Bildungsweg(e)

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Zweno
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Bildungsweg(e)

Beitrag von Zweno »

Liebe Community,

seit ein paar Tagen durchstöbere ich dieses und andere Foren, da ich nach gezielten Informationen suche und nun hoffe, daß mir ein paar von den professionellen unter euch helfen können.

Der Sachverhalt: Rein zufällig bin ich vor etwa einem halben Jahr auf ein Werbeplakat der SRH Fachhochschule in Heidelberg gestoßen, wo ich las, daß sie dort "Game-Developement" als (Informatik-)Studiengang anbieten, was mich unheimlich begeistert und angefixt hat. Ich habe dann auch an einem Info-Abend der FH teilgenommen (war relativ gut, Blender eben) und hatte ein persönliches Gespräch mit dem Professor des Studiengangs (Tobias Breiner), welcher mittlerweile "Virtuelle Realitäten" heißt ( http://www.fh-heidelberg.de/de/studium/ ... eninhalte/ ).

Meine primäre Frage lautet: Habt Ihr in Euren Studios Erfahrungen mit SRH-Absolventen gemacht? Welchen Ruf genießt die SRH, wenn sie euch überhaupt bekannt ist? Gibt es hier im Forum zufällig Absolventen, die mir sagen können, daß die Ausbildung fachlich fundiert ist und auch das nötige Wissen vermittelt um mit aktuellen Anforderungen potentieller Arbeitgeber klar zu kommen? Kennt jemand Tobias Breiner?

Es gibt ja mittlerweile mehrer FH's und/oder private Ausbildungsmöglichkeiten für die Spielebranche (Games Academy, QANTM, blablub…) und ich möchte in etwa einschätzen können, ob die Qualität des Studiums in Relation zum hohen Monatsbeitrag (540 €) bzw. im Vergleich zu den anderen Bildungseinrichtungen steht. Ich weiß auch, daß mein potentielles Bewerbungs-Portfolio hauptsächlich von mir und meiner Zeitinvestition abhängt und ich bin mir auch im Klaren, daß ich nicht sofort von Crytek als Game-Developer eingestellt werde, aber ich möchte nicht auf nem Berg schulden sitzen und dann ausgelacht werden, weil ich so doof war, an die SRH zu gehen.

Ferner möchte ich noch sagen, daß ich verstanden habe, daß sich die Branche größtenteils aus Quereinsteigern zusammensetzt und wollte Euch deswegen fragen, wie ihr im Allgemeinen (bitte nicht nur contra!) zu solchen Arten von Ausbildungen steht. Gibt es andere Ausbildungsmöglichkeiten, auf denen ich aufbauen kann (Mediengestalter, Fachinformatiker bzw. Studiengänge)? Ich habe mich privat noch nie mit "ernsthafter" Entwicklung auseinandergesetzt, daß hat erst jetzt angefangen, jetzt wo ich es als realistisch ansehe wirklich Spiele zu entwickeln. In welche Richtung ich mich spezialisieren möchte würde sich ja idealerweise während des Studiums herauskristallisieren...Oder kann ich das gar nicht mehr lernen, wenn ich mir nicht schon von klein auf programmieren und designen beigebracht habe?

Könnt ihr mir helfen? Oder mir vielleicht sagen, wo ich an die Info komme, die ich suche? Vorweg schon mal vielen Dank!

Liebe Grüße,
Siraj

PS: Entschuldigung für die Überlänge.
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dowhilefor
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von dowhilefor »

wie ihr im Allgemeinen (bitte nicht nur contra!) zu solchen Arten von Ausbildungen steht
Na da muss ich ja aufpassen nicht zuuu ehrlich zu antworten ;) Kurz gesagt, Studenten sind mir im Berufsleben immer wieder negativ aufgefallen, sehr theoretisch, kaum praktische Erfahrung. Kanns gar nicht so genau beschreiben mittlerweile hat es sich zu nem Runninggag entwickelt bei mir Studenten grundlose nicht zu mögen :)
Was sowas wie Games Academy angeht ist es noch schlimmer, die die ich bisher kennen gelernt habe waren imo unterste Kanone. Ich bin und bleibe der Meinung; Ausbildung ist imo egal und das Studium für die Katz, wenn man das was man machen will mit Begeisterung und persönlichem Ansporn macht und sich selber in die Richtung weiterentwickelt. Ich kenne auch einige Arbeitgeber die achten mehr auf das was jemand privat gemacht hat, als das was er im Studium oder in der Ausbildung gelernt hat.

Man beachte mein Posting soll kein geflame sein sondern stellt meine, rein subjektive und vorurteilsbehaftete Meinung dar. :)[/size]
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Despotist »

zweno hat geschrieben: daß mir ein paar von den professionellen unter euch helfen können.
Professionell bin ich nicht. Also werte meine Meinung nicht zu hoch.
zweno hat geschrieben: "Game-Developement" als (Informatik-)Studiengang anbieten, was mich unheimlich begeistert und angefixt hat
...
Ich habe mich privat noch nie mit "ernsthafter" Entwicklung auseinandergesetzt, daß hat erst jetzt angefangen, jetzt wo ich es als realistisch ansehe wirklich Spiele zu entwickeln.
Wenn du dich vorher noch garnicht ernsthaft mit der Entwicklung von Spielen auseinandergesetzt hast woher weißt du dass es etwas für dich ist? Du solltest in deiner Freizeit zumindest schon ein paar kleinere Projekte angefangen haben um zu wissen dass es dir Spaß macht besonders wenn du nichts anderes mehr machst und vielleicht für ein Spiel/Genre das dir eigentlich keinen Spaß zu spielen macht. Bedenke dass es trotzdem "Arbeit" ist.
zweno hat geschrieben: Kennt jemand Tobias Breiner?
Aus einem Feld das garnichts mit Spieleentwicklung zu tun hat: http://www.ger.anarchopedia.org/Panokratie http://www.panokratie.de.
zweno hat geschrieben: Oder mir vielleicht sagen, wo ich an die Info komme, die ich suche?
Vielleicht hier: http://zfx.info/viewtopic.php?f=35&t=1442&p=17369
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Top-OR
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Top-OR »

Wat? Professioneller? Ist das sowas wie "eine Professionelle"?

Aber meinen Senf kannste trotzdem haben:
Ich gebe dowhilefor halb recht und widerspreche ihm halb. Manchen von den Verallgemeinerungen möchte ich entschlossen widersprechen!
@dowhilefor: vielleicht hattest du ja nur die Frischlinge, die dir was vom Pferd erzählen wollten. Studium ist ja nicht alles und Praxis brauchst du auch ohne Ende:

Ich hatte ne Kommilitonin, die hatte wirklich sehr gute Noten im Einserbereich und Sie hat vor mir Ihren Abschluss gemacht/geschafft. Gegen Ende hat sie mal gemeint, ich sollte mit Ihr mal nochn Windows-Crashcours machen, Sie hat da wohl noch "Schwächen". Ganz zu schweigen mal vom Programmieren. Da gehen also - so denke ich - genug Dipl.Inf. (FH)s durch die Welt und haben keine Beziehung zur Computer-Praxis. Aber im Reports ausstellen und anderem BWL-Krams sind diese eben ganz vorn.

