ich als Kind (aus Gründen) viel "Linie" geflogen bin. Das war _viel_ besser als das weniger regulierte und ... um mindestens einen Faktor 100 teurer.
Es bringt nichts hier eine Grundsatzdiskussion über Regulierung zu führen, aber wir reden hier nicht davon, dass irgendwelche unbeteiligten Dritten vor Schaden geschützt werden müssen (wie z. B. bei Rauchverboten). Die Leute geben ihr Geld freiwillig für Spiele aus. Jetzt schon. Das heißt normalerweise dass sie denken, dass sie einen guten Deal bekommen (jetzt schon).
Was hier passiert ist das eine Millionen sehr aufgeregter Menschen einen Deal neu aushandeln wollen, denn hundert Millionen freiwillig eingegangen sind. Ohne die anderen 99 Millionen zu fragen. Und das nennen sie dann Demokratie.
Das ist das Markt-Argument. Niemand behauptet, dass der Markt das im Sinne der Petenten regeln wird. Der Markt regelt es im Sinne der Marktteilnehmer. Per Definition.
Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Ok, aber in welche Richtung ist das jetzt ein Argument? Sagen wir, irgendein Indie discontinued jetzt sein super populäres Spiel (was ja die Petition "verhindern" würde), glaubst du nicht die Gefahr für ähnliche Belästigungen wären dann auf dem selben Level, als sie das aktuell für Leute ist, die sich gegen die Petition aussprechen? Ich hab gestern erst wieder irgendwo Memes gesehen über Leute die sich aufregen, dass Anthem als nächster großer Titel abgeschaltet werden soll.Chromanoid hat geschrieben: ↑06.07.2025, 22:07 Und apropos Indies sind nicht betroffen (wenn man den Streamer nicht schon als solchen zählt):
Das Leute überreagieren und scheiße sind ist ja jetzt kein Monopol eines einzelnen Lagers. Wir haben ja selbst hier im Thread schon etabliert, wie kontrovers das Thema ist. Natürlich muss man entsprechend mit diesen Radikalen umgehen, aber die Lösung kann ja jetzt nicht sein bloß nichts vorzuschlagen, von dem sich irgendjemand irgendwie auf den Schlips getreten fühlen könnte.
Lieber dumm fragen, als dumm bleiben!
https://jonathank.de/games/
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Da bin ich bei dir. Ich denke auch, dass es gewissen Bedarf gibt, da was verbraucherrechtlich klar zu stellen. Das habe ich ja anfangs auch schon geschrieben. Ich habe auch nicht gemeint, dass die Belästigungen unerwartet wären oder ein Argument wären, das Thema gar nicht anzugehen.
Ich wollte nur zeigen, dass so ein Thema in der Videospiel-Community eben gerade auch Indies betrifft. Da hatte ich das Gefühl, dass man mir das hier in der Diskussion nicht glaubt. Solche Sachen liefern eben schnell Munition. Und Forderungen, die vage oder die (aus meiner Sicht) offensichtlich ungerechtfertigt sind, sollte man gar nicht erst aufstellen, wenn man die Community kennt. Und das tut der Antragsteller eigentlich. Daher argumentiere ich, dass diese Petition nicht das ist, was auf den ersten Blick drauf steht.
Ich glaube auch nicht, dass sich demokratische Mittel in so einem Fall eignen, wenn man bedenkt, wie schwer das zu durchblicken ist. Verbraucherzentrale (o.ä.) und Rechtsweg wären da aus meiner Sicht der bessere Weg, aber ich weiß es auch nicht.
Ich wollte nur zeigen, dass so ein Thema in der Videospiel-Community eben gerade auch Indies betrifft. Da hatte ich das Gefühl, dass man mir das hier in der Diskussion nicht glaubt. Solche Sachen liefern eben schnell Munition. Und Forderungen, die vage oder die (aus meiner Sicht) offensichtlich ungerechtfertigt sind, sollte man gar nicht erst aufstellen, wenn man die Community kennt. Und das tut der Antragsteller eigentlich. Daher argumentiere ich, dass diese Petition nicht das ist, was auf den ersten Blick drauf steht.
Ich glaube auch nicht, dass sich demokratische Mittel in so einem Fall eignen, wenn man bedenkt, wie schwer das zu durchblicken ist. Verbraucherzentrale (o.ä.) und Rechtsweg wären da aus meiner Sicht der bessere Weg, aber ich weiß es auch nicht.
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
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Re: Petition gegen Planned Obsolescence bei Videospielen
Das sowas ne miese Tour ist, bestreitet glaube ich auch keiner - also mindestens müsste es beim "Kauf" drauf stehen. Ich frage mich nur, wie sich ein Verbot solcher Praktiken auswirken würde. Also ob es einen Effekt auf die großen Produzenten hätte oder nicht. Die machen das ja auch nicht aus Spaß, ass covering? Aus dummer Gier auch sicher, aber vielleicht auch aus anderen Gründen?