Was diese neumodischen Studiengänge angeht, muss ich sagen, dass ich die nicht beurteilen kann. Ich bin aber sehr skeptisch: Das hat was von dem achso wichtigen Schreibmaschinenkurs in der 8ten Schulklasse, zu dem mich meine Mutter mal hingenötigt hat: Braucht und interessiert keine Sau, aber du hast ein Zertifikat! ;-) just my 2 cents

Grundsätzlich denken ich, dass dich ein Studium nicht zum Entwickler machen wird - egal welches.
Ich selbst bin jedoch sehr froh, ein "solides" Informatikstudium zu haben und auch Dinge gelernt zu haben, die man im ersten Moment "nie wieder braucht" und "auch sonst blah blah doof sind". Meist sagt man ja das von den Fächern und Dingen, in denen man schlecht ist bzw. wenn mans nicht hinbekommt. ;-) ... kenn ich zumindest (auch) aus eigener Erfahrung.

Die Richtung, in der du dich dann engagieren willst, bleibt ja dir überlassen. Und du wirst dich engagieren müssen. Über das Studium hinaus und nicht zu knapp!
Aber im Ernst, wenn du nicht den "besonderen Zettel" brauchst, würd ichs mir überlegen, ob man das "für die Spieleindustrie" machen will.

Will man das?
--
Verallgemeinerungen sind IMMER falsch.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Schrompf »

Ich sag mal: Hauptsache Studium. Wenn das ein richtiges Informatik-Studium ist, in dem nur ein paar Spezialisierungen auf die Spieleentwicklung angeboten werden, kannst Du damit notfalls später auch was Anderes machen. Wenn Du währenddessen in der Freizeit eigene Erfahrungen sammelst und ein kleines Portfolio aus Demos aufbaust, hast Du gute Chancen. Und gleichzeitig verbaust Du Dir Deine Zukunft nicht, wie das bei der Games Academy und vergleichbaren Einrichtungen der Fall sein sollte.
Früher mal Dreamworlds. Früher mal Open Asset Import Library. Heutzutage nur noch so rumwursteln.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von MaSaX »

Ich habe mir das ganze mal ein paar Minuten lang angeguckt. Vorher aber noch zur Anmerkung: Ich bin kein Student dort, bin kein Spieleentwickler und habe auch kein Informatik studiert.
Dennoch habe ich mich schon stark mit der Bewertung "unbekannter" Studiengänge (in meinem Fall: Master Studiengang) auseinandergesetzt.

Folgendes zu dem Studiengang "VIrtuelle Realitäten":

- Er ist akkreditiert (von der AQAS, siehe http://www.aqas.de/downloads/Kurzberich ... 33_BA_ViRe) und das auch ohne große Mängelliste
- Der Studiengang ist offenbar in Trisemester aufgeteilt. In den 6 Semestern erreichst du also 210 Credits, was einem "normalen" 7-Semester Studiengang entspricht.
- Recht stark auf eine Berufsvorbereitung ausgelegt (gilt ähnlich für alle FHs, an Unis ist der Bachelor idR. fast nur als Vorläufer für einen Master zu sehen)
- Allg. Informatik wird dort auch angeboten, daher sollte es nicht an Expertise mangeln (ist jedenfalls zu hoffen)
- Falls dir im Studium was fehlt, kannst du hinterher immer noch einen Master, der dich interessiert

Was ich auf Anhieb nicht gefunden habe, ist ein Modulhandbuch oder mindestens eine Liste der Pflicht- und Wahlmodule. Das dürfte noch recht aufschlussreich sein und falls du die findest und hier postest, können dir die anwesenden Experten bestimmt noch eine Meinung dazu abgeben.

Die Frage ist jetzt, ob dir diese Vorteile ungefähr 18.000€ wert sind (klar, es gibt in BW auch an öffentlichen Hochschulen Stud. Gebühren, aber im Rest von Deutschland kaum noch).
Mit einem Studium der allgemeinen Informatik, ein wenig Freizeit-Projekte-Einsatz und entsprechend gewählten Wahl/Vertiefungs-Fächern wirst du vermutlich einen ähnlichen Effekt erreichen können.

Zusammengefasst: Scheint ein ganz ordentlicher Studiengang zu sein. Sind andere (allgemeinere) Studiengänge aber auch und das ohne die hohen Kosten. Musst du also quasi nach Gefühl entscheiden. Der Rest entscheidet bzw. ergibt sich dann eh irgendwie nach dem Studium.

Hoffe, das dir das ein wenig hilft.
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Chromanoid
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Chromanoid »

[Studium] Games Master in Hamburg evt. auch interessant
Zweno
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Zweno »

Hallo Leute,

zunächst mal herzlichen Dank, daß ihr mir so zahlreich geantwortet habt, Ihr habt mir bisher schon sehr geholfen! Ich fasse mal ein bisschen zusammen...

Überraschend fand ich zunächst die divergierende Meinung zu der (Meta-)Frage: Studium oder nicht? Diese lässt sich wohl kaum im Allgemeinen beantworten und es kann nur in individuellen Fällen festgestellt werden, ob ein akademischer Titel/Abschluss von Vorteil ist oder nicht. Ich denke ich liege richtig mit der Vermutung, daß es auf das Portfolio/Demo/Showreel ankommt, was wiederrum von der eigenen Zeitinvestition/Interesse/Motivation und natürlich den Skills und der Kreativität abhängt, ebenso natürlich auch die sozialen Kompetenzen und Soft Skills.

Was ich nicht ganz verstanden habe, ist das negative Urteil über die Games Academy:
dowhilefor hat geschrieben:Was sowas wie Games Academy angeht ist es noch schlimmer, die die ich bisher kennen gelernt habe waren imo unterste Kanone.
Schrompf hat geschrieben:Und gleichzeitig verbaust Du Dir Deine Zukunft nicht, wie das bei der Games Academy und vergleichbaren Einrichtungen der Fall sein sollte.
Ich dachte, jene wäre das non-plus-ultra, um sich gezielt auszubilden!?!?!
dowhilefor hat geschrieben: Kurz gesagt, Studenten sind mir im Berufsleben immer wieder negativ aufgefallen, sehr theoretisch, kaum praktische Erfahrung.
Kann ich schon nachvollziehen, allerdings sagt man FH's ja nach (und damit wirbt diese FH z.B. auch) praxisnahe zu lehren, zumindest im Gegensatz zum Uni-Studium (was bestimmt auch nicht verallgemeintert werden kann).
Despotist hat geschrieben:Wenn du dich vorher noch garnicht ernsthaft mit der Entwicklung von Spielen auseinandergesetzt hast woher weißt du dass es etwas für dich ist? Du solltest in deiner Freizeit zumindest schon ein paar kleinere Projekte angefangen haben um zu wissen dass es dir Spaß macht besonders wenn du nichts anderes mehr machst und vielleicht für ein Spiel/Genre das dir eigentlich keinen Spaß zu spielen macht.
Du hast recht, das sollte ich in der Tat machen...ich kann es mir tatsächlich im Moment nur theoretisch vorstellen als "Spieleentwickler" zu arbeiten (klar ist das schwach und vermutlich ungenügend) und das auch nur weil ich extrem motiviert bin und etwas ganz neues lernen möchte...andererseit bin ich 22, habe mein erstes Studium abgebrochen, bin nicht sonderlich stolz darauf und ich habe das Gefühl, daß mir die Zeit davonrennt :(

Die Homepage zur Panokratie hab ich auch schon gefunden, das hat irgendwie nicht ganz soviel mit Spieleentwicklung zu tun, wie erhofft...

In das Buch schau ich mal rein, nur komisch, daß man sich da für einen Newsletter anmelden muss...
Top-OR hat geschrieben:Was diese neumodischen Studiengänge angeht, muss ich sagen, dass ich die nicht beurteilen kann. Das hat was von dem achso wichtigen Schreibmaschinenkurs in der 8ten Schulklasse, zu dem mich meine Mutter mal hingenötigt hat: Braucht und interessiert keine Sau, aber du hast ein Zertifikat!
Ja, kommt mir auch ein bisschen so vor, zumindest würde ich denen unterstellen, daß sie auf die "Games-Academy-Welle" aufspringen wollen, aber der wahre Grund lässt sich wohl nicht wirklich nachvollziehen. Es ist ja aber in erster Linie ein Informatik-Studium, so wie ich das verstanden habe.
Schrompf hat geschrieben:Wenn das ein richtiges Informatik-Studium ist, in dem nur ein paar Spezialisierungen auf die Spieleentwicklung angeboten werden, kannst Du damit notfalls später auch was Anderes machen.
So ist das glaube ich auch gedacht, das Grundstudium ist ein ganz normales Informatik-Studium (Trimester 1-3), danach hat man die Möglichkeit, sich auf 3 verschiedene Bereiche zu spezialisieren. Insorfern hat das auch einen gewissen Vorteil, nur ist die Frage, ob die für die Spieleentwicklung relevanten Seminare überhaupt was taugen (was auch immer das heißen soll ^^).
MaSaX hat geschrieben:Ich bin kein Student dort, bin kein Spieleentwickler und habe auch kein Informatik studiert.
Dennoch habe ich mich schon stark mit der Bewertung "unbekannter" Studiengänge (in meinem Fall: Master Studiengang) auseinandergesetzt.
Wo/was hast Du denn studiert, wenn ich fragen darf? Danke übrigens, für die Auflistung! Daß er akkreditiert ist wohl im Vergleich zur Games Academy als Vorteil zu sehen (obgleich diese ja scheinbar alles Andere als das Maß der Dinge ist), andererseits auc nix besonderes, oder? Ja, dort studiert man in Trimestern. Vorteil: keine 3 Monate Vorlesungsfreie Zeit, theoretisch anschliessend Master in zwei Semestern machbar. Nachteil: bestimmt ultra strammes Studium, wenig Zeit zum arbeiten (keine Ferienjobs). Abwägungssache...

Ich habe mir das Curriculum bei meinem Beratungsgespräch zeigen lassen und versuchs so gut wie möglich wiederzugeben:

Mathe 1+2, Angewandte Mathematik, Softwareergonomie, Programmentwicklung 1+2, Rechnerarchitektur + BS, Algorithmen und Datenstrukturen, Gestaltung und Design, Softwareengineering, Theoretische Informatik, Kommunikationdesign, Konzeptionstechniken... so in etwa war das, mehr habe ich mir nicht merken können. Das war aber alles größtenteil das Grundstudium, daß hatte für mich damals größere Relevanz, da ich gar nicht weiß, ob ich ein Info-Studium packe, weil ich seit 4 Jahren keine Mathematik mehr gemacht habe. Der Herr hat mir dann auch die Arbeiten von einigen Studenten aus dem Modelling-Seminar gezeigt, die ganz ordentlich ausgesehen haben, die haben dazu die Software Maya benutzt, weiß nicht ob das gut oder schlecht ist...?

Eine weitere Sache, die ich nur schwer einschätzen kann, ist die Einbindung der Gameforge aus Karlsruhe, die dort einen Raum + neuste Computer und Software haben (für die Studenten). Es macht fast ein bisschen den Eindruck, als wäre das ein Rekrutierungslager und ich frage mich, ob die Studieninhalte nicht ein wenig an deren Bedürfnisse angepasst sind. Jemand von Gameforge hier, der mir Auskunft geben kann/will?
Chromanoid hat geschrieben:[Studium] Games Master in Hamburg evt. auch interessant
Leider nein, bin an die Gegend gebunden.

Für weitere Informationen bin ich sehr dankbar, dürfte ich vielleicht noch wissen, welche Ausbildungen ihr neben dem Informatik-Studium gemacht habt?
Zweno
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Zweno »

Und wiederum Sorry für die Überlänge!
MaSaX
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Registriert: 10.11.2002, 19:31

Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von MaSaX »

Zweno hat geschrieben:
MaSaX hat geschrieben:Ich bin kein Student dort, bin kein Spieleentwickler und habe auch kein Informatik studiert.
Dennoch habe ich mich schon stark mit der Bewertung "unbekannter" Studiengänge (in meinem Fall: Master Studiengang) auseinandergesetzt.
Wo/was hast Du denn studiert, wenn ich fragen darf? Danke übrigens, für die Auflistung! Daß er akkreditiert ist wohl im Vergleich zur Games Academy als Vorteil zu sehen (obgleich diese ja scheinbar alles Andere als das Maß der Dinge ist), andererseits auc nix besonderes, oder? Ja, dort studiert man in Trimestern. Vorteil: keine 3 Monate Vorlesungsfreie Zeit, theoretisch anschliessend Master in zwei Semestern machbar. Nachteil: bestimmt ultra strammes Studium, wenig Zeit zum arbeiten (keine Ferienjobs). Abwägungssache...
Ich bin gerade dabei den Bachelor-Studiengang "Fahrzeugintegration/Karosserietechnik" an der FH Aachen abzuschließen und werde im Bereich der numerischen Simulation und Mechanik weiterstudieren. Die Akkreditierung ist natürlich nichts Besonderes, aber eine nicht vorhandene Akkreditierung dafür so ziemlich das Abschreckenste was es gibt.

Mit den Trimestern hast du recht...mehr Arbeit im Studium und weniger Zeit zum Geld verdienen. Dafür biste dann eben schneller fertig. Aber wie kommst du darauf anschließend einen Master in 2 Semestern zu machen? Bachelor+Master müssen mindestens 300 Credits ergeben. Mit 210 Credits aus dem ersten Studiengang ist ein "regulärer" 90 Credit Master immer noch 3 Semester lang.
Zweno hat geschrieben: Ich habe mir das Curriculum bei meinem Beratungsgespräch zeigen lassen und versuchs so gut wie möglich wiederzugeben:

Mathe 1+2, Angewandte Mathematik, Softwareergonomie, Programmentwicklung 1+2, Rechnerarchitektur + BS, Algorithmen und Datenstrukturen, Gestaltung und Design, Softwareengineering, Theoretische Informatik, Kommunikationdesign, Konzeptionstechniken... so in etwa war das, mehr habe ich mir nicht merken können. Das war aber alles größtenteil das Grundstudium, daß hatte für mich damals größere Relevanz, da ich gar nicht weiß, ob ich ein Info-Studium packe, weil ich seit 4 Jahren keine Mathematik mehr gemacht habe. Der Herr hat mir dann auch die Arbeiten von einigen Studenten aus dem Modelling-Seminar gezeigt, die ganz ordentlich ausgesehen haben, die haben dazu die Software Maya benutzt, weiß nicht ob das gut oder schlecht ist...?
Klingt nach ordentlichen Grundlagen für meinen Geschmack. Mach dir wegen der Mathematik keinen Stress, das ist quasi die "Grundangst" fast jedes Neu-Studenten :) . Wenn man es will, dann kriegt man das auch hin. In Maya Modelle zu machen ist zwar ganz putzig (Maya fällt meines Wissens nach in die Kategorie "gut"), aber das sollte für ein grundlegendes Informatik Studium eher Nebensache sein.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Despotist »

Zweno hat geschrieben: andererseit bin ich 22, habe mein erstes Studium abgebrochen, bin nicht sonderlich stolz darauf und ich habe das Gefühl, daß mir die Zeit davonrennt
Umso mehr ein Grund etwas zu wählen was dir wirklich Spaß macht und weniger auf Akkreditierung und Stundenpläne zu schauen. Auf jeden Fall musst du es mal probiert haben bevor du dich vielleicht dein Leben lang daran bindest. Wenn du generell ein Interesse an Informatik hast studiere lieber das und spezialisiere dich privat auf Spiele.
Zweno hat geschrieben: Die Homepage zur Panokratie hab ich auch schon gefunden, das hat irgendwie nicht ganz soviel mit Spieleentwicklung zu tun, wie erhofft...
In das Buch schau ich mal rein, nur komisch, daß man sich da für einen Newsletter anmelden muss.
Es hat garnichts damit zu tun. Aber du fragtest wer ihn kennt und da fiel er mir nur in diesem Zusammenhang ein. Sollte deine Entscheidung auch nicht beeinflussen. Das Buch lohnt sich nur wenn du dich auch für Politik interessierst.
Zweno hat geschrieben: Leider nein, bin an die Gegend gebunden.
Wenn das so bleibt solltest du dich aber auch Vorfeld über mögliche Arbeitgeber in deiner Nähe umschauen. Wenn da nicht viel ist und du nicht weg kannst steckst du nach dem Studium wieder in einer Sackgasse.
Zweno hat geschrieben: Wo/was hast Du denn studiert, wenn ich fragen darf?
Die Frage bezieht sich zwar nicht auf mich aber vielleicht interessiert es dich trotzdem. Ich habe ein naturwissenschaftliches Fach studiert wo ein Semester Turbo Pascal dran war (schon ein paar Jährchen her). Den Rest hab ich mir versucht selber beizubringen. Der Weg ist vielleicht etwas schwieriger als alles im Studium "vorgesetzt" zu bekommen aber ich mach das nur als Hobby und habe kein vordergründiges Interesse in der Spieleindustrie zu arbeiten.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Top-OR »

Despotist hat geschrieben:... Den Rest hab ich mir versucht selber beizubringen. Der Weg ist vielleicht etwas schwieriger als alles im Studium "vorgesetzt" zu bekommen aber ich mach das nur als Hobby und habe kein vordergründiges Interesse in der Spieleindustrie zu arbeiten.
Das kenn ich irgendwo her. ;-)

Aber zur Sache: Was ich mich frage: Ist es wirklich sinnvoll (soll keine abfällige Bemerkung/Frage sein), sich von der Ausbildung her schon soweit zu spezialisieren? Das Schöne an der Informatik ist ja, dass sie relativ abstrakt ist.

Also Informatiker mit Hang zur Programmierung kann man im Endeffekt mehr machen, als nur "eine Branche" zu bedienen: Du kannst in TK-, Wirtschafts- oder auch Multimedia/Spiele-Unternehmen arbeiten und dein Geld verdienen. Du bist dann meines Erachtens auch deutlich flexibler mit Job- und Regionswahl. Dann könntest du doch immernoch entscheiden, wo du dich "hinentwickeln" willst. Und wenn du Spiele liebst, kannst du doch immernoch nebenbei was machen. Wenn es dann ganz ernst wird, gehst du eben in die Spielebranche oder machst dich - für ganz Verwegene - selbstständig.

Ich meine, sicher ist es besser, bei der Bewerbung in ner Spielebude später einen Zetteln von nem spezialisieren Studiengang aufn Tisch zu packen, aber wenn du zum "falschen" Personaler in ner "anderen" Branche kommst, liest der nur "Spiel-BlahBlah" statt "Business-Workflow" und denkt, wenn du Pech hast "Spiele - aha!" bevor er sagt "Wir melden uns.".

In meinen Augen sind Studiengang(spezialisierung), Abschluss(art) und wirkliche Skills verschiedene paar Schuhe und man muss sich in allen entwickeln, oder? Oder seh ich das jetzt ganz verquer?
Kann man und will man das alles mit "einem Studium" erschlagen?
--
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von pUnkOuter »

Der grosse Vorteil, den ich bei den auf Spiele spezialisierten Ausbildungsstätten sehe, ist, dass du nützliche Kontakte knüpfen kannst, weil dort ab und zu Leute aus der Industrie dozieren und die Ausbilder natürlich aus Gründen des Rufes auch ein starkes Interesse haben, möglichst viele Abgänger in der Industrie zu platzieren. Ansonsten sehe ich eher Nachteile einer zu starken Spezialisierung, besonders weil Informatik Ingenieure generell extrem gefragt sind, speziell in der Spielebranche aber nicht unbedingt. Eine "normale" Informatikausbildung an einer FH, evtl. mit ein paar Wahlmodulen, oder einer Vertiefung Richtung Games und Simulationen ist da viel flexibler, was spätere Entwicklungmöglichkeiten angeht. Ich habe z.B. an einer FH in der Schweiz Informatik studiert, mit Schwerpunkt auf Grafik und Simulationen, und ich arbeite nun in einer Firma als Java Business Component Developer, was rein gar nichts mehr damit zu tun hat. Umgekehrt wäre das kaum möglich.

Allgemein kann ich einen Studienabschluss jedweder Richtung extrem empfehlen. Mit so einem ist es auch einfacher, irgendwo einen Quereinstieg zu machen, denn er bescheinigt dir, dass du jemand bist, der überdurchschnittlich intelligent ist und ein gewisses Durchhaltevermögen aufbringen kann. In unserer Firma hat es auch ein paar Quereinsteiger, die den Job nie bekommen hätten, wenn sie dieselben Informatikskills, aber keinen Studienabschluss gehabt hätten (einer hat Germanistik studiert).

Generell solltest du dir wirklich überlegen, ob du es in Kauf nehmen willst, über lange Zeit sehr viele Überstunden zu machen, evtl. dabei an einem Spiel zu arbeiten, das dich persönlich nicht wirklich begeistert (ist halt auch Arbeit) und dabei noch deutlich schlechter bezahlt zu werden als deine Informatikerkollegen, die nicht in der Spielebranche arbeiten.

Ich habe diesen Traum aufgegeben und beschäftige mich ausschliesslich in meiner Freizeit mit der Spieleentwicklung.

Bezüglich Mathematik im Informatikstudium: Wenn du in Mathe früher schon Schwierigkeiten hattest, wirst du Mühe haben, mitzukommen. Wenn nicht, sollte es kein Problem darstellen.
Ein Zeiger ins Blaue ist wie ein Wegweiser nach <SEGFAULT>. Wenn du denkst, mein Name hat was mit abgefuckter Kleidung und bunten Haaren zu tun, dann kehr besser um.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Chromanoid »

pUnkOuter hat geschrieben:Bezüglich Mathematik im Informatikstudium: Wenn du in Mathe früher schon Schwierigkeiten hattest, wirst du Mühe haben, mitzukommen. Wenn nicht, sollte es kein Problem darstellen.
Wirtschatsinformatiker haben in manchen Unis ihre Mathevorlesungen mit den BWLern. Wäre also eine Alternative wenn du Mathe besonder scheust.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Zweno »

Hmm...je mehr Informationen ich bekomme, desto komplizierter wird das ganze...
MaSaX hat geschrieben:Die Akkreditierung ist natürlich nichts Besonderes, aber eine nicht vorhandene Akkreditierung dafür so ziemlich das Abschreckenste was es gibt.
Es gibt nicht akkreditierte Studiengänge, ohne Witz?
MaSaX hat geschrieben:Aber wie kommst du darauf anschließend einen Master in 2 Semestern zu machen? Bachelor+Master müssen mindestens 300 Credits ergeben.
Ja, mein Fehler, weiß auch nicht wie ich darauf gekommen bin ^^ Keine Ahnung, ob das Curriculum des Studiengags sonderlich solide ist, ich schau mich am Besten mal in den Vorlesungsverzeichnissen von der Uni-Informatik durch, sofern das möglich ist. Und DOCH: ich mache mich hauptsächlich wegen Mathematik verrückt, wobei mir ein Kumpel gesagt hat, daß es nicht vergleichbar ist mit der Schulmathematik und es jedenfalls machbar sei...
pUnkOuter hat geschrieben:Wenn du in Mathe früher schon Schwierigkeiten hattest, wirst du Mühe haben, mitzukommen. Wenn nicht, sollte es kein Problem darstellen.
Ja, hatte ich. Ich bin im Unterricht selten mitgekommen, erst wenn ich es nachgearbeitet habe, hats funktioniert. Und ich hatte Nachhilfe, aber ich hab mich im Endeffekt sehr gesteigert. Je mehr ich gemacht habe, desto besser lief es. Wie bei den meißten Dingen eben.
MaSaX hat geschrieben:...das sollte für ein grundlegendes Informatik Studium eher Nebensache sein.
Ich dachte mir eigentlich, es sei schon wichtig auch zu wissen mit welcher Software ich lerne umzugehen, da es ja auch gewissen Standards innerhalb der Branche geben muß, oder? Oder hängt das größtenteils wieder von mir selbst ab?
Despotist hat geschrieben:Umso mehr ein Grund etwas zu wählen was dir wirklich Spaß macht
Ja, richtig.
Despotist hat geschrieben:Auf jeden Fall musst du es mal probiert haben bevor du dich vielleicht dein Leben lang daran bindest.
Auch da hast Du, wie schon gesagt, recht. Hast Du vielleicht ein Tipp, mit welcher Software ich mir zu Beginn den Besten Überblick schaffen kann (und im Idealfall kostenlos ist)?
Despotist hat geschrieben:Es hat garnichts damit zu tun. Aber du fragtest wer ihn kennt und da fiel er mir nur in diesem Zusammenhang ein. Sollte deine Entscheidung auch nicht beeinflussen. Das Buch lohnt sich nur wenn du dich auch für Politik interessierst.
Das sollte auch eher lustig gemeint sein :) Ich hätte wohl fragen sollen, ob ihn jemand direkt aus der Branche kennt? Das wäre dann nämlich doch ein Grund, mich von ihm ausbilden zu lassen, denk ich. Andererseit spielt es vielleicht auch gar keine Rolle. Mit dem besagten Buch hatte ich eigenlich das Buch "Mysterium Spieleentwickler" gemeint, wo man sich, um eine Leseprobe zu bekommen, für einen Newsletter anmelden muß. Und nein, Politik ist eher weniger interessant für mich, aber so progressiv-geniale und trotzdem nur rein theoretischen Modelle find ich irgendwie reizvoll und cool! Aber jetzt weiche ich ab...
Top-OR hat geschrieben:Ist es wirklich sinnvoll (soll keine abfällige Bemerkung/Frage sein), sich von der Ausbildung her schon soweit zu spezialisieren?
Ich gehe sehr stark davon aus, ja. Ich persönlich finde das schade, weil ich grundsätzlich gerne das maximale Spektrum kennenlernen möchte (das hat letztendlich auch mein voriges Studium gekillt), wenn mich etwas interessiert. Das ist aber aus zeitlichen Gründen nicht möglich und ich gehe davon aus, daß viele Arbeitgeber ja Spezialisten für etwas suchen. Wenn man Glück hat, darf man dann später ja sogar von Allem ein bisschen lernen und kann sich daraufhin wieder spezialisieren. Aber das ist jetzt nur reine Theorie, ihr wisst wie es in der Praxis aussieht, korrigiert mich wenn ich Mist rede.

Der Studiengang "Virtuelle Realitäten" ist ja auch primär als Informatik-Studiengang konzipiert mit der Spezialisierung auf Filminformatik, Simulatorentechnik und eben Spieleentwicklung. Die Fragen die ich mir stelle (ich stelle zu viel Fragen) sind: leidet das Studium allgemein darunter/ist der Informatik Anteil genügend? Und persönlich: Bin ich überhaupt geeignet Informatik zu studieren. Kannst Du mir da vielleicht inhaltlich weiterhelfen, was im Studium auf mich zukommen würde? Wie vielfältig sind die Beschäftigungsmöglichkeiten im Berufsleben tatsächlich?
pUnkOuter hat geschrieben:Der grosse Vorteil, den ich bei den auf Spiele spezialisierten Ausbildungsstätten sehe, ist, dass du nützliche Kontakte knüpfen kannst, weil dort ab und zu Leute aus der Industrie dozieren und die Ausbilder natürlich aus Gründen des Rufes auch ein starkes Interesse haben, möglichst viele Abgänger in der Industrie zu platzieren.
Ja, damit werben die auch ganz stark, daß sie Kontakte in die Industrie haben (weil sie aus der Industrie kommen), kann aber sein, daß das nur heiße Luft ist... Ich denke auch, daß man durch die obligatorische Projektarbeit mit den Kommilitonen nützliches produzieren kann.
pUnkOuter hat geschrieben:Allgemein kann ich einen Studienabschluss jedweder Richtung extrem empfehlen. Mit so einem ist es auch einfacher, irgendwo einen Quereinstieg zu machen, denn er bescheinigt dir, dass du jemand bist, der überdurchschnittlich intelligent ist und ein gewisses Durchhaltevermögen aufbringen kann.
Ich neige dazu, einen akademischen Titel nicht überzubewerten und das mit der Intelligenz ist auch so eine Sache...aber das ist natürlich richtig, daß man mit nem Abschluss mehr Chancen hat, als ohne.
pUnkOuter hat geschrieben:Generell solltest du dir wirklich überlegen, ob du es in Kauf nehmen willst, über lange Zeit sehr viele Überstunden zu machen, evtl. dabei an einem Spiel zu arbeiten, das dich persönlich nicht wirklich begeistert (ist halt auch Arbeit) und dabei noch deutlich schlechter bezahlt zu werden als deine Informatikerkollegen, die nicht in der Spielebranche arbeiten.
Ja, es ist Arbeit, für die Praxiserfahrung würde ich das aber definitiv alles in Kauf nehmen.
Chromanoid hat geschrieben:Wirtschatsinformatiker haben in manchen Unis ihre Mathevorlesungen mit den BWLern. Wäre also eine Alternative wenn du Mathe besonder scheust.


Hmm, das wäre wirklich noch eine Alternative, WiIn kann man hier (in Mannheim) auch zufällig studieren...ich glaub ich bin gerade wirklich zu sehr auf die Spielebranche fixiert...

Vielen Dank, für die guten Anregungen, bin wirklich froh, daß ihr mir helft!
LuckyBlade
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von LuckyBlade »

FH Heidelberg,hm?

Ich war letzten Monat auf einen der Infotage der FH und will dort auch Informatik - Game Development studieren.
Hab mich vorgestern beworben für WS 2011 / 2012.

Was mir sehr gut gefallen hat dort, waren vor allem die übersichtlichen "Hörsäle" und auch der Professor (Tobias Breiner), der diesen Studiengang leitet. (Ich weiß nicht, ob du auch an dem infotag da warst, aber wir hatten die Ehre uns bei einer Vorlesung reinzusetzen und zuzuhören)

Grade der Punkt mit den übersichtlichen Hörsälen (waren vllt maximal 40 Studenten) find ich positiv da dann auch der einzelne nicht in der Masse untergeht wenn Probleme bestehen.

Wenn du willst können wir ja mal einen "Erfahrungsaustausch" bzgl. der FH machen, du kannst mich im ICQ unter der Nr 172739828 adden.
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MaSaX
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von MaSaX »

Zweno hat geschrieben:Es gibt nicht akkreditierte Studiengänge, ohne Witz?
Ja, gibt es. Z.B. http://www.hm.edu/studieninteressiert/s ... es.de.html (FH München) Nur ungefähr die Hälfte der angebotenen Studiengänge sind akkreditiert, Maschbau und Fahrzeugtechnik sind sogar noch als Diplom gelistet. Solche etwas dubiose Geschichten würde ich grundsätzlich meiden.
Zweno hat geschrieben:Ja, hatte ich. Ich bin im Unterricht selten mitgekommen, erst wenn ich es nachgearbeitet habe, hats funktioniert. Und ich hatte Nachhilfe, aber ich hab mich im Endeffekt sehr gesteigert. Je mehr ich gemacht habe, desto besser lief es.
Eigentlich keine schlechte Vorraussetzung: Im Studium geht es ja mehr um das eigenständige Lernen und weniger um das "Beibringen". Die Art könnte dir also zusagen, wobei sich natürlich die Frage stelle, ob die private FH die Methodik ebenfalls verfolgt.
Zweno hat geschrieben:Ich dachte mir eigentlich, es sei schon wichtig auch zu wissen mit welcher Software ich lerne umzugehen, da es ja auch gewissen Standards innerhalb der Branche geben muß, oder? Oder hängt das größtenteils wieder von mir selbst ab?
Es gibt mit Sicherheit Standards und evtl. ist da auch Maya mit von der Partie. Dennoch ist das Bedienen eines 3D-Modellers für ein Informatik(!)-Studium eher Nebensache. Interessanter wären komplette Projekte, wo die Modelle in eigens programmierte Programme eingebaut sind. Also vollständige Projekte mit Hintergrund und keine "Fleißarbeiten".
Zweno hat geschrieben:Auch da hast Du, wie schon gesagt, recht. Hast Du vielleicht ein Tipp, mit welcher Software ich mir zu Beginn den Besten Überblick schaffen kann (und im Idealfall kostenlos ist)?
Bei dem Satz bin ich allerdings ins Stocken geraten: Du scheinst aktuell eine sehr geringe und vermutlich sogar stark idealisierte Vorstellung der Spieleentwicklung zu haben. Versteh das bitte nicht als Beleidigung, aber bei deinem aktuellen Stand würde ich ein allgemeines Informatik Studium als sinnvoller erachten. Dort hast du dann die Gelegenheit dir einen Überblick zu machen und du kannst selber steuern in welche Richtung du dich entwickelst.
Zweno hat geschrieben:ich gehe davon aus, daß viele Arbeitgeber ja Spezialisten für etwas suchen
Ja, tun sie, aber damit sind nicht unbedingt "Frischlinge von der Uni" gemeint. Desto spezialisierter du nach der Ausbildung/Studium bist, desto eingeschränkter ist auch dein Job-Angebot. Spezialisierung kommt dann von alleine. Beide Extreme (völlige Spezialisierung mit Scheuklappen und absolute Breite ohne spezifische Fachkenntnisse) sind nicht gut im Allgemeinen.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Despotist »

Zweno hat geschrieben: Hast Du vielleicht ein Tipp, mit welcher Software ich mir zu Beginn den Besten Überblick schaffen kann (und im Idealfall kostenlos ist)?
Unity 3d. Da gibts auch eine kostenlose Lizens und es ist relativ übersichtlich und aus meiner Sicht sehr einsteigerfreundlich. Ein paar Tutorials machen und vielleicht ein Buch lesen damit du weißt was alles geht. Dann brauchst du nur noch eine Idee ;). Aber mach am Anfang einige kleine Sachen wie Pong, Tetris, ein kleines Rennspiel oder so. Wichtig ist was du dir vorgenommen hast auch wirklich umzusetzen denn wenn du an sowas schon scheiterst würde ich nicht drauf wetten dass es mit dem Studium klappt (nicht böse gemeint).

Zu der Mathesache:
Am Universitätsmathe hat erfahrungsgemäß ein recht hoher Prozentsatz der Studenten zu knabbern. Teilweise auch Leute dabei denen es Spaß macht bzw die im Abi gut darin waren. Ich habe mal die Aussage gehört das (theoretische?) Informatik 90% Mathematik ist (Beweise, Logik). Man sollte also schon ein Faible dafür haben. Wenn Mathe nicht so dein Ding ist wäre vielleicht doch eher ein praxisorientierter Studiengang etwas für dich.

Und der Titel und SWS-Zahl der Fächer sagt mMn relativ wenig über den Inhalt aus (Qualität und Quantität). Aber das weiß man immer erst wenn man drin sitzt. Und bedenke das der Herr Breiner auch nicht alle Vorlesungen hält und du viele Tutoren vorgesetzt bekommst die du nicht vorher "abcheckst" und da muss es auch klappen.

Aber wie gesagt bin ich eh der Meinung das nicht das Wo dein Problem ist sondern das Ob ;). Und eine optimale Entscheidung kannst du bei so einer kleinen Stichprobe hier eh nicht treffen. Es werden also Faktoren wie Kosten, Ort und persönliche Vorlieben wahrscheinlich die größere Rolle bei deiner Entscheidung spielen. Ich finde es auch recht müßig viele "Was wäre wenn" Szenarien zu vergleichen. Also mach dich da nicht so verrückt.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Zweno »

LuckyBlade hat geschrieben:Ich war letzten Monat auf einen der Infotage der FH und will dort auch Informatik - Game Development studieren.
Hab mich vorgestern beworben für WS 2011 / 2012.
Cool! Also gibts doch noch andere Interessenten! Ich war ebenfalls da (ich galub im Januar) und fands soweit auch okay, auch wenn die spezifische Information zur Spieleentwicklung eher gering ausgefallen ist (trotz 45-minütiger Präsentation von Hr. Breiner). Kurze Info: Den Studiengang Informatik mit dem Schwerpunkt Game-Development gibt es nicht mehr, es gibt jetzt den Studiengang Virtuelle Realitäten, wobei das Curriculum komplett übernommen und erweitert wurde. Ich sage das nur wegen deiner Bewerbung, aber die werden das vermutlich automatisch abändern, vor Allem da die Homepage diesbezüglich immer noch falsche Information (bzw. nicht aktuelle) enthält. Oder Du bewirbst Dich online, da siehst Du es dann auch.
LuckyBlade hat geschrieben:
Was mir sehr gut gefallen hat dort, waren vor allem die übersichtlichen "Hörsäle" und auch der Professor (Tobias Breiner), der diesen Studiengang leitet.
Japp, also das Aussehen und die Ausstattung von der FH haben mich auch ziemlich weggeballert, aber man bedenke, daß man monatlich 540€ dafür bezahlt, insofern ist das dann doch wieder das Mindeste, was man erwarten kann, oder ;)
LuckyBlade hat geschrieben:aber wir hatten die Ehre uns bei einer Vorlesung reinzusetzen und zuzuhören
Nein, bei einer Vorlseung war ich bis jetzt noch nicht, wede ich aber in kürze nachholen (wurde mir auch nahe gelegt, dies zu tun). Ich hatte dafür ein persönliches Gespräch (naja...der Dekan und ein anderer Dozent waren seltsamerweise auch in dem Büro zu Beginn!) wo ich speziell auf mein Mathe-Problem eingehen wollte und wir haben auch so ganz nett gequatscht und es hat mir einen groben Überblick über das Studium gegeben. Naja, Alles in Allem ganz okay, würde ich sagen.
LuckyBlade hat geschrieben:Grade der Punkt mit den übersichtlichen Hörsälen (waren vllt maximal 40 Studenten) find ich positiv da dann auch der einzelne nicht in der Masse untergeht wenn Probleme bestehen.
Das wäre zu hoffen, aber es baut schon sehr auf einem Lern-Gruppen Prinzip auf, ja.
LuckyBlade hat geschrieben:Wenn du willst können wir ja mal einen "Erfahrungsaustausch" bzgl. der FH machen, du kannst mich im ICQ unter der Nr 172739828 adden.
Gerne, habe aber leider kein ICQ, aber bei Fragen könne wir uns ja PN schicken. Mich würde ja am meisten interessieren: wie wirst Du das finanzieren? Kredit, Erspartes, Prostitution? ;)
MaSaX hat geschrieben:Ja, gibt es. Z.B. http://www.hm.edu/studieninteressiert/s ... es.de.html (FH München) Nur ungefähr die Hälfte der angebotenen Studiengänge sind akkreditiert, Maschbau und Fahrzeugtechnik sind sogar noch als Diplom gelistet. Solche etwas dubiose Geschichten würde ich grundsätzlich meiden.
Das ist ja echt krass, v.A. weil einige der Studiengänge an anderen Hochschulen als akkreditierte Studiengänge studierbar sind...Daß es noch Diplom-Studiengänge gibt, ist auch verwunderlich, aber ob das gut oder schlecht ist, ist dann wieder eine andere Frage.
MaSaX hat geschrieben:Dennoch ist das Bedienen eines 3D-Modellers für ein Informatik(!)-Studium eher Nebensache. Interessanter wären komplette Projekte, wo die Modelle in eigens programmierte Programme eingebaut sind. Also vollständige Projekte mit Hintergrund und keine "Fleißarbeiten".
Verstehe, modelling wird zunächst eher Nebensache sein, kommt aber definitiv auch dran, deswegen auch meine Frage. Und wie die Projekte ablaufen, weiß ich auch nicht genau, sollen aber so konzipiert sein, daß sie gleich als Portfolio dienen sollen für die Bewerbung nach dem Abschluss. Was genau meinst Du mit Fleißarbeiten? Modelle und Level in eine nicht selbst programmiere Game-Engine einzubinden, oder was?
MaSaX hat geschrieben:Du scheinst aktuell eine sehr geringe und vermutlich sogar stark idealisierte Vorstellung der Spieleentwicklung zu haben.
Selbstverständlich, deswegen komme ich ja auch mit diesem Anliegen in dieses Forum und Ihr seit auch die ersten Spieleentwickler die ich je kennengelernt habe. Deswegen bin ich auch für jegliche Entzauberung und Rationalisierung dankbar!
Despotist hat geschrieben:Unity 3d. Da gibts auch eine kostenlose Lizens und es ist relativ übersichtlich und aus meiner Sicht sehr einsteigerfreundlich. Ein paar Tutorials machen und vielleicht ein Buch lesen damit du weißt was alles geht. Dann brauchst du nur noch eine Idee ;). Aber mach am Anfang einige kleine Sachen wie Pong, Tetris, ein kleines Rennspiel oder so. Wichtig ist was du dir vorgenommen hast auch wirklich umzusetzen denn wenn du an sowas schon scheiterst würde ich nicht drauf wetten dass es mit dem Studium klappt (nicht böse gemeint).
Alles klar! Danke Despotist, das klingt sehr vernünftig.
Despotist hat geschrieben:Am Universitätsmathe hat erfahrungsgemäß ein recht hoher Prozentsatz der Studenten zu knabbern. Teilweise auch Leute dabei denen es Spaß macht bzw die im Abi gut darin waren. Ich habe mal die Aussage gehört das (theoretische?) Informatik 90% Mathematik ist (Beweise, Logik). Man sollte also schon ein Faible dafür haben. Wenn Mathe nicht so dein Ding ist wäre vielleicht doch eher ein praxisorientierter Studiengang etwas für dich.
Das ist auch mein Informationsstand und deswegen dachte ich auch, daß die FH vielleicht idealer für mich ist, aber da das auch ein Spiel mit dem Feuer ist, werde ich mich wohl als erstes mal in ein paar Vorlesungen setzten um konkret zu sehen, was da abverlangt wird und ob es überhaupt realistisch ist...
Despotist hat geschrieben:Und bedenke das der Herr Breiner auch nicht alle Vorlesungen hält und du viele Tutoren vorgesetzt bekommst die du nicht vorher "abcheckst" und da muss es auch klappen.
Klar, Mathe macht er gar nicht, dafür gibts andere Dozenten und Tutoren.
Despotist hat geschrieben:Aber wie gesagt bin ich eh der Meinung das nicht das Wo dein Problem ist sondern das Ob ;).
Genau. Leider tu ich mich verdammt schwer mit solchen Entscheidungen und habe auch noch nicht die richtige Methode gefunden um dieses Problem zu lösen, ich hoffe, daß mir meine Bedenkzeit hilft.

Mal so im Allgemeinen: Kann es sein, daß die Spielebranche mit am schwierigsten ist für einen direkten Einstieg? Mir fällt so spontan keine ähnlich schwierige Branche ein, vielleicht noch Kunst, Film und Musik...
Alexander Kornrumpf
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Alexander Kornrumpf »

Mal mein allgemeiner Senf, nicht so sehr auf den konkreten Studiengang bezogen, den ich nicht kenne.

Bildungsstätten, die (in größerem Umfang) Geld dafür nehmen haben meiner Meinung nach das Anreizproblem dass der "Kunde" auch "etwas" (nämlich einen Abschluss) für sein Geld sehen will. Anders als bei "normalen" Unis wird das produzieren von Absolventen zum primären Ziel.

Für jemand auf dem sogenannten "ersten Bildungsweg" also in jungen Jahren und mit Abitur in der Tasche sehe ich erstmal so direkt keinen Grund Geld für etwas auszugeben was es woanders nahezu umsonst gibt. Also da müssten dann schon andere Gründe in der persönlichen Situation hinzukommen.

Bei der Auswahl des Studiengangs würde ich (neben dem Abschluss natürlich) vor allem auf die Fächer achten die es dort gibt (Kurrikulum/Modulhandbuch etc) und versuchen herauszufinden ob man sich damit anfreunden kann. Ich kenne relativ viele Leute die sich gesagt haben "Ich überstehe <Schwieriges Grundlagenfach bei dem ich keine Ahnung hab was es mir bringen soll> bestimmt weil ich ja im 6. Semester dann <Ultracooles Spzialfach was mich interessiert> machen kann" und dann abgebrochen haben, weil das einfach zermürbt. Genauso muss man sich vor Augen führen dass der Sinn eines (Universitäts- Master-) Studiums nicht in erster Linie Berufsvorbereitung ist. Wenn man so gar keinen Draht zu Theorie und Forschung hat, was auch oft brotlose Kunst ist, wird man es vermutlich schwer haben das durchzuhalten.

Uni ist halt komplett anders als Schule, Berufsausbildung oder was man sonst so kennt. Auch die einzelnen Studiengänge und Unis unterscheiden sich nach dem was man so hört schon sehr. Ich denke jeder der davor steht ein Studium aufzunehmen macht sich erstmal ein falsches Bild und das kann durch solche Threads nur zum Teil verhindert werden. Am Ende bleibt nicht viel mehr als den Spung ins kalte Wasser zu wagen. 100%ige Sicherheit gibt es eben nicht.
Und DOCH: ich mache mich hauptsächlich wegen Mathematik verrückt, wobei mir ein Kumpel gesagt hat, daß es nicht vergleichbar ist mit der Schulmathematik und es jedenfalls machbar sei...
Richtig ist dass Matheklausuren bereits von Studenten bestanden wurden und dass diese Studenten nicht alle Genies waren. Insofern ist es ganz sicher "schaffbar" und es bringt auch nichts sich verrückt zu machen. Richtig ist auch dass gute Leistungen in der Schulmathematik nicht garantieren dass man auch an der Uni klarkommt und umgekehrt ein mittelmäßiger Mathe-GK noch nicht heißt dass alles verloren ist, da sowieso wieder von 0 begonnen wird. Dennoch würde ich das wie folgt relativieren wollen:

- "Rechnen zu können" aka Schulmathe kann ungemein helfen da "Mathematik für [ingenieure/informatiker/biologen...]" Vorlesungen typischerweise etwas praktischer aufgebaut sind als die "richtigen" Ana/LinA Vorlesungen. Ich denke das gilt insbesondere für Fachhochschulen

- Mathe ist die Grundlage für so ziemlich alles andere. Sich den Stoff der Grundlagenvorlesung 6 Wochen lang reinzuknüppeln um die Klausur zu bestehen ist eine Sache, das im täglichen Studium und in anderen Veranstaltungen auch anwenden zu können eine andere.

- Es wird wahrscheinlich nicht leicht werden. Ich hatte die Tage eine aktuelle Mathe-LK Klausur in der Hand und habe mich ernsthaft gefragt wie ich sowas triviales je "schwer" finden konnte. Ich will damit keine Phrasen dreschen a ls "An der Uni herrscht ein völlig anderes Niveau" sondern es geht darum dass der Zugang zu Mathematik ein von dem was die Schule einem beibringt völlig verschiedener ist. Und den muss man sich in den meisten Fällen hart erarbeiten.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von pUnkOuter »

Dass man an der Uni/FH in Mathe noch mal bei 0 beginnt, kann ich so nicht bestätigen. In meinem Studium wurde vorausgesetzt, dass alle Studenten eine gute Algebra-Grundlage haben und locker längere Formeln mit verschachtelten Wurzeln, Brüchen, Potenzen und Logarithmen korrekt umformen können. Dies wurde implizit durch die Prüfungsaufgaben vorausgesetzt, weil man sie nämlich gar nicht lösen konnte ohne, selbst wenn man die an der FH gelehrte Theorie gut verstanden hatte. Zusätzlich war im Analysis-Kurs ein Gefühl für das Verhalten gewisser mathematischer Grundfunktionen (sin, cos, exp, pow, etc.) nötig um bei gewissen Aufgaben überhaupt mit dem Rechnen beginnen zu können.

Wenn du jetzt schon davon ausgehst, mit Mathe Schwierigkeiten zu bekommen, würde ich dir den Studienplan mal genau ansehen, und schauen, wieviele der ECTS du in Mathe mindestens holen musst, um abschliessen zu können.

Ich will dir hier nicht Angst einflössen, denn wie andere schon gesagt haben, ist es durchaus machbar. Ich war auch nie besonders gut in Mathematik, gerade die Fleissarbeiten haben mich immer gelangweilt, und trotzdem habe ich alle Mathe-Fächer an der FH im ersten Anlauf genügend abgeschlossen. Sei aber ehrlich zu dir selbst und häufe nicht schon zu Beginn des Studiums unbestandene Module an. Die holen dich nämlich später wieder ein. Brich lieber frühzeitig ab und mach was anderes, wenn die Resultate trotz grossem Einsatz nicht stimmen.
Ein Zeiger ins Blaue ist wie ein Wegweiser nach <SEGFAULT>. Wenn du denkst, mein Name hat was mit abgefuckter Kleidung und bunten Haaren zu tun, dann kehr besser um.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Alexander Kornrumpf »

pUnkOuter hat geschrieben:In meinem Studium wurde vorausgesetzt, dass alle Studenten eine gute Algebra-Grundlage haben und locker längere Formeln mit verschachtelten Wurzeln, Brüchen, Potenzen und Logarithmen korrekt umformen können. Dies wurde implizit durch die Prüfungsaufgaben vorausgesetzt, weil man sie nämlich gar nicht lösen konnte ohne, selbst wenn man die an der FH gelehrte Theorie gut verstanden hatte. Zusätzlich war im Analysis-Kurs ein Gefühl für das Verhalten gewisser mathematischer Grundfunktionen (sin, cos, exp, pow, etc.) nötig um bei gewissen Aufgaben überhaupt mit dem Rechnen beginnen zu können.
Jain. Die Rechenregeln zum Umformen von Termen sind ja auf ner halben Seite erklärt und die Graphen der Funktionen schaut man sich einmal an und dann ist alles darüber gesagt was es zu sagen gibt. Mehr als das kann eine Vorlesung halt nicht leisten. Was du aber, wenn ich dich recht verstehe, ja eigentlich meinst ist dass ein sicherer Umgang mit diesen Dingen vorausgesetzt wurde. Den erwirbt man aber meiner Erfahrung nach ausschließlich durch Übung. Wer also von der Schule her noch gut in Übung ist wird einen kleinen Vorteil haben (ich schrieb ja oben schon es schadet nicht, Rechnen zu können), wer das nicht hat wird vielleicht etwas mehr zu knapsen haben.
Sei aber ehrlich zu dir selbst und häufe nicht schon zu Beginn des Studiums unbestandene Module an. Die holen dich nämlich später wieder ein. Brich lieber frühzeitig ab und mach was anderes, wenn die Resultate trotz grossem Einsatz nicht stimmen.
Das würde ich so unterschreiben wobei die Betonung natürlich auf "trotz grossem Einsatz" liegt. Nichts tun und erwarten dass es schon irgendwie klappt wird nicht viel bringen.
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von mirlix »

Und vorallem nicht wenn man einmal irgnedwo durchgefallen ist sagen das mach ich spaeter und erstmal den Rest machen den man kann. Das fuehrt dann teilweise dazu das man bis auf 2 Module alles hat, diese aber nicht besteht und dann sein Studium abbrechen muss. Ich hab das schon oft genug gesehen und alles haette verhindert werden koennen wenn man einfach direkt im neachsten Semester die Pruefung nochmal schreibt die man nicht bestanden hat statt sie aufzuschieben.
LuckyBlade
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von LuckyBlade »

An dieser Stelle sollte nochmal erwähnt werden, dass man an der o.g. FH einen Mathe Auffrischungskurs besuchen kann, bevor das eigentliche Studium los geht.

Dort werden dann nochmal die Sachen, die man bis zum Abi gemacht hat aufgefrischt.
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Alexander Kornrumpf
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Re: Bildungsweg(e)

Beitrag von Alexander Kornrumpf »

Vorkurse gibt es quasi an jeder Uni, das ist nichts besonderes.
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